Der kollektive Aufschrei wirkte nach dem entscheidenden Ball wie eine Erlösung. Gerade hatten Megan Bruns und Leonie Hennemann noch gezittert, jetzt standen sie im Kreis ihrer Mannschaftskolleginnen und feierten mit den Fans des Beckedorfer TC ihren hauchdünnen 2:1-Sieg im Doppel, der ihnen den Titel in der Tennis-Verbandsklasse und zugleich den Aufstieg in die Winter-Verbandsliga bescheren sollte. Denn damit war das 3:3-Remis im Topspiel gegen den Tabellenzweiten TG Osnabrück schon vor Ende des zweiten Doppels perfekt – die Beckedorfer Frauen hatten geliefert.
Mannschaftsführerin Megan Bruns brachte es danach auf den Punkt: "Insgesamt hat es gerade so für den Aufstieg gereicht, mehr Spannung war nicht möglich. Wir sind sehr glücklich und freuen uns über eine so erfolgreiche Saison." Und das völlig zurecht, denn die Beckedorferinnen rauschten ohne Niederlage durch diese Winterserie. Viermal gingen sie als Siegerinnen vom Platz, dabei dreimal mit dem Maximalergebnis von 6:0. Auch die TG Osnabrück hatte eine nahezu identische Serie hingelegt, benötigte im direkten Aufeinandertreffen aber zwingend einen Sieg, da bereits bei einem Remis das bessere Beckedorfer Matchpunktverhältnis den Ausschlag geben würde.
Zunächst konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil verschaffen. 2:2 stand es nach vier gespielten Einzeln. Jule Juschkat, die eigentlich gar nicht dabei sein konnte, trat dennoch im Einzel an und sorgte für einen wichtigen Punkt. "Sie hat das Spiel gut dominiert und konnte viele Punkte über die einhändige Rückhand der Gegnerin machen", sagte Megan Bruns. Mit guten Aufschlägen sowie viel Geduld bei langen Ballwechseln, hat sie auf die Fehler der Gegnerin gewartet, ohne selbst zu passiv zu werden.
Im Parallelspiel von Julia Thamm lief es sehr ausgeglichen. Beide Kontrahentinnen haben ihre Spiele zunächst durch gute Aufschläge halten können, beim 4:5 ging es mehrfach über Einstand und endete mit dem Satzverlust für die Beckedorferin. Der zweite Durchgang ging zunächst sehr schnell. "Julia lag 2:5 zurück, hatte weniger Selbstvertrauen, kämpfte sich aber stark zum 7:5 zurück. Leider konnte sie die Spannung nicht bis in den Matchtiebreak halten. Sie machte mehr Fehler bei langen Ballwechseln und musste sich knapp geschlagen geben", erklärte Bruns.
Parallel dazu war auch Megan Bruns in ihr Einzel gestartet. "Mit einem Auge war ich ehrlich gesagt auch immer auf dem Nebenplatz", sagte sie. Ihre Gegnerin Celine Müller war mit viel Tempo dabei, doch die Linkshänderin machte dabei phasenweise auch einige Fehler. Megan Bruns überzeugte dagegen mit ihren platzierten Aufschlägen und langen Grundschlägen. "Ich habe dann versucht, die richtigen Momente abzuwarten, um zu punkten", erklärte die BTC-Mannschaftskapitänin.
Deutlich unterlegen war dagegen Leonie Hennemann. "Ihre Gegnerin hat viele Bälle direkt verwandelt, die gut platziert waren und mit hohem Tempo gespielt wurden. Leonie Hennemann zeigte zwar gute Aufschläge und wehrte auch einen Matchball beim 1:5 ab, konnte die Niederlage aber letztlich nicht abwenden.
Der 2:2-Zwischenstand ließ den Adrenalinspiegel bei allen Spielerinnen noch einmal hochschnellen. Jetzt würde dem BTC noch ein Sieg aus den Doppeln reichen. Megan Bruns und Leonie Hennemann wirkten insgesamt sicherer und legten mit langen Crossralleys einen guten Start hin. Leider leisteten sie sich zu viele Fehler am Netz. Mit einem Stellungswechsel – beide blieben jetzt an der Grundlinie – durchbrachen ihre Gegnerinnen dann den Rhythmus. Auch im Matchtiebreak blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. "Ich glaube, ich habe noch nie so gezittert", sagte Megan Bruns. Kein Wunder, lag das BTC-Doppel doch bereits mit bei 8:9 zurück. Doch sie wehrten die drohende Niederlage noch ab und holten sich den Matchtiebreak noch mit 11:9.
Die angeschlagene Neele Kalke musste sich gemeinsam mit Julia Thamm im zweiten Doppel dann mit 1:2 geschlagen geben, doch da waren das 3:3 und der Aufstieg bereits perfekt.