„Der Verbleib vom Irgendwo muss von den Regierungsparteien ausdiskutiert werden, da es eine höhere Bedeutung als die Ebene des Beirats erreicht hat“, ist Melanie Morawietz (CDU) überzeugt. Für die Neustädter Beiratssitzung am Donnerstag hatte das Kulturprojekt Irgendwo ebenfalls einen Platz auf der Tagesordnung. Zu einem Beschlussvorschlag kam es aus zeitlichen Gründen jedoch nicht und der Beirat vertagte diesen auf eine zusätzliche Sitzung am Donnerstag, 26. November.
Dem Kollektiv vom Irgendwo, dem Kulturbeutel, liegt derzeit ein Zwischennutzungsvertrag für zwei Jahre vor, es lehnt diesen aber ab und fordert – wie berichtet – eine langfristige Lösung. Das Gelände an der Amelie-Bese-Straße in Flughafennähe gehört allerdings in den Bereich des Wirtschaftsressorts.
Irgendwo soll erhalten bleiben
Das Irgendwo solle grundsätzlich erhalten bleiben, es stehe jedoch im Konflikt mit dem Wirtschaftsressort, sagt Morawietz. Sie wolle sich nicht gegen die Firmen stellen, denn die Wirtschaft sei ebenso wichtig wie Kultur. „Im Notfall muss es eine andere geeignete Fläche für das Irgendwo in der Neustadt geben“, betont die CDU-Politikerin. Jens Oppermann (SPD) meint ebenfalls, der Verbleib vom Irgendwo ergebe einen Interessenskonflikt zwischen Kultur- und Wirtschaftsförderung. Es käme jedoch auch darauf an, um was für Arbeitsplätze es sich bei den Firmen handele und ob die Kulturszene mit einbezogen werde.
Johannes Osterkamp (Grüne) findet klare Worte für den Verbleib: „Das Irgendwo in der Neustadt muss bleiben. Und zwar nicht für zwei Jahre, sondern langfristig.“ So viele Menschen hätten Energie und Kraft in dieses Projekt gesteckt, zum Wohle der Kulturszene Bremens und als Anerkennung verdienten sie Planung und Sicherheit, sagt er. Von dem Kultursenator gebe es finanzielle Förderungen und als Beirat müssten sie sich hinter das Projekt stellen, erklärt der Grünen-Politiker. Seine Beiratskollegin Ramona Seeger (Linke) stimmt ihm zu: „Die Leute wurden schon zu lange vertröstet.“ Außerdem ist sie im Gegensatz zu ihrer Kollegin Morawietz der Meinung, dass es keinen vergleichbaren Ort für das Irgendwo gibt, als den jetzigen Standort.
Da die Ortspolitiker in ihrer Sitzung aus zeitlichen Gründen nicht alle Themen behandeln konnten, führen sie die Sitzung am Donnerstag, 26. November, um 19 Uhr per Videokonferenz fort. Dann wird es unter anderem auch einen Beschlussvorschlag zu dem Kulturprojekt Irgendwo geben.