Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Hockey Oberliga Frauen Erfolgreicher Saisonstart: Club zur Vahr strebt Regionalliga an

Der Club zur Vahr ist erfolgreich in die neue Hockey-Oberligasaison gestartet und strebt nun die Regionalliga an. Für den Liga-Rivalen Bremer HC II sieht es hingegen weniger rosig aus.
02.09.2024, 05:31:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
Zur Merkliste
Von Christian Markwor

Zwei Spiele, zwei Siege – der Saisonstart in der Hockey-Oberliga der Frauen hätte für die Mannschaft des Club zur Vahr kaum besser verlaufen können. Nachdem das Team um seinen neuen Trainer Adnan Zakir zum Saisonstart bei Hannover 78 II mit 6:3 gewinnen konnte, fertigte die Mannschaft ihre Stadtrivalinnen vom Bremer HC II auf eigenem Platz mit 6:0 regelrecht ab. „Die Spielerinnen haben die kleinen Schwächen aus dem Spiel in Hannover sehr gut aufgearbeitet und heute eine sehr gute Vorstellung geboten“, lobte der Trainer, der erst seit wenigen Wochen mit der Mannschaft zusammenarbeitet (wir berichteten).

Bei solch deutlichen Resultaten von Schwächen zu reden, klingt zunächst möglicherweise merkwürdig, allerdings legt Zakir großen Wert auf eine funktionierende Gemengelage. „Er bringt eine große Erfahrung mit“, verdeutlicht CzV-Spielführerin Emilie Vedel Blankschön, „und davon werden wir alle profitieren.“ Neben den erfahreneren Spielerinnen komme die Erfahrung des langjährigen pakistanischen Nationalspielers auch den jungen Spielerinnen zugute, versichert beispielsweise Paula Hansen. „Adnan hat eine unglaublich positive Art“, sagt die 17-jährige Angreiferin. "Er hat ein sehr gutes Fingerspitzengefühl im Umgang mit allen Spielerinnen.“

Die kleineren Fehler, die Zakir im ersten Spiel aufgefallen waren, habe er nicht lautstark von der Seitenlinie aus kommentiert, sondern die Spielerinnen in den Pausen darauf aufmerksam gemacht, lobt die angehende Abiturientin. „Das macht es viel einfacher, damit umzugehen und es direkt bei der nächsten Aktion schon besser zu machen", sagt Paula Hansen.

Schweres Auftaktprogramm

Besser machen wollen es auch die stadtinternen Rivalinnen vom Bremer HC II. Nach der 1:4-Auftaktniederlage im Heimspiel gegen den DTV Hannover zahlte die Mannschaft von Trainer Filius Conradi sowohl auswärts beim MTV Braunschweig (1:3) als auch im Derby erneut Lehrgeld. „Wir hatten allerdings auch ein knackiges Auftaktprogramm und haben gleich zu Beginn gegen die drei vermutlich stärksten Teams der Liga gespielt“, so Conradi. „Das ist mir und den Spielerinnen aber auch lieber, als wenn es erst einmal gegen die Teams geht, die sich mit uns auf Augenhöhe befinden“, betont der BHC-Trainer, auch wenn es nach diesen drei Niederlagen in der Tabelle natürlich "nicht so toll" aussehe.

Mit Beginn der Vorbereitung waren sich die Spielerinnen des Club zur Vahr noch nicht sicher, wohin die Reise in der neuen Spielzeit überhaupt gehen könnte – nach den durchaus souveränen Auftritten in den ersten Partien legt sich die Mannschaftsführerin nun allerdings fest: „Wir wollen in der nächsten Saison auf jeden Fall in der Regionalliga spielen“, sagt Emilie Vedel Blankschön.

Den Zeitaufwand, der nötig ist, um dieses Ziel auch zu erreichen, nehmen die Spielerinnen gerne in Kauf. „Hockey ist für mich einfach ein fantastischer Ausgleich zur Schule“, unterstreicht Paula Hansen. Und auch Kapitänin Emilie Vedel Blankschön nimmt die mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche gelassen hin. „Wir haben sehr viel Spaß dabei“, versichert sie, „und sind auch insgesamt eine Mannschaft, in der auch außerhalb des Spielfelds eine tolle Stimmung herrscht.“

Davon ist auch Filius Conradi bei seiner Mannschaft überzeugt: „Wir wissen, woher wir kommen“, erklärt der BHC-Trainer. "Wir lassen uns von diesen drei Niederlagen auch nicht weiter verunsichern.“ Das Ziel Klassenerhalt sei absolut realistisch. "Wir werden auch die dafür nötigen Punkte holen." Die Trainingsbeteiligung sei gut und sämtliche Spielerinnen würden beharrlich an sich und ihren Schwächen arbeiten. „Wir hatten in allen drei Spielen immer wieder einige gute Passagen“, führt Conradi aus, „unser größtes Problem war im Grunde genommen hauptsächlich der Abschluss.“ Der Spielaufbau bis zum Kreis laufe ganz ordentlich, sagt er. "Am Ende machen wir aber noch zu wenig aus unseren vielen Möglichkeiten“.

Beim Club zur Vahr läuft es in dieser Hinsicht bereits deutlich runder. „Wir bekommen von Adnan sehr viel beigebracht“, erläutert Angreiferin Paula Hansen. "Er ist technisch und taktisch sehr erfahren und kann diese Erfahrung auch perfekt an uns weitergeben.“ Die positive Art ihres neuen Trainers motiviere alle Spielerinnen, versichert auch die Spielführerin Vedel Blankschön, die nicht nur sich in der Rolle einer Führungsspielerin sehe. „Wir versuchen, alle mit ins Boot zu nehmen und verteilen die Verantwortung auf möglichst viele Schultern" erklärt sie.

Motivation statt Bestrafung

Dadurch fühle sich keine Spielerin benachteiligt, sondern werde angespornt, im Training wie im Spiel immer ihr Bestes zu geben. „Adnan versteht es sehr gut, zu moderieren“, zeigt sich Paula Hansen angetan vom Umgang des Trainers mit der Mannschaft. „Wenn ich mal nicht von Anfang an spielen, versteht er es, mich dadurch zu motivieren und niemand sieht darin eine Art Bestrafung, weil es vielleicht im Training nicht gestimmt hat.“

Auch für Filius Conradi ist das Moderieren ein wesentlicher Bestandteil, um die Stimmung hoch zu behalten und die nötige Leistung abzurufen. „Ich versuche, allen Spielerinnen ihre Minuten auf dem Feld zu geben", sagt er.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)