Der Obervielander Beirat hat das Warten satt. Seit einem Jahr herrscht Funkstille seitens des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV) zum Thema Fußgängerampel an der Habenhauser Landstraße. Die fordert der Beirat bereits seit mehr als drei Jahren auf Höhe der Fontanestraße.
Der Grund: weil die Buslinie 26 nicht mehr durch das Dichterviertel, sondern seit Frühsommer 2020 über die Habenhauser Landstraße fährt. Dadurch müssen viele Fahrgäste nun die viel befahrene Straße überqueren, wenn sie die Bushaltestelle stadtauswärts nutzen wollen.
Pläne scheitern am Baumschutz
Zunächst sah es auch ganz danach aus, dass es klappt mit einer Ampel, die Fußgänger selbst bedienen müssen, um grünes Licht zu erhalten. Im Mai 2022 waren die Pläne dafür fertig, der Beirat damit zufrieden. Doch dann scheiterte die Umsetzung daran, dass zwei Bäume für den Bau der Ampel hätten gefällt werden müssen. Der Umweltbetrieb Bremen legte ein Veto ein.
Ob eine Variante ohne Baumfällungen möglich ist, sei bisher unklar, beklagt nun der Obervielander Beirat. Daher hat der Verkehrsausschuss nun einen zweiten Anlauf gestartet, um doch noch für einen sicheren Überweg an dieser Stelle zu sorgen.
Beirat schlägt Alternative vor
Die Idee der Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker: Den heute bereits existierenden Weg direkt an den Straßenrand könne man zwischen den Bäumen verbreitern, um auch direkt dort eine Ampel aufzustellen. "Aus unserer Sicht sind dazu keine sechs Meter Breite nötig, wie ursprünglich geplant", sagt Ortsamtsleiter Michael Radolla.
Die haben die Planer damals berechnet, um einen getrennten Fahrradweg (zwei Meter Breite) und Fußweg (vier Meter Breite) über die Straße zu führen. "Wir gehen davon aus, dass sich dort sehr selten Radfahrer und Fußgänger begegnen werden und es daher auch zu keinen Konflikten kommt", sagt Radolla.
In seinem aktuellen Beschluss betont der Beirat nochmals, wie dringend eine Ampel an dieser Stelle benötigt wird. Und er fordert die zuständige Senatorin für Bau Mobilität und Stadtentwicklung dazu auf, den Vorschlag des Beirates umgehend prüfen zu lassen und – sollte diese Variante machbar sein – sie "kurzfristig umzusetzen".
Überweg muss sechs Meter breit sein
Dass die Chancen für eine Fußgängerampel nicht einmal schlecht stehen, hat nun der STADTTEIL-KURIER aus dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) erfahren. Zwischenzeitlich sei das Amt keineswegs untätig gewesen, teilt eine Sprecherin mit. Die sechs Meter Breite des Überweges seien allerdings aufgrund rechtlicher Vorgaben zwingend notwendig.
Deshalb gibt es nun die Idee der Fachleute, mit der Ampel näher an die Kreuzung Fontanestraße zu rücken und dort zwischen den Bäumen den Überweg anzulegen. "Um die Planung zu beenden, stehen noch Ergebnisse von Suchgrabungen zu Baumwurzeln aus", heißt es aus dem ASV. Diese werden für September erwartet. Sollte das Ergebnis sein, dass dort keine Bäume durch den Umbau zu Schaden kommen, werde das Beteiligungsverfahren zur Planung, in das der Beirat wieder eingebunden ist, fortgesetzt.