Die Bremer FDP zeigt sich irritiert über Aussagen des Senats zum Hillmannplatz. In der Fragestunde der Stadtbürgerschaft hatten sich die Liberalen nach der Sicherheitslage erkundigt – der Hillmannplatz gilt bekanntermaßen als Kriminalitätsschwerpunkt. In der Antwort heißt es unter anderem, dass bei einer Bewertung die Jahreszeit zu berücksichtigen sei, weil sich bei höheren Temperaturen mehr Leute auf dem Platz aufhielten.
„Dass der Senat nun die Wetterverhältnisse für die immer dramatischere Sicherheitslage am Hillmannplatz verantwortlich macht, ist peinlich und respektlos gegenüber den Anrainern, die tagtäglich mit der Situation zu kämpfen haben", sagt Marcel Schröder, innenpolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion.
Die Senatsantwort verweist hingegen auf gewisse Erfolge. Bei der Gesamtzahl der erfassten Strafanzeigen sei ein Rückgang erkennbar. Raub- und Sexualdelikte hätten allerdings seit Jahresbeginn zugenommen, die Zahl der Körperverletzungen stagniere. Trotzdem bewerte der Senat die Entwicklung insgesamt "leicht positiv". Genannt werden Erfolge der Soko "Junge Räuber", zudem gebe es einen engen Austausch mit den Gewerbetreibenden und den privaten Sicherheitsunternehmen vor Ort. Dennoch bleibe der Hillmannplatz ein Kriminalitätsschwerpunkt.
Weitere Fragen der FDP zielten konkret auf die Beleuchtung am Hillmannplatz ab, über die schon seit längerer Zeit diskutiert wird. Laut Senatsantwort wurde das Lichtkonzept bereits im Jahr 2020 mit zusätzlichen Leuchten aufbereitet. Im Januar dieses Jahres habe eine Ortsbegehung mit Vertretern verschiedener Ressorts, der Polizei und anderen Teilnehmern stattgefunden. Insgesamt sei der Hillmannplatz "deutlich besser in den öffentlichen Bereichen beleuchtet als im Bremer Beleuchtungsstandard festgelegt". Lediglich nach Geschäftsschluss wirke der Platz an einigen Stellen dunkel – teilweise seien zuletzt schon zusätzliche Leuchten installiert worden.