Sagt alles ab, verzichtet auf den Weihnachtsmarkt, stellt die Planungen ein – solche Ansagen sollte es in Bremen gerade geben. Die bisherigen Regeln haben die Ausbreitung der Corona-Pandemie nicht stoppen können. Die Infektionszahlen steigen und steigen. Und trotzdem wird über Glühwein, Lichterzauber und Buden in der Innenstadt nachgedacht. Auch wenn alles auf einer größeren Fläche als sonst und mit Abstandsregeln für die Besucher stattfinden soll – es passt nicht in diese Zeit.
Bremen ist bundesweit ein gallisches Dorf. Der Christkindlesmarkt in Nürnberg, der Weihnachtsmarkt in Berlin, die Märkte am Kölner Dom und in der Altstadt – alle fallen dem Virus zum Opfer. Osnabrück und Oldenburg? Abgesagt. Nur Bremen leistet Widerstand.
Klar, die Absage wird vielen Bremern und den Schaustellern aufs Gemüt schlagen. Sie wird frustrieren und in Zweifel gezogen werden: Musste das wirklich sein? Ja, das muss sein. Damit es nicht erneut zu solch einem Fiasko wie beim Freimarkt-Ersatz „Freipark“ kommt, bei dem die Schausteller nur für viereinhalb Tage alle Buden und Geräte aufgebaut haben. Und: Damit dieses Virus beherrscht wird.