Werner Robrahn ist in der vergangenen Woche im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Onkel des amtierenden Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Bremen, Rudolf Robrahn, ist für viele Bremer durch seinen Autoscooter und Glühweinstand ein bekanntes Gesicht gewesen. Auch über die Landesgrenze hinaus genoss der Vollblutschausteller einen guten Ruf. Robrahns Vergnügungsbetriebe sind auf nahezu allen Großveranstaltungen in Nord- und Mitteldeutschland zu finden. Die Trauerfeier für Werner Robrahn ist am Freitag, 22. November, um 12 Uhr in der Kirche St. Johann in Oberneuland.
Zwei Jahre lang hat Regine Robrahn ihren kranken Mann zu Hause in Oberneuland betreut. Die letzten Monate verbrachte Werner Robrahn in einem Alten- und Pflegeheim in Oyten, wo der "Familienmensch" nach Auskunft seiner ältesten Tochter Bettina Robrahn-Böker am 15. November im Kreise seiner Liebsten ruhig eingeschlafen ist.
Jahrzehntelang gehörte Werner Robrahn zum geschäftsführenden Vorstand des Schaustellerverbandes Bremen, bekleidete einige Jahre den Posten des zweiten Vorsitzenden. Er war Mitbegründer der Veranstaltungsgesellschaft Bremer Schausteller und Mitglied im Aufsichtrat des Bremer Großmarktes. Darüber hinaus trat Werner Robrahn bei verschiedenen Volksfesten als Berater und Funktionär in der Organisation und Werbung auf.
Robrahns Autoscooter "Top in", der etwa alle 15 Jahre durch ein Nachfolgemodell ersetzt wird, gehört zu den Traditionsgeschäften auf der Bürgerweide. Die Zusage, dass sie ihr Fahrgeschäft auf dem ersten Bremer Freimarkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufbauen dürfen, hatte den Ausschlag dafür gegeben, dass Werners Eltern Rudolf und Luise Robrahn 1955 von Bielefeld nach Bremen gezogen sind.
Ihre vier Kinder gründeten nach dem Tod ihres Vaters eine gemeinsame Firma unter der Leitung von Luise Robrahn. Nachdem die drei älteren Geschwister sich selbstständig gemacht hatten, unterstützte Werner Robrahn seine Mutter im Autoscooterbetrieb. Dann übernahm er das Kommando. 2002 haben seine Tochter Bettina Robrahn-Böker und Schwiegersohn Ralf Böker das Fahrgeschäft "Top in" und damit die ursprüngliche Firma Werner Robrahn übernommen.
So lange er konnte hat Werner Robrahn mit seiner Frau und der zweiten Tochter Sabine Robrahn, die hauptberuflich als Kosmetikerin und Visagistin arbeitet, noch Glühwein verkauft – zur Freimarktzeit auf dem Marktplatz, zur Weihnachtsmarktzeit am Eingang zum Liebfrauenkirchhof. Dort ist Robrahns Ausschank ab Montag auch wieder zu finden.