Vegesack. Der Vegesacker Kunstherbst ist bei Ausstellern inzwischen so beliebt, dass Bärbel und Dieter Kock nach eigenem Bekunden keine Wahl haben: Immer wieder müssen sie Kreativen aus dem In- und Ausland absagen, die gerne im Bürgerhaus dabei sein wollen – in diesem Jahr sogar mehr als im vergangenen. Die beiden Ausstellungsmacher wollen den Teilnehmer der 19. Auflage der Kunstschau mehr Raum für ihre Arbeiten geben als bisher. Statt rund 60 sollen nun um die 50 Maler, Fotografen, Designer und Bildhauer zeigen, was sie an der Leinwand, mit der Kamera und an der Werkbank geschaffen haben.
Auch wenn es bis zum Veranstaltungstag noch etwas hin ist, was am 17. November auf allen drei Etagen des Bürgerhauses zu sehen sein wird, erzählen Bärbel und Dieter Kock schon jetzt. Sie sprechen von internationalen Künstlern, die kommen. Von namhaften Preisträgern. Und von Ausstellern, die vor Jahren schon einmal dabei waren. Nach ihrer Rechnung sind bei der Schau im nächsten Monat ebenso viele neue Künstler dabei wie alte. Dieter Kock zählt die Maler Su Hyun Kim und Ronald Hoppe auf, die Fotografen Louis Sauer, Jelte Oosterhuis und Jan Pitt, aber auch die Designer und Bildhauer Evelyn Addicks, Janina Mau sowie Gerold Arnold.
Bieten soll die Kunstschau in diesem Jahr unter anderem sozialkritische Objekte, emotionsgeladene sowie experimentelle Fotografien, surreale Bilderwelten, ausdrucksstarke Plastiken und luftig-leichte Gemälde. Die beiden Ausstellungsmacher sagen, bei den Vorbereitungen streng darauf geachtet zu haben, dass so viele Kunstrichtungen wie möglich vertreten sind und sich keine Arbeiten wiederholen. Seit dem Frühjahr sind Bärbel und Dieter Kock nach eigenen Angaben dabei, eine Auswahl zu treffen, wer im Bürgerhaus dabei sein darf und wer nicht. Die Aussteller kommen diesmal aus Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Österreich und Deutschland.
International wird auch das Publikum sein. Laut Dieter Kock bringen die Künstler nämlich immer auch Besucher und Besuchergruppen aus ihrem jeweiligen Herkunftsland mit. Ihm zufolge kommen viele Kunstinteressierte längst nicht mehr nur aus Bremen und dem näheren Umland, sondern auch aus Stuttgart, Braunschweig, Hannover und Hamburg. Im vergangenen Jahr waren nach seiner Rechnung rund 600 Menschen in Bürgerhaus, um die Arbeiten der Künstler zu sehen. Für Kock ist das eine gute Resonanz. Zumal die Besucher im Vorjahr erstmals Eintritt beim Kunstherbst zu bezahlen hatten. Auch in diesem Jahr kostet er drei Euro pro Person.
Und wie bei den vorangegangenen Ausstellungen gibt es auch diesmal wieder einen Kunstpreis. Welcher Maler, Fotograf, Designer oder Bildhauer der ausdrucksstärkste ist, entscheidet keine Jury, sondern das Publikum. Die gläserne Trophäe – ein Entwurf des Nordbremer Designers Jens Banerjee – wird von den Vegesacker Beiratsfraktionen gestiftet. Der Publikumspreis ist mit 250 Euro dotiert. Das Geld kommt von den Ausstellungsmachern. Seit zwölf Jahren wird der Preis verliehen. Drei Künstler, die ihn bereits erhalten haben, sind auch diesmal wieder im Bürgerhaus dabei: Silke Agena, Jürgen Geier und Elisabeth Schüller-Köster.
Dass es eine 20. Auflage der Kunstschau geben wird, steht für Bärbel und Dieter Kock fest, noch bevor die 19. begonnen hat. Ihnen zufolge melden sich bereits jetzt die ersten Aussteller bei ihnen, um sich für den nächsten Vegesacker Kunstherbst zu bewerben. Wer dabei sein wird, ist offen – anders als der Termin. Der ist mittlerweile gesetzt: 22. November 2020.
Weitere Informationen
Der Kunstherbst im Bürgerhaus, Kirchheide 49, ist für Sonntag, 17. November, von 11 bis 17 Uhr geplant. Eröffnet wird die Ausstellung von Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. Die Übergabe des Publikumspreises ist um 16.45 Uhr vorgesehen.