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Coronavirus Alle Ankommenden werden untersucht

Nach Auskunft der Sozialbehörde ist in der Zentralen Aufnahmestelle in Vegesack ein separater Trakt eingerichtet worden, in dem zunächst alle Ankommenden medizinisch untersucht werden.
03.03.2020, 12:50 Uhr
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Von Aljoscha-Marcello Dohme und Patricia Brandt

Bremen-Nord. In der Erstaufnahmeeinrichtung an der Lindenstraße ist ein separater Trakt eingerichtet worden, in dem alle Flüchtlinge, die in Bremen ankommen, zunächst untergebracht werden. Damit soll verhindert werden, dass sich der Coronavirus in der Aufnahmestelle ausbreiten kann. „Die eigentliche Vorsprache zur Aufnahme/Verteilung nach dem bundesweiten Erstaufnahmesystem findet erst statt, nachdem das Gesundheitsamt die Ankommenden medizinisch untersucht und festgestellt hat, dass eine Infektion mit dem Virus nicht vorliegt“, sagt Bernd Schneider, Sprecher der Sozialbehörde. „Bislang hat es keine positiven Testergebnisse gegeben.“

Ein Teil der Flüchtlinge kommt über Italien nach Bremen. Das Land im Süden Europas ist besonders stark vom Coronavirus betroffen. Nach Angaben des Zivilschutzes in Rom sind mehr als 2000 Menschen mit dem Virus in Italien infiziert, 52 starben bislang an der Krankheit. Das Auswärtige Amt rät deshalb von Reisen in einige Landesteile Italiens derzeit ab.

Jacobs University hat reagiert

Die private Jacobs Universität in Grohn unterhält seit Jahren vielfältige Geschäftsbeziehungen nach China. Derzeit kommen nach Zahlen der Uni knapp fünf Prozent der Studenten aus China. Zudem lassen chinesische Unternehmen Mitarbeiter auf dem Campus schulen. „Wir sind eine der Institutionen der westlichen Welt, die am schnellsten und effizientesten auf den Coronavirus reagiert hat. Wir haben ein Informationsblatt erarbeitet, das fast als wissenschaftlicher Beitrag angesehen werden kann. Jeden Morgen werden die Mitarbeiter informiert, welche Entwicklungen sich ergeben haben. Wir gehen sehr bewusst mit dem Thema um, weil wir eine globale Institution sind und Studierende aus dem Bereich haben“, erklärt Uni-Präsident Antonio Loprieno.

Neben Hygienetipps würden auch Atemschutzmasken zur Verfügung gestellt, so Uni-Sprecher Heiko Lammers. „Wir haben schließlich auch Grippe-Zeit.“ Längst gibt es jedoch auch einen Notfall-Plan. Antonio Loprieno: „Bisher ist alles unter bester Kontrolle. Um sicherzugehen, gesund zu sein, hat sich eine Studierende einer Untersuchung unterzogen, weil sie im Januar aus China zurückgekommen ist.“ Die Fakultät hat den Studenten die Möglichkeit geschaffen, sich anonym bei einer Krankenkasse zu melden und dann vom Betriebsarzt in einem Behandlungsraum auf dem Campus untersuchen lassen. „Es entwickelt sich schnell eine psychologische Unsicherheit, die dazu führt, dass man es mit der Prophylaxe fast übertreibt“, sagte Antonio Loprieno.

Virologe hält Vortrag

Im Rahmen des Wissenschaftsjahres Bremen 2020 findet am Freitag, 13. März, ein Vortrag zum Thema „Coronaviren – Was sie sind, wie sie funktionieren, welche Gefahr von ihnen ausgeht und wie wir uns vor ihnen schützen können“ an der Jacobs University statt. Ab 19 Uhr referiert Andreas Dotzauer, Professor für Virologie an der Universität Bremen, über Viren und wie der menschliche Organismus darauf reagiert. Der Vortrag findet im Seminarraum Research V auf dem Gelände der Jacobs University statt, der Eintritt ist frei.

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