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Fußball-Landesliga Bremen Burg hat den Meister am Boden – dann folgt die Nachspielzeit

Bis zur 87. Minute führten die Landesliga-Fußballer des 1. FC Burg bereits gegen den designierten Meister Leher TS. Dann brachte ein Doppelschlag von Gökhan Yücel den Bremerhavenern noch das 3:3.
05.06.2025, 16:49 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Sasa Pinter musste nach Abpfiff erst einmal tief durchatmen. "Eigentlich wären wir heute dran gewesen", sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten Leher TS, der bislang einsam seine Kreise an der Tabellenspitze gezogen und bereits Meistertitel und Aufstieg perfekt gemacht hatte. Doch mit dem "eigentlich" ist es ja so eine Sache. Bis zur 87. Minute hatte der 1. FC Burg an diesem Mittwochabend vor eigener Kulisse noch mit 3:1 geführt, dann schlug das Schicksal in Gestalt von Gökhan Yücel zu. Der erfahrene Vollblutstürmer nutzte zwei Standardsituationen, um die Bremerhavener doch noch vor der ersten Saisonniederlage zu bewahren und setzte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 3:3-Endstand.

Das wiederum machte auch dem Burger Coach Julian Kubicek ein wenig zu schaffen: "Das ist so ärgerlich, aber ich bin trotzdem wahnsinnig stolz auf die Leistung meiner Mannschaft." Und dieses Lob hatten sich die Burger auch vollauf verdient. Ohnehin ist die Elf vom Grambker Geest zweifelsfrei die Mannschaft der Stunde. Seit nunmehr 13 Spielen ist das Kubicek-Team ohne Niederlage. Platz fünf ist dem 1. FCB bei noch einer ausstehenden Begegnung nicht mehr zu nehmen, Platz vier ist noch machbar.

Machbar war am Mittwochabend auch das Sahnehäubchen auf einer herausragenden Rückserie – nämlich den Meister zu bezwingen. Die Burger waren spielerisch die klar bessere Mannschaft, waren bissig und machten es Lehe mit einer kompromisslosen Abwehr schwer, sich Räume zu eröffnen. Folglich versuchten es die Gäste wiederholt aus der Distanz, brachten insgesamt aber wenig Gefahr vor das Gehäuse von Burgs Schlussmann Alen Mustedanagic. Apropos Mustedanagic: der frühere Keeper der A-Junioren vom JFV Bremen war in der vergangenen Saison noch beim Bremen-Ligisten KSV Vatan Sport im Einsatz, lief zwischenzeitlich für den TSV Rain/Lech in der Bayernliga Süd auf und steht seit dem 1. Mai den Burgern zur Verfügung.

Angeführt vom erneut starken Mohamed Fofana bestimmte sein neues Team vom Start weg das Geschehen. Fofana gab dabei mit einem Doppelschlag die Richtung vor. Bereits in der zweiten Minute hatte er clever bemerkt, dass Lehes Schlussmann Lukas Katarius zu weit vor seinem Gehäuse stand und ihn aus etwa 30 Metern, fast von der Außenlinie überwunden. 19 Minuten später wurde er von Gebrail Finke optimal eingesetzt, tanzte noch Katarius aus und schob zum 2:0 ein.

Nach der Pause erspielten sich due Burger weitere gute Möglichkeiten, eine davon Phil Knauth, als er den Ball nach Flanke von Juliano Barthel aus kurzer Distanz über das Tor drosch. Stattdessen trafen die Leher. Nach einer Ecke flog der Ball durch den Strafraum und fand den völlig frei am zweiten Pfosten stehenden Yücel, der ihn mit dem Körper zu 1:2 über die Linie drückte (58.). Nur zwei Minuten später stellte Juliano Barthel mit seinem 25. Saisontreffer den alten Abstand wieder her. Mit einem Freistoß aus de Halbfeld bereitete Sinan Alija dieses Tor vor, Mohamed Fofana legte den Ball quer in die Strafraummitte und Bartel vollendete per Kopf.

Weitere gute Chancen, unter anderem von Sinan Alija, folgten, doch die Schlussminuten gehörten der Leher TS. Wiederum waren es Standardsituationen, die den Burgern zum Verhängnis wurden. Zunächst erhöhte Gökhan Yücel mit dem Kopf, als er nach einem Freistoß, der in den Strafraum segelte, einfach am höchsten sprang (87.). In der Nachspielzeit wurde es dann noch einmal gefährlich. "Der ansonsten gute Schiedsrichter Jonas Unterholzner hatte ein Foul an Niklas Siedenburg nicht geahndet, kurz darauf foulte Niklas dann seinen Gegenspieler", erklärte Julian Kubicek. Den daraus resultierenden Freistoß nutzte erneut Yücel mit dem Kopf zum 3:3-Ausgleich. Die letzte verheißungsvolle Situation gehärte dann noch einmal Mohamed Fofana, der die hart gespielte Vorlage von Siedenburg aber nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Julian Kubicek war letztlich trotzdem zufrieden: "Heute hat wieder jeder alles reingehauen. Die Stimmung und die Kommunikation stimmten. Jetzt freuen wir uns auf den Saisonabschluss am 14. Juni bei Tuspo Surheide."

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