„Ich bin schockiert“, sagte Mario Vukoja. Der Vorstand des JFV Bremen setzte den Trainer seiner Fußball-A-Junioren in der Regionalliga Nord noch vor dem Ende der Hinrunde vor die Tür. Vukoja hatte sich bis dahin das Traineramt mit Mete Doener geteilt. „Ich hätte meinen Rauswurf ja verstanden, wenn wir in der Tabelle schlecht da stehen würden. Dies ist aber nicht der Fall“, erklärte der auch für den Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack als Innenverteidiger auflaufende 25-Jährige. Der JFV Bremen ist aktuell Tabellenachter.
Vokuja sei vor allem sauer auf den JFV-Vorstand, weil der Rauswurf ohne jede Vorwarnung erfolgt sei: „Seit Oktober hat niemand mehr aus dem Vorstand mit mir geredet.“ Dem widerspricht der neue JFV-Vorsitzende Klaus Otten: „Mario weiß genau, worum es geht.“ Er wolle aber keine schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit waschen. Ein Knackpunkt sei wohl die mangelhafte Zuverlässigkeit gewesen. „Das stimmt aber gar nicht. Ich war immer ganz normal bei den Spielen und beim Training dabei“, versicherte Vukoja selbst. Er empfinde seine Demission als ungerecht: „Ich habe zweieinhalb Jahre sehr viel Zeit in die Mannschaft investiert und zunächst aus einem Abstiegs- einen Aufstiegskandidaten geformt, bevor wir dann ja auch im zweiten Jahr in die Regionalliga aufgestiegen sind.“
Auch Klaus Otten weiß um die Verdienste des ausgeschiedenen Übungsleiters: „Wir sind Mario sehr dankbar. Er hat eine sehr gute Arbeit hier geleistet.“ Otten möchte auch lieber nicht von einem Rauswurf sprechen: „Das ist ein zu hartes Wort. Wir haben uns vielmehr im Gütlichen voneinander getrennt und hegen keinen Groll gegen Mario.“ Es habe ganz einfach nicht mehr so gepasst, wie er und seine Vorstandskollegen es sich vorgestellt hätten. „Deshalb habe ich zusammen mit meinem Stellvertreter Bernd Siems und unserem Jugendleiter Andreas Petersen beschlossen, dass wir uns von Mario trennen“, erklärte der 63-Jährige. Er habe auch Verständnis dafür, dass Mario Vukoja traurig über die getroffene Entscheidung sei: „Aber, wenn alles perfekt gelaufen wäre, dann hätten wir uns nicht zu diesem Schritte entschieden.“
Gespräche mit potenziellen Nachfolgern
Näher ins Detail gehen wollte Otten allerdings nicht und räumte ein, dass Mario Vukoja sich immer gut mit den Spielern verstanden habe: „Auch aufgrund seines jungen Alters hat Mario einen guten Draht zu den Spielern. Er spricht deren Sprache.“ Otten führt die erfolgreiche Saison in der Regionalliga aber nicht zuletzt auch auf Mete Doener zurück: „Schließlich ist er auch derjenige, der die Lizenz für diese Liga besitzt.“ Doener solle schon bald jemand an die Seite gestellt werden. „Für einen alleine ist es viel zu viel Arbeit. Wir befinden uns in dieser Hinsicht in Gesprächen“, informiert Klaus Otten.
Sehr wahrscheinlich wird die SG Aumund-Vegesack nun auch ihren Abwehrchef in der Bremen-Liga verlieren. „Wenn ich die Freigabe erhalte, werde ich den Verein im Winter verlassen“, betonte Mario Vukoja. Klaus Otten könne dessen Unmut verstehen, möchte aber die SAV vom Jugendförderverein Bremen trennen: „Das sind zwei verschiedene paar Dinge. Wenn ich nicht mehr JFV-Vorsitzender wäre, würde ich dennoch nach wie vor alles für die Ü60 der SAV tun.“