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Bauprojekt an Neuwieder Straße Ein neues Quartierszentrum für Tenever

Eines der letzten Puzzlesteine im Umbau des einstigen Problemviertels Tenever zu einem lebenswerten Quartier wird derzeit gelegt. Das versteckt sich hinter dem sogenannten Nordquartier.
13.03.2025, 05:49 Uhr
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Ein neues Quartierszentrum für Tenever
Von Christian Hasemann

Lange mussten Bewohnerinnen und Bewohner warten, aber nun ist es für alle Augen sichtbar: Die Bauarbeiten für einen neuen Supermarkt an der Neuwieder Straße in Tenever haben begonnen. Damit schließt sich eine Versorgungslücke im Bremer Südosten. Doch das ist nicht das einzige Projekt, das die Gewoba in dem Ortsteil angeht. Direkt neben der Supermarktbaustelle wird eine lange vernachlässigte Schrottimmobilie saniert.

So wird das Nordquartier aussehen

Die Bedeutung des Nordquartier genannten Projekts lässt sich auch daran ablesen, dass Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) und Gewoba-Vorstandsmitglied Christian Jaeger mit einem Spatenstich den Startschuss für das Vorhaben gegeben haben. Auf insgesamt zwei Hektar setzt die Gewoba als Bauherrin Pläne des Architekturbüros Schönborn Schmitz für 25 sozial geförderte Wohnungen, den Supermarkt und weitere, kleinere Geschäfte um. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2027 geplant.

Auf dem ehemaligen Grundstück des berüchtigten Kessler-Blocks, der vor Jahren abgerissen wurde, entstehen zwei viergeschossige Gebäude rund um einen begrünten Hügel. Dieser Hügel ist Spielort der Stadtteil-Oper Tenever, die für den Bau in diesem Jahr umziehen wird, aber dann dort wieder ihren Spielort haben soll.

Im Erdgeschoss sind auf einer Fläche von annähernd 1.500 Quadratmetern ein Edeka-Supermarkt und ein Bäcker mit Café geplant. In den oberen Etagen entstehen die barrierefreien Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen mit 47 bis 99 Quadratmetern.

Die Kaltmiete beträgt laut Gewoba 6,80 pro Quadratmeter, Voraussetzung ist ein sogenannter Berechtigungsschein (B-Schein). In der ersten Etage sind außerdem Büro- und Gemeinschaftsräume für die Lebenshilfe Bremen reserviert. Autos sollen in eigener Tiefgarage abgestellt werden können. Zusätzlich sind genügend Stellplätze für Fahrräder und Lastenfahrräder geplant.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner schließt sich damit nicht nur eine Lücke in der Lebensmittelversorgung, sondern mit einem Bäcker und einem Café und dem bereits benachbarten Gartenprojekt Querbeet erfährt das Quartier eine echte Aufwertung.

Sanierung in der Neuwieder Straße

Seit mehreren Jahren mit einem Gerüst verhüllt steht gegenüber der Baustelle das Wohnhochhaus Neuwieder Straße 3. Eine echte Problemimmobilie: Vandalismus, Schimmel, ein Brand, ausgefallene Heizungen, defekte Fahrstühle – die Liste der Mängel war lang und wurde immer länger. Der frühere Eigentümer, ein privates Immobilienunternehmen, versprach vieles – tat aber, bis auf das Gerüst an das Haus zu stellen, wenig.

Die Gewoba habe das Gebäude in einem "abgewohnten" und renovierungsbedürftigen Zustand übernommen, heißt es seitens des Unternehmens, die das Gebäude mit 93 Wohnungen vor knapp einem Jahr übernommen hatte. In diesem und kommenden Jahr werden Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen stattfinden, heißt es auf Nachfrage weiter. Geplant sei eine Modernisierung der Bäder, der Elektrik, der Fahrstühle sowie der Fassade, der Balkone, der Heizung, des Daches und der Tiefgarage. Kein Stein bleibt unberührt, könnte man auch sagen.

Anschluss an Fernwärmeleitung

Alle Arbeiten sollen laut Gewoba bis Ende 2026 abgeschlossen sein. "Dann wird das Gebäude das modernste Wohnhaus in Osterholz-Tenever sein", sagt eine Sprecherin der Gewoba. 2027 schließlich soll der Anschluss an die Fernwärmeleitung folgen. Die Mieterinnen und Mieter werden vor Beginn von Sanierungsarbeiten informiert, heißt es weiter. Bereits begonnen haben die Sanierungen der Bäder. Inzwischen ist auch ein Concierge-Service im Erdgeschoss eingerichtet.

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal, erklärt in einer Pressemitteilung über die Entwicklung des Ortsteils: "Tenever zeigt, wie gute Stadtentwicklung gelingt: durch kluge Planung, soziale Verantwortung und einen klaren politischen Kompass." Es gehe nicht nur um Gebäude, sondern um Lebensqualität, um Teilhabe, um ein Miteinander, das den Stadtteil stärke. "Mit dem neuen Quartierszentrum fügen wir das letzte, entscheidende Puzzlestück zusammen." So wachse ein starkes, lebenswertes Tenever weiter zusammen.

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