Der Name, gut, der kann nicht verkehrt sein, wer hat schon was gegen Freunde. Er ist aber eigenartig unspezifisch, und warum nicht so: Milchbar oder Milch and more, passend zum Namen des Unternehmens? Doch das nur nebenbei, denn es geht ja ums Mittagessen – speisen und bestenfalls sich auch wohlfühlen in einer der Kantinen der Stadt. Diese hier liegt direkt am Flughafen – sind wir dort gut gelandet?
Hat’s geschmeckt?
Die Pasta mit Tomaten-Gemüse-Sauce und kleinen Rinderhackbällchen für den einen und die Käsespätzle für den anderen sollen es sein, auch wenn die Spätzle an der Essensausgabe dem Anschein nach etwas trocken sind. Stimmt aber nicht, wie sich nach der ersten Gabel herausstellt. Die Spätzle sind okay. Geschmacklich unauffällig, kein kräftiger Käse, dafür nicht so fett. Serviert werden die Nudeln mit ein paar Blättern grünen Salat. Im Ganzen ist das Mittelmaß – geht übern Knorpel, könnte man sagen. Das Dessert dagegen: superb! Mascarpone mit Birne und Quitte.
Die Tomaten-Gemüse-Pasta mit den Hackbällchen und dem gehobelten Grana Padano lässt keine Wünsche offen. Die Portion ist so groß, dass sie satt macht, ohne für ein Völlegefühl zu sorgen. Das hilft, wenn man danach wieder zurück an den Schreibtisch muss. Die Tomatensauce schmeckt angemessen tomatig, die Hackbällchen sind weich und locker. Der Caramel-Pudding zum Dessert ist der ideale Abschluss, nicht zu süß und überhaupt nicht zuckrig.
War’s nett?
Die Kantine im Erdgeschoss des neuen DMK-Gebäudes wird gut angenommen, ein heller Ort mit großen Fenstern, der ein freundliches Willkommen vermittelt. Bis zu 30 Prozent der Gäste, sagt man uns, komme inzwischen von extern. Seit knapp einem Jahr hat das Friends geöffnet. Pflanzen als Raumteiler, Lämpchen auf den Tischen, man sitzt kommod, gern auch etwas höher und auf Barstühlen. Die sichtbaren Lüftungsrohre an der Decke stiften ein wenig Industrie-Touch. Die Essensausgabe ist hufeisenförmig angelegt. In der Zeit, in der wir vor Ort sind, stehen stets ein paar Gäste in der Schlange, die vom Personal aber routiniert und rasch abgearbeitet wird.
Was hat’s gekostet?
Neun Euro für die Spätzle sind ganz schön happig, zumal die Portion eher übersichtlich ist. Zehn Euro für die Pasta sind auch nicht ohne, aber dafür stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Ein echtes Schnäppchen ist dagegen die üppige Linsensuppe für nur drei Euro. Günstig auch das Dessert, das jeden Tag ein anderes ist: 1,50 Euro. Der Mann am Nebentisch wählt das volle Programm: Spätzle, Dessert, den kleinen Salat für drei Euro und eine Cola für 1,90 Euro. Ein Kantinenessen für mehr als 15 Euro – wer’s hat.
Wie war’s sonst noch?
Für ein Lebensmittelunternehmen ist die Kantine eher konventionell. Warum nicht auch mit den eigenen Produkten wuchern? Frisch aus der Molkerei, da gibt’s ja so vieles. Pluspunkte sammelt das Friends mit der abgetrennten Café-Bar, die in der Auslage an diesem Tag unter anderem mit Sizilianischer Limettentarte und Ricotta Pistacchio lockt.
Einen Gedanken wert ist auch das jeweilige Exklusivmenü, das täglich wechselt. In der Woche, in der wir zu Besuch waren, gab es unter anderem einen Burger mit Cheddar, Bacon, BBQ, Gurkenrelish und Fritten oder Bremer Braunkohl mit Kasseler, Kochwurst, Pinkel und Salzkartoffeln. Die Gerichte haben aber ihren Preis, 15 Euro der Burger, 16 Euro der Braunkohl. Apropos Preis: An der Kasse darf nur mit Karte bezahlt werden, tun wir gerne, aber Bargeld gänzlich abzulehnen, ist arg.