"Im Sommer ist es hier wunderschön, spazieren zu gehen." Arno Staschewski blickt auf den Vegesacker Stadtgarten. Mitte Februar ist von Sonne und Wärme noch nichts zu spüren.
Hier in der Nähe, am Museumshafen, fand bis zur Corona-Pandemie das Hafenfest statt, das der 67-Jährige heute sehr vermisst. Und er fürchtet, dass auch andere Kulturevents irgendwann verschwinden. Dabei denkt er an einen Veranstaltungsort in Blumenthal: "Die Burg Blomendal muss unbedingt erhalten bleiben."
Staschewski ist seit 2013 Mitglied der Alternative für Deutschland (AfD) und tritt für seine Partei bei der kommenden Bundestagswahl im Wahlkreis 55 an, zu dem auch Bremen-Nord gehört. In der Politik möchte er sich dafür einsetzen, dass Kulturveranstaltungen weiterhin stattfinden: So soll der Bund einen Fonds anlegen, mit dem Kommunen unterstützt werden. "Gemeinde und Städte können das oft alleine nicht mehr stemmen. Der Fonds muss aber keine Unsummen enthalten", sagt Staschewski.
Den Politiker beschäftigt darüber hinaus das Thema Migration. "Auch in Bremen kann es jederzeit zu einem Anschlag kommen", sagt Staschewski und fügt hinzu: "Wenn die AfD an der Regierung beteiligt wäre, hätten sich diese Männer aus München und den anderen Städten überhaupt nicht in Deutschland aufgehalten." Die Forderungen der AfD, die inzwischen die Union übernommen habe, stellt Staschewski noch mal klar: Beendung der "illegalen Migration" und Ausweisung von Straftätern. "Menschen mit Migrationshintergrund, die ihren Lebensunterhalt verdienen und sich an die Gesetze halten, sind willkommen", fügt der Kandidat an. Er weist darauf hin, dass auch der Vorsitzende und Schatzmeister der AfD Bremen einen Migrationshintergrund hätten.
Altersarmut bekämpfen
Außerdem möchte Staschewski die Altersarmut bekämpfen. "Ich finde es ungerecht, dass Steuern auf die Rente erhoben werden", sagt er. Des Weiteren soll die aus seiner Sicht "umstrittene Grundsteuer" weg, die vor allem Rentner, Mieter und Eigenheimbesitzer belaste. Das Rentenniveau will er Schritt für Schritt anheben, finanziert mit Steuergeldern. Der Bund soll dafür bei der "unsinnigen Energiewende" und der Migration sparen. Staschewski hat auch eine Idee, wie die Rente in Zukunft stabil bleibt: So soll der Staat für neu gekaufte Eigenheime bürgen, damit auch Menschen mit weniger Geld von der Bank einen Kredit bekommen. Staschewski argumentiert: Mit einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus müsse man sich nicht mit Mieterhöhungen herumschlagen und besitze ein Vermögen, das mit der Inflation steige.
Der AfD-Politiker ist seit Kurzem selbst Rentner. Zuvor war der ausgebildete Schiffsmakler, der später Wirtschaft studiert hatte, bei einer großen Luftfahrtgesellschaft für Steuern und Bilanzen zuständig. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in seiner Geburtsstadt Syke, seit einem Jahr lebt er jedoch mit seiner Lebensgefährtin in Vegesack. In seiner Freizeit liest Staschewski Sachbücher über Wirtschaft und Politik. Ansonsten tanzt er Standard, fährt mit dem Fahrrad und geht spazieren – wie eben im Stadtgarten.