Vier Zebrastreifen zählen in diesem Jahr zu den Lichtblicken in Oberneuland. Zwar gibt es sie noch nicht, aber immerhin seien sie verbindlich zugesagt worden, damit der Kreisel im Büropark künftig sicher von Fußgängern und Radfahrern passiert werden kann, sagt Ortsamtsleiter Matthias Kook. Auch die Zusage der Behörde, dass am Achterdiek eine Querungshilfe entstehen soll, verbucht er unter „Positives“ im ausklingenden Jahr. Allerdings etwas verhaltener, denn eigentlich hatte sich der Beirat auch an dieser Stelle einen Zebrastreifen erhofft, damit insbesondere die Grundschüler sicher vom Büropark in die Vahr kommen.
Für die Kinder, die der Oberneulander Grundschule zugewiesen sind, zeichnet sich seit diesem Jahr erstmals konkret ab, wie ihre Schule dereinst als Ganztagsbetrieb aussehen wird. Nachdem die Vorstellungen von Beirat und Behörde in diesem Punkt anfangs ziemlich auseinandergegangen waren, ist am Ende nun ein Kompromiss herausgekommen, mit dem alle Seiten gut leben können. Baustart soll nach aktueller Planung im Oktober 2023 sein.
Das Neubaugebiet, das auf dem Feld rings um die Oberneulander Mühle entstehen soll, sorgt im Stadtteil nach wie vor für Diskussion. Dabei geht es vielen Kritikern in erster Linie um die Dichte der geplanten Bebauung. Bis Anfang März lag der Bebauungsplan für das Mühlenfeld öffentlich aus. Wie viele Einwendungen die Behörde dazu erreicht haben, und inwieweit sie berücksichtigt werden, das hat der Oberneulander Beirat jetzt beim Bauressort angefragt. Denn ebenso wie im Ortsamt gehen bei den Ortspolitikern seit Monaten immer wieder Anfragen von Einwohnern zum aktuellen Stand der Planungen ein - und wann endlich mit entsprechenden Auskünften seitens der Baubehörde zu rechnen sei, erzählt Kook.

Das geplante Neubaugebiet auf dem Feld rings um die Oberneulander Mühle sorgt weiter für Diskussionen.
Das Thema, das den Beirat in diesem Jahr wohl am häufigsten beschäftigt hat, waren die Oberneulander Landstraße und ihr schlechter Allgemeinzustand. Dem wird von der Behörde bislang nicht durch eine Sanierung begegnet, sondern durch Reparaturmaßnahmen, mit denen man die Verkehrssicherheit gewährleiste. Nach Ansicht des Beirats reichen diese Instandhaltungsmaßnahmen aber keineswegs aus, da es in der Straße nach wie vor abgesenkte Gullydeckel und Schlaglöcher, dafür aber keine Nebenanlagen gibt. Im kommenden Jahr feiert die Diskussion zum Zustand der Straße ihr zehnjähriges Bestehen – erstmals war die Rede davon bei der Zukunftswerkstatt 2013. Auf Wunsch des Beirats hat Matthias Kook sich jetzt bei einem Planungsbüro erkundigt, was die Ortspolitiker für ein externes Gutachten zum Zustand der Oberneulander Landstraße investieren müssten. Im kommenden Jahr will Kook die Zahlen vorstellen, damit der Beirat darüber befinden kann, ob er ein Gutachten aus seinem Stadtteilbudget bezahlen möchte.

Die Gestaltung des Areals am Achterdieksee liegt derzeit in den Händen des Oberneulander Jugendbeirats.
Wie es mit der Gestaltung des Areals am Achterdieksee im kommenden Jahr weitergeht, liegt im Moment vor allem in der Hand des Oberneulander Jugendbeirats. Der plant gemeinsam mit den Jugendbeiräten Horn-Lehe und Osterholz die Neugestaltung einer Fläche neben dem Parkplatz. Möglicherweise könnte dort eine Skateranlage entstehen, oder ein Multifunktionsplatz – oder etwas ganz anderes. Das soll jetzt mittels einer Umfrage an den weiterführenden Schulen ermittelt werden. Ob und wie das restliche See-Areal umgestaltet werden soll, liege beim Projektausschuss, wenn es denn in der nächsten Legislaturperiode wieder einen geben werde, so Kook. Immerhin seien für das Areal inzwischen eine bessere Beleuchtung und mehr Abfallbehälter auf den Weg gebracht worden. Außerdem soll im nächsten Schritt der Spielplatz erneuert werden. Die vieldiskutierte Wakeboard-Anlage sei im Beirat aktuell kein Thema mehr, erzählt der Ortsamtsleiter. Der potenzielle Betreiber habe seit der Präsentation seiner Idee nichts mehr von sich hören lassen.

Der Beirat hatte vorgeschlagen, einen Teil der Grillwiese am Achterdieksee als Auslauffläche für Hunde einzuzäunen.
Um den zahlreichen Hundebesitzern im Stadtteil eine Möglichkeit zu bieten, ihre Tiere frei laufen lassen zu können, hatte sich der Fokus des Beirats vor einem Jahr auf den Achterdieksee gerichtet. Einen Teil der sogenannten Grillwiese für Hunde abzuzäunen, hatte er der Behörde vorgeschlagen – und es damit direkt auf die Priorisierungsliste des Umweltressorts geschafft. Seither wartet Ortsamtsleiter Kook auf Nachricht, ob und wann das Gelände für Hunde eingezäunt wird. Er habe ein paarmal nachgefragt, aber vergebens, sagt er. Ein Artikel im WESER KURIER über acht neue Auslaufflächen in Bremen, habe in Oberneuland für entsprechenden Verdruss gesorgt. Kook hat bis heute keine Nachricht aus der Behörde, sagt er. So lange müsse er verärgerten Bürgern weiterhin erklären, dass der Beirat in der Angelegenheit nicht untätig sei, sondern lediglich immer noch auf Antwort warte.