Alle Flächen im künftigen „Kontor zum alten Speicher“ seien vermietet, für September ist die Eröffnung geplant. Projektentwickler Max Zeitz ist froh, das angestrebte Ziel erreicht zu haben: „Wir haben eine Art Hybrid geschaffen, das Mittel zwischen großem Einkaufscenter und kleinem Nahversorgungszentrum.“ Er kündigt eine „gute Mischung zwischen niedrig-, mittel- und hochpreisigen Waren“ an. Geschäfte aus Bremen-Nord seien ebenso vertreten, wie bundesweit agierende Filial-Unternehmen. Welcher Unterhaltungselektronik-Anbieter im Kontor vertreten sein wird, diesen Namen nennt Zeitz bisher nicht.
Da für den Elektronikmarkt, der unter anderem eine Mobilfunk-Abteilung beinhalten wird, noch einige Umbauten auf der rund 1800 Quadratmeter großen Verkaufsfläche im Erdgeschoss nötig seien, werde diese Eröffnung vermutlich erst im Oktober stattfinden, so der Projektentwickler. Ebenfalls gerade abgeschlossen sei ein Vertrag mit einem bekannten Textil-Unternehmen. Das Unternehmen wird laut Zeitz auf mehr als 300 Quadratmetern Fläche junge Markenmode anbieten. „Mit zwei Blumenhändlern aus Bremen-Nord sind wir noch in Gesprächen, einer von beiden wird ebenfalls ins Kontor einziehen“, sagt Zeitz, der den künftigen Kunden ein „angenehmes Shoppinggefühl mit viel Sitzfläche zum Verweilen“ verspricht.
Gerade wird die Fassade hochgezogen. Damit sollen laut Zeitz die Nordbremer einen ersten Eindruck davon erhalten, was ab September auf sie wartet. Die Kundin im Nagelstudio, das derzeit noch im alten Trakt des Haven Höövt kurz hinter dem Glasturm die Stellung hält, ist neugierig: „Zieht ihr dann auch mit um?“. Die Mitarbeiterin bestätigt: Das Nagelstudio gehört zu den Geschäften, die bleiben. „Alles wird ganz neu und schön, nicht so abgewohnt wie jetzt.“ Vom Umzug und den neuen Räumen verspricht sie sich auch wieder mehr Laufkundschaft.
Von viel Laufkundschaft und „vielen Besucher, die Gelegenheit bekommen, in dieser Mall zu schauen und zu pausieren“, spricht auch Zeitz. Zumindest sei mit der Neustrukturierung die Möglichkeit dazu geschaffen. Das Eiscafé Eleganza werde sich auf der oberen Etage auf rund 200 Quadratmeter Fläche und vor einem großen Glasfenster ansiedeln, damit gebe es zum Eisgenuss einen Blick auf die Weser. Auch die kleine Café-Bar, die auf Erdgeschoss-Ebene unter der Rolltreppe zum kurzen Zwischenstopp einlädt, übernimmt das Eiscafé Eleganza, das im Übrigen seinen Platz in der Vegesacker Fußgängerzone ebenfalls behält.
In der ersten Etage wird das Nagelstudio, eine Filiale von KiK sowie ein Schlüssel- und Schuhdienst samt Schneiderei, betrieben von einem Nordbremer Ehepaar, einziehen. Max Zeitz spricht von den Herausforderungen die jetzt, wenige Wochen vor der Eröffnung, auf die Planer zukommen. „Es ist ein bisschen wie im Eiskunstlauf: Pflicht und Kür“, sagt der Projektentwickler und lacht. „Die Pflicht“, so Zeitz, sei mit der Vermietung aller Flächen gelungen. „Die Kür ist jetzt, dass möglichst alle gemeinsam eröffnen. Das wird uns leider nicht ganz gelingen. Doch der Großteil wird im September eröffnen.“
Dazu gehört im Erdgeschoss gleich rechts hinter der neu geschaffenen Eingangstür auch die Delphin-Apotheke, die sich ebenfalls derzeit noch im alten Glasturm-Trakt befindet. Weitere Altbekannte wie Deichmann und McDonalds gesellen sich dazu, wobei der Fastfood-Service um mehr Sitzfläche erweitert wird. Apollo wird nicht nur mit Optik, sondern auch mit Akustik einziehen, NKD ist im Erdgeschoss im Textilbereich vor Ort, und ebenfalls im Erdgeschoss ist eine Nische mit Geldautomaten vorgesehen.

Die technische Ausstattung ist da, jetzt beginnt die Kühlung.
In der zweiten Etage des Kontorhauses eröffnet auf 2500 Quadratmetern Fläche mit großem Kursraum, überbauter Terrasse und Saunenbereich das Fitnessstudio „Clever Fit“, laut Zeitz „vermutlich auch erst im Oktober“.
Zu einem kurzen Rundgang lädt an diesem Tag Michaela Hammann von der Kaufland-Immobilienentwicklung Region Nord ein. Auf Hubwagen arbeiten gerade Monteure an der Decke im Eingangsbereich, während sie von der bunten Farbgestaltung, zugeschnitten auf die Warenbereiche auf der künftig 4300 Quadratmeter großen Verkaufsfläche des Kaufland-Zentrums, spricht. Verkaufsregale nicht höher als 1,80 Meter, eine rote Wand, wo später einmal vier Automaten für die Leergutannahme stehen. Eine lange Kühltheke im Hintergrund, wo bald Fleisch, Wurst, Käse und Fisch präsentiert werden, sowie große Kühlschränke sind bereits aufgebaut.

Michaela Hammann von Kaufland erklärt die Pläne und den Vorbereitungsstand für den neuen Supermarkt.
„Wir werden bald mit der Kühlung beginnen“, erzählt Michaela Hammann. Zum einen müssen die großen Geräte langsam auf Betriebstemperatur gebracht werden, erläutert sie, „damit bei schnellen und großen Temperaturschwankungen nicht plötzlich Fliesen springen oder andere Probleme entstehen“. Zum anderen müssen die Geräte eine entsprechende Temperatur erreicht haben, wenn die ersten Waren geliefert werden. „Da wir den September als Öffnungsdatum anstreben, dauert es mit der Anlieferung nicht mehr so lange“, sagt Michaela Hammann.
Im Eingangs- und Vorkassen-Bereich werde sich zudem Bäcker Haferkamp mit Sitzgelegenheiten sowie ein Toto-/Lotto-Laden ansiedeln, der auch Post-Dienstleistungen anbietet. Eisig kalt wird es bald im Kühlbereich hinter der Fleischtheke sein. Von minus 21 Grad Celsius spricht Michaela Hammann. Das Areal darf deshalb später nur mit entsprechender Bekleidung und Sicherheitszertifikation betreten werden.
Hammann öffnet und schließt dicke Türen, automatisch geht Licht an und aus, sie steigt über dicke Kabel, die derzeit noch auf den langen, teilweise weiß gekachelten oder weiß gestrichenen Fluren liegen, grüßt Arbeiter, die auf Hubwagen mal an Decken-, mal an Wandverkleidungen arbeiten. „Das sind ganz schöne Wege, die die Mitarbeiter hier später einmal zurücklegen müssen“, gesteht Michaela Hamman. Rund 60 Mitarbeiter können es „bei dieser Größe“ in diesem Kaufland-Einkaufszentrum werden.
Dort, wo die Waren für Kaufland, aber auch für alle anderen Geschäfte angeliefert wird, spricht Michaela Hammann über die Parkplatzsituation. „Es wird weiterhin drei Parkdecks geben, allerdings sind die Stellplätze neu aufgeteilt.“ Der Komfort für die Besucher stehe mit größeren Parklücken im Vordergrund.