Der Fernwärme-Bauabschnitt an der H.-H.-Meier-Allee, der am vergangenen Dienstag erneut gesperrt worden ist, war zunächst ohnehin nur provisorisch für den Verkehr geöffnet worden – das hat der Beirat jetzt von Wesernetz-Sprecher Alexander Hesse erfahren. Das Provisorium sei nötig gewesen, da das Unternehmen unter erheblichem Zeitdruck gestanden habe, die Kreuzung zu öffnen. Das wiederum habe mit einer anderen Baumaßnahme in Verbindung gestanden.
Wie sich aber herausgestellt habe, sei die Qualität des provisorischen Straßenbelags laut des Amts für Straßen und Verkehr (ASV) nicht ausreichend gewesen, erklärte er. Zudem sei an der Fernwärmeleitung Feuchtigkeit entdeckt worden, deren Ursache es nun zu finden gelte. Der Ärger bei Anwohnern, Gewerbetreibenden, Verkehrsteilnehmern und Politikern sei verständlich, betonte er und entschuldigte sich für die neuerliche Sperrung. Dass die wie zunächst angenommen bis Ende März andauern werde, sei allerdings inzwischen eher unwahrscheinlich, betonte Hesse. Es sei denn, Bremen werde von einem Jahrhundertwinter heimgesucht. Andernfalls rechne man bei Wesernetz derzeit damit, dass der Abschnitt Ende Januar oder Anfang Februar endgültig fertig ist und wieder für den Verkehr geöffnet werden kann.
Beirat kritisiert Kommunikation seitens Wesernetz
Der Beirat hatte sich im Laufe der Diskussion fraktionsübergreifend entrüstet über die jüngsten Entwicklungen an der H.-H.-Meier-Allee geäußert. Beiratssprecherin Gudrun Eickelberg (Grüne) erachtete die aktuelle Situation als unerträglich für alle Betroffenen und zeigte sich verwundert darüber, dass die Mängel erst nach der Fertigstellung des Abschnitts aufgefallen seien. Schließlich sei es üblich, einzelne Bauabschnitte abzunehmen. Heike Reichel vom ASV erklärte dazu, dass die Bauüberwachung nicht Aufgabe ihres Hauses sei. Das ASV müsse lediglich sicherstellen, dass die Verkehrsfläche nach der Baumaßnahme wieder einwandfrei hergestellt sei.
Die Kommunikation von Wesernetz war es, die Jörg Henschen (SPD) besonders kritisierte. Der Beirat hätte weit früher informiert werden müssen, betonte er. Zudem bedeute die Sperrung erneute Einbußen für die anliegenden Geschäfte. Klaus-Peter Land (Grüne) appellierte ans ASV, dass nach Abschluss der neuerlichen Baustelle nicht erst wieder der Originalzustand des alten Fahrradwegs hergestellt wird, bevor er einige Monate später zur Radpremium-Route umgebaut wird, so wie es zuletzt geplant gewesen sei. Dieser Auffassung war auch Jörn Linnertz (CDU), da ein solches Verfahren eine nicht hinnehmbare Geldverschwendung wäre.