Die B-Junioren des Blumenthaler SV haben ihre erste Bundesliga-Saison in der Vereinsgeschichte absolviert. Und auch wenn die Blau-Roten am Ende nicht den Klassenerhalt realisieren konnten, so gab es dennoch Gewinner in der Mannschaft. Dazu gehörte sicherlich auch Tyrese Voß. Der Neuzugang vom JFV Bremerhaven kann vielseitig im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden und zählte dabei stets zu den Aktivposten beim Aufsteiger.
Der Mittelfeldspieler wäre nun auch noch eine Saison spielberechtigt in der U17-Regionalliga Nord gewesen. Doch dieser entschied sich dagegen, körperliche Vorteile als älterer Jahrgang ausspielen zu können und folgt lieber seinem Trainer Denis Spitzer in die A-Junioren-Regionalliga. „Mich reizt die Herausforderung“, nennt der 17-Jährige den Hauptgrund für seinen verfrühten Wechsel zu den A-Junioren des Vereins. Bei den B-Junioren trug Voß seine Mannschaft sogar als Kapitän aufs Feld. „Darauf war ich auch sehr stolz“, räumt der künftige Zwölftklässler ein. Aber auch wenn der Übungsleiter derselbe bleibe, müsse er sich seine Rolle in der A-Jugend erst wieder neu erkämpfen. „Ich hoffe, dass der Trainer weiter auf mich setzt“, so Voß.
Dessen Vater, Tirapol Pantahdi, stammt aus Thailand. „Deshalb bekomme ich auch häufig die Frage gestellt, ob ich denn auch schon einmal selbst in Thailand gewesen bin“, sagt der Sohnemann. Noch müsse er diese Frage aber verneinen. „Mein Vater hat mir aber schöne Sachen über das Land erzählt. Eines Tages werde ich auch mal dorthin reisen“, lässt der Youngster wissen. Sein Vater habe ihn auch mit vier Jahren das Fußballspielen beigebracht und sei bei der SC Lehe-Spaden auch sein erster Trainer gewesen. „Gefühlt hatte ich in meinem Leben schon immer einen Ball am Fuß“, scherzt Tyrese Voß.
Denis Spitzer ist froh darüber, dass ihm Tyrese Voß in die U19 folgt: „Ich bin auch überzeugt davon, dass Tyrese auch in der A-Jugend eine wichtige Rolle für uns spielen wird.“ Voß möchte auch mit den A-Junioren so schnell wie möglich in die Bundesliga zurück. „Mein Ziel ist es, schon in der Rückrunde wieder in der Bundesliga zu spielen“, betont der Schüler der Carl-von-Ossietzky-Oberschule in Bremerhaven. Dieser kam in der zurückliegenden Spielzeit meist auf der Acht zum Einsatz. „Diese Position liegt mir auch recht gut“, versichert der 17-Jährige. Genau ein klassischer Zehner interpretiere er diese Rolle sehr offensiv. Dennoch hat Voß auch bereits seine Fähigkeiten im defensiven Mittelfeld unter Beweis gestellt.
Tyrese Voß hatte sich dem Blumenthaler SV wegen des guten Rufs des Vereins in der Nachwuchsarbeit angeschlossen. „Der Blumenthaler SV ist in Bremen und Umgebung nach dem SV Werder Bremen einfach die beste Mannschaft“, betont der Nachwuchsspieler. Er sei sich deshalb schon sehr früh sicher gewesen, einmal nach Blumenthal zu wechseln. „Hier fühle ich mich auch sehr wohl“, erklärt der Mittelfeldmann. Ob er einem Angebot des SV Werder Bremen widerstehen könne, wisse er nicht: „Das ist natürlich schon ein großer Name. Da würde glaube ich jeder darüber nachdenken, dorthin zu gehen“, räumt der Werder-Fan ein. Bisher habe er aber noch nie ein Probetraining dort absolviert.
„Ich kenne aber einige Werder-Spieler aus meinem Jahrgang 2007 aus der Bremer Landesauswahl und bin auch mit welchen befreundet“, berichtet das große Talent, das die Grün-Weißen im Landespokalfinale besiegte. Werder-Fan sei man ja schon fast automatisch, wenn man aus der Region komme, findet Tyrese Voß. Er sei auch häufig zu Besuch im Weserstadion. „Mein Lieblingsspieler bei Werder ist Justin Nijnmah. Das ist einfach ein cooler Typ“, urteilt Voß. Aber so sehr er den Flügelstürmer auch zu schätzen wisse, komme niemand an seinem absoluten Vorbild Lionel Messi vorbei: „Der wird immer mein Idol bleiben.“ Genau wie der argentinische Superstar würde auch Tyrese Voß gerne eines Tages gerne sein Geld mit Fußball verdienen: „Das wäre schon ein Traum.“ Voß steht aber viel zu sehr mit beiden Beinen auf dem Boden, um in beruflicher Hinsicht nur auf die Karte Fußball zu setzen. „Das ist nicht so einfach. Ich werde erst einmal mein Abitur machen und dann mal schauen“, sagt der Seestädter.
Bislang hat sich Tyrese Voß stets in einer Fahrgemeinschaft zum Training oder zu den Spielen aus Bremerhaven in den Bremer Norden begeben. Da diese sich nun aber auflöste, muss er sich ein neues Verkehrsmittel suchen. „Ich werde wohl jetzt erst einmal mit dem Zug anreisen“, informiert Voß. Auf Sicht möchte er aber mit dem eigenen Auto nach Blumenthal fahren. „Ich hatte aber bislang noch nicht die Zeit, um meinen Führerschein zu machen. Das werde ich aber demnächst nachholen“, sagt der Kicker, der Anfang des nächsten Jahres seine Volljährigkeit feiern wird.
Voß widmet sich in seiner Freizeit keinen weiteren Hobbys: „Fußball ist schon die absolute Nummer eins in meinem Leben.“ Vor der künftigen lokalen Konkurrenz in der Regionalliga Nord der A-Junioren durch den Aufsteiger JFV Bremen fürchtet sich dieser nicht. „Für mich macht es keinen Unterschied, ob auch der JFV Bremen in der Regionalliga spielt“, betont der 17-Jährige. Dennoch wisse der Bremerhavener natürlich um die besondere Brisanz der Begegnungen mit dem Nachbarn: „Wir haben uns schon informiert. Das werden zwei spannende und kampfbetonte Spiele.“