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Unesco-Welterbe in Bremen Debatte um Untere Rathaushalle spitzt sich zu

Die Diskussion um das geplante Unesco-Welterbe-Informationszentrum in der Unteren Rathaushalle nimmt weiter Fahrt auf. Nach dem Petitionsausschuss tagte nun der Beirat Mitte. Das sind die Forderungen.
07.03.2024, 17:11 Uhr
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Debatte um Untere Rathaushalle spitzt sich zu
Von Sigrid Schuer

Die Debatte um das geplante Unesco-Welterbe-Informationszentrum in der Unteren Rathaushalle zieht weitere Kreise. Der Beirat Mitte fordert in einem Beschluss die Überarbeitung des bisherigen Konzeptes. Darin heißt es, dass der Erhalt der Unteren Rathaushalle als Ort für zivilgesellschaftliches Engagement und Ausstellungsort für fachliche, wissenschaftliche und kulturelle Präsentationen, beispielsweise für die Kunsthandwerksmärkte, sicherzustellen sei. Eine ausschließliche Nutzung der Halle als Besucherzentrum für das Unesco-Welterbe lehnt der Beirat ab. Wie bereits berichtet, waren im Rahmen einer Petition rund 3000 Unterschriften zusammengekommen, die für den Erhalt der Unteren Rathaushalle als Ausstellungs- und Veranstaltungsort votieren, der von vielen verschiedenen Akteuren und Vereinigungen genutzt wird. 

Bestandteil des Weltkulturerbes

In dem Beiratsbeschluss wird aus der Begründung für die Eintragung von Rathaus und Roland als Weltkulturerbe zitiert: "Das Rathaus zu Bremen wurde vom Rat eigens als Rathaus errichtet. Der erste Stock wurde repräsentativen Zwecken vorbehalten, das Erdgeschoss wurde für die Nutzung durch das Marktvolk vorgesehen, wodurch die Bevölkerung in Kontakt mit den Regierenden gebracht wurde. Diese ursprünglichen Funktionen wurden bis heute beibehalten".

Genauso argumentieren die Petenten Susanne und Ole Vorsprecher und ihre Mitstreiter: Die Untere Rathaushalle in ihrer jetzigen Form und Funktion sei vitaler Bestandteil des Weltkulturerbes. Die Begründung war 2004 von der Icomos-Kommission des internationalen Rates für Denkmalpflege verfasst worden. Dem Ensemble war 2004 der Weltkulturerbe-Status zuerkannt worden.

Demokratischer Austausch

Ende vergangener Woche hatte der Petitionsausschuss zu dem kontrovers diskutierten Thema getagt. Jens Schmidt hatte als temporärer Projektleiter der Senatskanzlei die Pläne zum Umbau in der Beiratssitzung vorgestellt. Schmidt betonte, dass es weder von Skalecki noch von Konrad Elmshäuser als Leiter des Staatsarchives Einwände gegen die geplanten Mauerdurchbrüche in der Unteren Rathaushalle gegeben habe. Zwar wird vom Beirat eingeräumt, dass die Wichtigkeit für ein Unesco-Informationszentrum in der Bremer Innenstadt außer Frage stehe. Gleichzeitig wird in dem Beiratsbeschluss darauf hingewiesen, dass die Untere Rathaushalle ein Ort der Bürgerinnen und Bürger Bremens sei. Sie sei in ihrer Art, Bedeutung und Zentralität einzigartig und biete der Zivilgesellschaft einen Ort des demokratischen und kulturellen Austausches und das solle auch so bleiben.

Außerdem fordert der Beirat Mitte ein transparentes Verfahren zu dem auf 2,8 Millionen Euro veranschlagten Projekt. Die Kosten sind inzwischen aufgrund von Inflation und Baukrise auf mehr als 3,6 Millionen Euro gestiegen. 1,4 Millionen Euro übernimmt davon der Bund. 

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