Während der Senat noch über den Mietvertrag verhandelt, hat an der Universität der erste Fachbereich Ambitionen für einen Umzug in die Bremer Innenstadt angemeldet. Die Jura-Studenten würden sehr gerne in ein paar Jahren in den ehemaligen Räumen der Landesbank am Domshof studieren.
„Das Gebäude ist deutlich größer und moderner als unser GW1“, sagt Emilia De Rosa. Sie studiert im dritten Semester Jura und ist gewähltes Mitglied der Fachschaft, der Interessenvertretung für die rund 1300 Studenten der Rechtswissenschaften. „Wir sehen es als große Chance, in einen neuen City-Campus umzuziehen“, betont De Rosa. Dies sei die Meinung der gesamten Fachschaft.
GW1 steht für Geisteswissenschaften eins und ist die Abkürzung für einen Gebäudekomplex nahe des Universums. Hier besuchen Jura-Studenten ihre Vorlesungen und Seminare, mit dem sogenannten Juridicum haben sie auch ihre eigene Bibliothek. Das GW1 stand 1971 bereits bei der Eröffnung der Universität und ist somit das älteste Gebäude des Campus.
Für Jura-Studenten ist es ein großes Problem, dass sie es für eine Mittagspause kaum in die Mensa schaffen. Die liegt knapp zehn Gehminuten entfernt am sogenannten Boulevard, dem heutigen Herzen der Uni. „Seit einem halben Jahr haben wir einen Imbiss-Wagen, aber das ist nur eine Notlösung“, sagt De Rosa. Von einem City-Campus inklusive einer kleinen Mensa im Landesbank-Gebäude verspricht sie sich deshalb große Vorteile. Für die Studentin ist auch die Nähe zu den Gerichtsgebäuden ein wichtiges Argument für die Innenstadt.
Auch Gralf-Peter Callies, Dekan der Rechtswissenschaften, äußert sich positiv zu einem möglichen Umzug seines Fachbereichs. „Das können wir uns gut vorstellen“, sagt er. Die konkreten Bedingungen eines Umzugs seien allerdings noch unklar. „Es ist noch nichts entschieden“, betont Dekan Callies.