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Schwachhausen Bau der SWB-Fernwärmetrasse soll im Februar starten

Am 8. Februar soll mit den Bauarbeiten für die lange geplante Fernwärmetrasse der SWB begonnen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass bis dahin alle benötigten Materialien zur Verfügung stehen.
06.01.2022, 15:50 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Der Termin für den ersten Spatenstich ist gesetzt: 8. Februar – wenn alles klappt. Ob die SWB an diesem Tag tatsächlich mit dem Bau der lange geplanten Fernwärmetrasse beginnen kann, hängt derzeit noch davon ab, ob alle beauftragten Baufirmen bis dahin die benötigten Materialien beschaffen können, berichtet SWB-Sprecher Friedhelm Behrens.

Ein weiterer Faktor, der noch für Verzögerung sorgen könnte, sei die Widerspruchsfrist für den Planfeststellungsbeschluss, und ob jemand davon Gebrauch macht. Bis Ende Januar wäre dafür noch Gelegenheit. Behrens ist in diesem Punkt aber optimistisch. „Wir erwarten keine großen Überraschungen mehr“, sagt er. Selbst wenn es noch Einwände gäbe, bedeute dies nicht unbedingt einen weiteren Aufschub für den Baustart, sondern möglicherweise nur, dass im Ablauf noch einige Anpassungen vorgenommen werden müssten.

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Eigentlich sollte die Fernwärmeleitung – die dereinst das Müllheizkraftwerk Findorff mit dem Heizwerk in der Vahr verbinden soll – bereits 2022 fertiggestellt werden. Wie berichtet, zogen sich die Vorbereitungen für den Planfeststellungsantrag aber aufgrund von massiver Kritik am ursprünglich geplanten Trassenverlauf und an den Baumfäll- und Nachpflanzungsplänen der SWB rund zwei Jahre hin.

Der letzte offizielle Termin vor Beginn der Widerrufsfrist war eine Erörterungsrunde, die der Beirat Schwachhausen und Ortsamtsleiter Ralf Möller nutzten, um den Verantwortlichen noch zahlreiche geeignete Nachpflanzstandorte im Stadtteil zu präsentieren, die nun in der Planung berücksichtigt werden sollen. „Das war ein absolut konstruktiver Austausch“, betont der SWB-Sprecher.

Fernwärmetrasse kostet 60 Millionen Euro

Die ersten Bauabschnitte für die rund 60 Millionen Euro teure Fernwärmetrasse sind laut Behrens am Hochschulring, an der Ecke Kuhgrabenweg, an der H.-H.-Meier-Allee zwischen Emmastraße und Schwachhauser Ring und an der Kurfürstenallee zwischen Kirchbachstraße und Kelbraer Straße geplant. Wie viel Zeit für die einzelnen Bauphasen benötigt werde, variiere mitunter stark – je nach Länge und Gegebenheiten der einzelnen Abschnitte, sagt Behrens.

Ein detaillierter Bauzeitenplan werde ab Ende Januar über die Internetseite der SWB abrufbar sein. Dort könnten sich Anwohner und Interessierte dann jederzeit über den aktuellen Stand informieren. 

Zwei Jahre Bauzeit geplant

Insgesamt geht die SWB von zwei Jahren Bauzeit bis zur Fertigstellung der Fernwärmetrasse aus, die weitestgehend in offener Bauweise hergestellt wird. Lediglich an Knotenpunkten, wie der Kreuzung Schwachhauser Ring und Schwachhauser Heerstraße, wird in Tunnelbauweise gearbeitet. Entsprechende Beeinträchtigungen sind während der Bauzeit für den Verkehr zu erwarten.

Unmittelbar betroffene Anwohner werden von der SWB im Vorfeld schriftlich über die geplanten Maßnahmen informiert. Die ersten Benachrichtigungen seien bereits verschickt, so Behrens. Auch erste Bauarbeiten seien schon abgeschlossen worden. Dabei habe es sich allerdings lediglich um vorbereitende Maßnahmen am Hochschulring gehandelt. Dort, wo später die sogenannte Übergabestation entstehen soll.  

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2018 hatte die SWB erstmals ihre Pläne für die Fernwärmetrasse in den betroffenen Beiräten vorgestellt. Insbesondere aus Schwachhausen regte sich damals massiver Widerstand, da der vorgestellte Routenverlauf unter anderem durch die Kulenkampffallee führte, weshalb dort rund 70 Bäume gefällt werden sollten. Die SWB habe sieben mögliche Routen für die Fernwärmetrasse in Betracht gezogen, hieß es damals, und von denen sei am Ende nur die Kulenkampffallee übriggeblieben. Alle anderen seien aus technischen oder ökologischen Gründen ausgeschieden. Gleichwohl prüfte die SWB infolge der Kritik aus Politik und Bevölkerung erneut und präsentierte einige Monate später die aktuelle Variante, die eine Routenführung entlang des Ahornwegs, der Hildegard-von-Bingen-Straße und der Straßenbahnwendeschleife an der H.-H.-Meier-Allee vorsieht.

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