Da isser wieder – noch nicht ganz wiederhergestellt, aber zumindest wieder sichtbar, der Marcusbrunnen im Bürgerpark. Die Plane und das Gerüst, hinter der das 130 Jahre alte Bauwerk in den vergangenen Monaten verborgen war, sind abgebaut. „Es geht voran“, sagt Bürgerparkdirektor Tim Großmann. „Der Brunnen an sich ist jetzt fertig, aber es sind noch einige Arbeiten zu erledigen.“
Die Sanierung des Brunnens hatte im Winter 2017 begonnen und sollte eigentlich schon seit einem Jahr abgeschlossen sein. Aber bei der Grundsanierung, bei der unter anderem der Brunnen abgedichtet worden war und die Wassertechnik für die Versorgung des Bürgerparks unterhalb des Brunnens erneuert wurde, waren immer wieder neue Probleme aufgetaucht. Unter anderem wurde das neue Betonfundament, das nötig geworden war, weil der Brunnen über die Jahre abgesackt war, zu niedrig geplant – also musste es neu gegossen und das Denkmal dafür ein zweites Mal abgebaut werden.
„Jetzt steht der Brunnen an sich wieder, und wir sind hochzufrieden“, sagt Großmann. Während der Arbeiten war das denkmalgeschützte Werk in seine Einzelteile zerlegt worden und die große bronzene Schale sicherheitshalber eingelagert. Bevor der Marcusbrunnen wieder sprudelt, müssen nun noch Arbeiten an der Elektrik erledigt werden, und auch das für die Sanierung entfernte Pflaster rund um den Brunnen muss erst noch neu verlegt werden. „Handwerker zu bekommen, ist ja im Moment so eine Sache“, sagt Großmann. „Deshalb können wir noch nicht genau sagen, wann wir den Marcusbrunnen wieder eröffnen.“ Geplant ist, dass die Pflasterarbeiten Ende des Monats beginnen.
„Platz der Kinderrechte“ kommt
Ebenfalls in der Planung ist, dass der Spielplatz in der Nähe des Marcusbrunnens bald anders aussehen wird. Bremen bekommt einen „Platz der Kinderrechte“, diesen Antrag der Grünen-Fraktion hatte die Bürgerschaft in ihrer letzten Sitzung Ende März beschlossen. Und nun ist mit dem Spielplatz auch der Ort gefunden, an dem in Zukunft in spielerischer und künstlerischer Weise daran erinnert werden soll, dass auch Kinder eigene, schützenswerte Rechte besitzen. „Wir haben uns mit Bürgerparkdirektor Tim Großmann und Joachim Linnemann als Vorstand des Bürgerparkvereins auf diesen Ort geeinigt“, sagt Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen.
Auch das Schwachhauser Ortsamt, zuständig für die Benennung von Straßen und Plätzen, unterstützt das Projekt. Eine Begehung, bei der weitere Details besprochen werden sollen, ist für die erste Mai-Hälfte geplant. Das Amt für Landesdenkmalpflege soll dann ebenfalls in die genaue Planung eingebunden werden. Offiziell als solcher getauft werden könnte der Platz laut Saxe schon im August am Kindertag.
Denkbar ist, dass es nach dem Vorbild von Kinderrechtsplätzen in anderen deutschen Städten einen „Turm der Kinderrechte“ geben wird, der gleichzeitig Spiel- und Klettergerät ist. Nach Saxes Vorstellungen könnten auch Bremer Künstler in das Projekt mit eingebunden werden, die zum Beispiel zusammen mit Kindern Skulpturen zu den einzelnen Rechten kreieren. Kathrin Moosdorf, Geschäftsführerin des Bremer Kinderschutzbundes, kann sich darüber hinaus über die Stadt verteilte Kunstwerke vorstellen, die auf die Rechte von Kindern aufmerksam machen. „Ich finde es wichtig, Kinderrechte auch an öffentlichen Orten sichtbar zu machen, nicht nur an Spielplätzen“, sagt sie.