Mit dem Einschalten der Tannenbeleuchtung hat Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) am Montag um 16.30 Uhr den Bremer Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet. Die Buden hatten bereits ab 10 Uhr geöffnet, der Schlachte-Zauber startete um 11 Uhr. Trotz des regnerischen Wetters ging das wohl meistverkaufte Produkt bereits in rauen Mengen über die Tresen: Glühwein. 24 Schankbetriebe sind laut Marktverwaltung rund um das Rathaus und an der Schlachte zu finden. Wie viel Geld verlangen sie in diesem Jahr für ihren Glühwein?
Bei den meisten Ständen müssen Besucher für den klassischen roten Glühwein vier Euro bezahlen, in die Becher passen 200 Milliliter. Beim Fruchtwein auf dem Mittelaltermarkt sind es 250 Milliliter, die allerdings auch fünf Euro kosten. Auffällig ist, dass Besucher an der Schlachte fast durchgehend mehr bezahlen müssen. Bis auf eine Ausnahme verlangen die Buden hier 4,50 Euro, der warme Met ist bei den Freibeutern für vier Euro zu haben.
- Sehen Sie auch unsere Video-Umfrage zum Thema: Was macht den Bremer Weihnachtsmarkt so besonders?
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist ein Preisanstieg zu beobachten. Eine Statistik des Unternehmens Activa Event-Management – ein Anbieter für mobile Weihnachtsmärkte – nennt für das vergangene Jahr einen Glühweinpreis von vier Euro. Vor Corona waren es demnach meistens 3,50 Euro. Die Inflation, die sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entwickelt hat, geht also auch an Weihnachtsmarkt und Schlachte-Zauber nicht spurlos vorbei.
Bei den gebrannten Mandeln sind allerdings stabile Preise zu verzeichnen. Wie im vergangenen Jahr auch, verlangen die Schausteller 3,50 oder vier Euro für 100 Gramm. Drei Kartoffelpuffer schlagen mit fünf Euro zu Buche, eine Fahrt im Happy Sailor kostet für Erwachsene vier Euro.
Die Wirtschaftsförderung (WFB) rechnet damit, dass der Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr viele Besucher anziehen wird. Laut Sprecherin Maike Bialek verzeichnen die Hotels im Dezember deshalb immer gute Übernachtungszahlen. "Derzeit sind schon fast alle Wochenenden ausgebucht", berichtet Bialek. Im Servicecenter registriere die WFB, dass Touristen vermehrt auch während der Woche anreisen.
Wie groß die Anziehungskraft ist, ließ die WFB mit anderen Auftraggebern im Jahr 2015 mit einer Studie genau ermittelt. Schlachte-Zauber und Weihnachtsmarkt kamen damals zusammengenommen auf rund 3,4 Millionen Besuche. Weil Touristen meistens beide Märkte besuchen, ist davon auszugehen, dass viele Menschen mit mehreren Besuchen in die Statistik eingegangen sind. Besuche sind also nicht mit Besuchern gleichzusetzen. Die Studie belegte, wie wichtig die Märkte für den Tourismus sind. 49 Prozent der Weihnachtsmarktbesucher waren nämlich keine Bremer, zehn Prozent blieben für mindestens eine Nacht in der Stadt.
Veranstaltungen, die viele Menschen anziehen, locken allerdings auch Taschendiebe an. "Innerhalb weniger Sekunden sind Portemonnaie, Handy oder Autoschlüssel verschwunden", warnt die Polizei Bremen. Sie rät dazu, Geld, Zahlungskarten und Handys in verschiedenen verschlossenen Innentaschen möglichst eng am Körper zu tragen. Zudem solle nur so viel Bargeld eingesteckt werden, wie für den Bummel auch tatsächlich gebraucht werde. In einem Container richtet die Polizei vor Ort eine Einsatzzentrale ein, in der sie unter anderem Fundsachen verwahrt. Wie berichtet, nutzt die Polizei auch erstmals einen mobilen Anhänger zur Videoüberwachung. Kontaktpolizisten unterstützen die eingesetzten Fußstreifen, weil die Polizei aktuell auch viele Einsatzkräfte für die Begleitung von Demonstration im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg benötigt.
