Nach langwierigen Bemühungen hat CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder einen Beraterkreis formiert, der ihn im bevorstehenden Bürgerschaftswahlkampf unterstützen und mit fachlicher Expertise versorgen soll. Das Thema war am Donnerstagabend erneut Thema im geschäftsführenden Landesvorstand der CDU.
Das Stichwort Beraterkreis hatte führenden Christdemokraten zuletzt immer größeres Unbehagen bereitet. Denn Meyer-Heders Ankündigung, einen solchen Zirkel von Fachleuten um sich zu scharen, waren monatelang keine Taten gefolgt. Schon im Oktober/November vergangenen Jahres beschäftigte das Thema die CDU-Führungsgremien. Auf der Suche nach geeigneten Bremer Persönlichkeiten mit zugkräftigen Namen handelte sich der Spitzenkandidat diverse Absagen ein. Immer wieder musste sich Meyer-Heder von seinen Gesprächspartnern anhören: Ich finde deine Bewerbung um den Bürgermeisterposten zwar ganz sympathisch, möchte mich aber nicht öffentlich als CDU-Helfer exponieren.
Beschlossen worden ist nun, den ein knappes Dutzend Mitglieder umfassenden, fachlichen Beraterkreis und eine deutlich größere allgemeine Unterstützergruppe klar voneinander abzugrenzen. Sowohl Carsten Meyer-Heder als auch CDU-Sprecherin Rebekka Grupe lehnten es am Freitag auf Anfrage ab, die Mitglieder des Beraterkreises namentlich zu nennen. Das soll erst Mitte Februar bei einem offiziellen Termin geschehen.
Einige Namen sickerten gleichwohl durch. Auf der Teilnehmerliste eines Vorbereitungstreffens mit Meyer-Heder, das vor zwei Wochen stattfand, standen unter anderem der Name des Obermeisters der Bremer Kfz-Innung, Hans Jörg Kossmann, der Geschäftsführerin des Start-up-Unternehmens „Raumperle“, Tascha Schnitzler, des Geschäftsführers der Entwicklungsgesellschaft für das Güterverkehrszentrum, Ralph Sandstedt, und von Cornelia Hopp, ihres Zeichens geschäftsführende Gesellschafterin der Personalberatung Peter Braun. Auf Anfrage des WESER-KURIER bestätigte Hopp ihre Bereitschaft zur öffentlichen Unterstützung des CDU-Bürgermeisterkandidaten. Ins Detail gehen wollte sie nicht. „Das sind ungelegte Eier, und es gibt eine Vereinbarung, dass wir darüber vorerst noch Stillschweigen bewahren“, sagte Hopp.
"Der Beraterkreis hätte längst stehen müssen"
Carsten Meyer-Heder bestätigte, dass sich die Zusammenstellung des Beraterkreises schwieriger gestaltet habe, als er selbst erwartet hatte. „Es ist gar nicht so einfach, Leute zu gewinnen, die beruflich in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen“, so Meyer-Heder. Das betreffe beispielsweise den Bildungs- und Wissenschaftssektor. Gleichwohl sei es nun gelungen, auch aus diesem Bereich inhaltliche Expertise für den Wahlkampf zu rekrutieren.
In CDU-Führungskreisen gibt es allerdings auch kritische Stimmen. „Der Beraterkreis hätte längst stehen müssen“, so ein Vorstandsmitglied. Die Sondierungen bei möglichen Unterstützern seien teils unprofessionell gelaufen, so dass ruchbar geworden sei, wie viele Körbe sich Meyer-Heder schon abgeholt habe. Wenn nach außen der Eindruck eines alle gesellschaftlichen Bereiche umfassenden Kompetenzteams vermittelt werden solle, dann komme die Präsentation dieses Kreises Mitte Februar reichlich spät, formulierte der Funktionär sein Missfallen.