Das ehemalige Aumunder Rathaus steht seit mehreren Jahren leer. Nun hat sich die Stadtbürgerschaft mit der Zukunft des 1860 erbauten Hauses befasst. Anlass dafür war eine Anfrage der CDU-Fraktion.
Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück stehen zwei Gebäude: Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Zulassungsstelle sowie ein ehemaliges Wohnheim für Flüchtlinge. Ersteres kommt auf eine Fläche von 1200 Quadratmetern, letzteres auf 1500 Quadratmeter. "Sofern keine Bedarfe seitens der Senatsressorts bestehen, wird für leer stehende Grundstücke und Gebäude in Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange ein Verwertungskonzept für die Immobilie zum Verkauf oder zur Vergabe eines Erbbaurechts erarbeitet", teilt der Senat mit. Allerdings trage sich die Senatorin für Kinder und Bildung mit dem Gedanken, dort für einen Zeitraum von zehn Jahren eine Kindertagesstätte zu errichten. Deshalb habe die senatorische Behörde Immobilien Bremen damit beauftragt, die Kosten dafür zu ermitteln.
Dabei habe sich herausgestellt, dass beide Gebäude sanierungsbedürftig seien. Entsprechend wären umfangreiche Arbeiten notwendig, um dort eine Kita unterzubringen. "Hierbei sind insbesondere die Sanierung der Fassade und ein Austausch der Fenster hervorzuheben", heißt es vom Senat. "Darüber hinaus ist ein vollständiger Umbau des Gebäudes zur Anpassung der Raumgrößen an die Kitabedarfe erforderlich." Außerdem müssten die Sanitäranlagen, die elektrischen Installationen und die Heizungsanlage erneuert werden. Die Heizung sei defekt und könne nicht mehr repariert werden. Deshalb sei die Anlage im September außer Betrieb genommen worden.
Darüber hinaus seien Maler- und Bodenbelagsarbeiten erforderlich. "Hinzu kommen eine neue Verteilerküche, eine hierfür erforderliche Lüftungsanlage sowie die Umsetzung der Anforderungen an den aktuellen Brandschutz", so der Senat. Hierzu zählten etwa eine Fluchttreppe und eine Aufzugsanlage, die beide von außen angebracht werden müssten. Außerdem müsse die Brandmeldeanlage erweitert werden. "Vor dem Hintergrund des hohen Kostenaufwands wird derzeit geprüft, ob wirtschaftlichere Alternativen zur Deckung der Kitabedarfe in diesem Gebiet umsetzbar sind", heißt es in der Antwort.
Auch wenn die Gebäude derzeit nicht genutzt werden, verursachen sie dennoch Kosten. Die größten Faktoren dabei seien der Energieverbrauch, Gärtnerarbeiten, die Gehwegreinigung sowie der Winterdienst und Reparaturen. "Die Kosten betrugen 2019 circa 15.000 Euro und 2020 circa 12.000 Euro, hat die Behörde errechnet. "Diese Kosten werden sich in 2021 weiter reduzieren."