Die ersten Spieltage in den Fußball-Regionalligen der A- und B-Junioren haben aus Nordbremer Sicht Appetit auf mehr gemacht. Bei den A-Junioren führt Aufsteiger JFV Bremen das Klassement überraschend an, der Blumenthaler SV hat mit vier Punkten aus zwei Spielen Anschluss nach ganz oben. Die B-Junioren des Blumenthaler holten am dritten Spieltag mit dem 1:1 beim Tabellenführer VfL Wolfsburg ihren ersten Punkt und tankten Selbstvertrauen. Nun geht es darum, den positiven Trend zu bestätigen. Während die A-Junioren vom JFV Bremen (So., 13 Uhr gegen VfB Oldenburg) und die Blumenthaler B-Junioren (So., 13 Uhr gegen HSC Hannover) Heimrecht genießen, stehen die BSV-A-Junioren an diesem Sonnabend um 15 Uhr beim TSV Havelse auf dem Prüfstand.
JFV Bremen A-Junioren – VfB Oldenburg: Während beim Lokalrivalen Blumenthaler SV die Rotation auf Hochtouren lief, kündigt Mete Doener, der beim JFV Bremen mit Mario Vukoja das Trainergespann bildet, wenig Veränderungen an. Never change an winning team also. Denn der Aufsteiger ist mit zwei Siegen perfekt aus den Startlöchern gekommen und bestreit nun auf dem Papier gegen den VfB Oldenburg (ebenfalls sechs Punkte) ein Spitzenspiel. Eine Bezeichnung, die Mete Doener noch unpassend findet, denn erst nach vier, fünf Spieltagen würde sich etwas abzeichnen. Doch in Understatement übt sich der Coach nicht und sagt: "Wir wollen jedes Heimspiel gewonnen." Gegen Oldenburg sind also die bereits erprobten Spieler quasi gesetzt ("Doener: "Die Jungs haben ihre Chance genutzt"), aber der JFV-Coach hebt die Bedeutung aller 26 Kader-Spieler hervor: "Ich kenne ihre Qualität. Sie werden alle noch benötigt, sie müssen nur Geduld mitbringen." Damit die Bankspieler bei Laune gehalten werden und im Wettkampfmodus bleiben, setzt Mete Doener auf Einsätze seiner derzeitigen Ergänzungsspieler in der ersten und zweiten Herren. Die Entscheidung, ob die Partie des Überraschungsersten gegen den Tabellenvierten auf Kunst- oder Naturrasen ausgetragen wird, sollte gestern Abend fallen.
TSV Havelse – Blumenthaler SV A-Junioren: "Im Training ist ordentlich Dampf drin", übermittelte BSV-Coach Denis Spitzer. Dazu beigetragen hat natürlich auch die Maßnahme, nach dem Auftaktremis gegen JFV Lübeck acht Änderungen in der Startformation gegen Lohbrügge (4:1) vorzunehmen. Denis Spitzer: "Die Spieler haben gemerkt, dass alles passieren kann." Eine derartige Wechselflut sei nun gegen Havelse nicht zu erwarten, die eine oder andere Veränderung werde es aber geben. Das vergangene punktspielfreie Wochenende nutzten die Nordbremer zu einem Testspiel gegen den Herren-Landesligisten ATSV Sebaldsbrück, der mit 9:2 abgefertigt wurde. "Das Ergebnis ist okay, aber wir wurden nicht gefordert. Erkenntnisse hat das Spiel nicht gebracht", stellte der BSV-Coach fest. Und aus dem Tabellenbild, das den TSV Havelse nach zwei Partien mit null Punkten auf Rang zehn abbildet, zieht Denis Spitzer ebenso wenig Schlüsse: "Es sind doch erst zwei Spiele absolviert. Es hängt ja auch davon ab, gegen wen man gespielt hat." Mit Muhammed Talha Asil steht ein Akteur wegen einer Rotsperre nicht zur Verfügung, Maximo Damaschke, Keno Rayk Rodel und Jaromin Seebeck dürften wegen Kniebeschwerden pausieren.
Blumenthaler SV B-Junioren – HSC Hannover: Der unerwartete Punktgewinn gegen das Spitzenteam des VfL Wolfsburg II hat sichtlich gutgetan. "Natürlich hat ihnen das 1:1 Selbstvertrauen gegeben und sie haben gemerkt, dass sie es mit ihrer Einstellung selbst in der Hand haben, sich für ihren Einsatz zu belohnen", sagte BSV-Trainer Luca Klingforth. Diese gute Moral soll seiner Mannschaft helfen, gegen den HSC Hannover zu bestehen und vor eigenem Publikum den ersten Saisonsieg zu erlangen. Dabei erwartet Klingforth mit den niedersächsischen Landeshauptstädtern einen starken Konkurrenten, der nach drei Spielen auf Platz fünf der Tabelle steht. Ein 3:0-Sieg über Borgfeld sowie zwei Unentschieden gegen den großen Stadtrivalen Hannover 96 II (3:3) und Vorwärts Wacker (1:1) sprechen für die Robustheit des kommenden Gegners. "Allerdings kassierten sie zuletzt auch zwei Platzverweise", ergänzt Klingforth.
Er setzt voll darauf, dass seine Schützlinge, die allmählich besser zusammenwachsen, jetzt erkannt haben, dass sie in dieser Klasse bestehen können. "Wir setzten wieder auf eine kompakte Defensive, wollen auf eigenem Platz aber auch Akzente setzen. Wir wollen uns mehr Spielanteile als in Wolfsburg erarbeiten und auch einen Ticken offensiver werden", sagt Luca Klingforth. Personell steht lediglich hinter dem angeschlagenen Diego Schöpf ein Fragezeichen.