Die Trikothose ist eigentlich zu lang für seine kurzen Beine. Doch das stört den Fünfjährigen nicht im Mindesten. Wenn die Pfeife von Organisationsleiter Matthias Schmit ertönt, spurtet er los im Kampf um den Ball. Und seine Fans, vor allem Betreuer und Eltern, feuern ihn an. Der Spaß stand einmal mehr hoch im Kurs beim 18. Fußball-Jugendturnier, das der Vorsitzende des 1. FC Burg einst für Nordbremer Vereine aus der Taufe hob und das sich nach wie vor großer Resonanz erfreut.
Schmit ist seit Kurzem nicht mehr Vorsitzender des Fußballkreises Bremen-Nord, sondern Regionssprecher Bremen-Nord im Bremer Fußball-Verband (BFV). Nach einer Organisationsreform ist der bis dahin kleinste deutsche Fußballkreis abgeschafft worden. Was den Burger Fußballmacher allerdings nicht hinderte, nach überstandener Corona-Infektion auch die 18. Auflage des Turniers auf der Anlage im Sportpark Grambke federführend zu organisieren und zu leiten. Insgesamt 20 Stunden stand er am vergangenen Wochenende mit seinem Handy und der Trillerflöte am Spielfeldrand, um die Spiele anzupfeifen und zu beenden.
Alle nordbremischen Vereine hatten wieder Teams zu dem Traditionsturnier entsendet. Für Schmit ein Beleg dafür, dass die Großveranstaltung für Nachwuchsmannschaften nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt hat. Und nach den coronabedingten Zwangspausen keineswegs in Vergessenheit geraten ist. Das Virus hatte allerdings dafür gesorgt, dass das Turnier nicht traditionsgemäß am 1. Mai über die Bühne gehen konnte. Schmit: „Das soll aber künftig wieder der Fall sein.“
Insgesamt 56 Teams (15 F-, 14 D-, zwölf E-, sieben G- und acht Mini-Mannschaften waren dem Ruf des 1. FC Burg in den Sportpark Grambke gefolgt. Eine beachtliche Bilanz, wie auch der Vizepräsident des Bremer Fußball-Verbandes, Holger Franz (SAV), befand und das außerordentliche Engagement von Mathias Schmit und seiner Helferinnen und Helfern aus dem Verein lobte.
Rund 500 Zuschauer verfolgten an den beiden Turniertagen das bunte und turbulente Treiben auf dem in vier Felder aufgeteilten Rasenplatz des 1. FC Burg. Wobei so mancher Beobachter mit Staunen und Respekt registrieren konnte, wie bereits die jüngsten Kickerinnen und Kicker den Fair-Play-Gedanken verinnerlicht hatten. Sie spielten ohne Schiedsrichterbegleitung, mussten also gemeinsam über Freistöße, Eckstöße oder Einwürfe entscheiden. Zwar standen ihnen im Zweifelsfall die Mannschaftsbetreuer am Spielfeldrand zur Seite. Doch eingreifen, um Streitigkeiten zu klären, mussten sie höchst selten. Matthias Schmit: „Fairplay ist eine Grundvoraussetzung für die Mannschaftssportart Fußball und kann gar nicht früh genug vermittelt werden.“
Den Minis genügte es denn auch, Fußball zu spielen und Tore zu schießen. Tabellen und Rangfolge der Teams waren Nebensache. Nicht so für die älteren Jahrgänge. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Turniersieger aus dem Ortsamtsbereich Burglesum kamen. Bei den D1- und den E1-Junioren ließen sich jeweils die ersten Teams der SG Marßel als Turniergewinner feiern. Und bei den E2-Junioren setzte sich TSV Lesum-Burgdamm II sowie bei den D2-Junioren 1. FC Burg II durch. Hoch spannend verlief schließlich die Finalphase bei den D2-Junioren. Nach den Gruppenspielen mussten der 1. FC Burg II und der TSV Lesum-Burgdamm I den Sieger im Neunmeterschießen ermitteln. Die Gastgeber setzten sich mit 3:1 die Krone auf. Und das Neunmeterschießen um den dritten Platz entschied die SG Marßel II mit 3:2 gegen die SAV II für sich.
Doch weil auch bei der 18. Auflage des nordbremischen Jugendturniers für bis zu zwölf Jahre alte Kinder – in einigen Teams mischten Mädchen mit – der Spaßfaktor und der Stolz, dabei gewesen zu sein, im Vordergrund standen, gab es schließlich für jeden der 500 Spieler/innen eine Belohnung in Form eines Pokals. Gestiftet von den langjährigen Sponsoren Pensum Bremen und Volksbank Bremen-Nord.
Rund 500 Zuschauer lockte das zweitägige Fußball-Turnier in den Sportpark Grambke, wo insgesamt 14 Vereinsangehörige des 1. FC Burg für das leibliche Wohl sorgten. Und am Montag danach konnte für Matthias Schmit und sein Team noch immer nicht Feierabend vermeldet werden – da nämlich war Ab- und Aufräumen angesagt.