Noch immer gibt es zu wenig Kita-Plätze im Bremer Norden. Wie aus einer Statistik der Bildungsbehörde von Ende August hervorgeht, gelten allein in Vegesack 137 Kinder als unversorgt. In Blumenthal sind es 63, in Burglesum 43. Als Reaktion darauf sowie auf die Bevölkerungsvorausberechnung aus dem Jahr 2019 werden in den Stadtteilen neue Kitas gebaut beziehungsweise bestehende erweitert. Daran beteiligt sind neben der Stadt auch private Investoren.
Für dieses Jahr plant das Finanzressort Ausgaben im Bereich Kita von rund 320 Millionen Euro. In den kommenden beiden Jahren steigt das Budget auf 350 Millionen Euro. Sollte die Bürgerschaft dem Haushaltsentwurf des Senats zustimmen, könnten 2022 und 2023 weitere 25 Millionen Euro über den Bremen Fonds investiert werden. "Bei den genannten Summen handelt es sich um die Gesamtausgaben der Stadt im Bereich Kita", sagt Simon Hammann, Sprecher des Finanzressorts. "Eingerechnet sind zum Beispiel die Gehälter für die Erzieherinnen und Erzieher sowie Kosten für die Instandhaltung." Für den Aus- und Neubau würden für das kommende Jahr 21 Millionen Euro veranschlagt, für 2023 20 Millionen. "Der Bau von Kitas und Schulen ist eine kommunale Aufgabe", so Hammann. Damit würde das Geld ausschließlich für Kitas in der Stadt Bremen zur Verfügung stehen. Bremerhaven habe einen eigenen Topf.
Von den Investitionen der Bildungsbehörde profitiert auch der Bremer Norden. So ist für das Kindergartenjahr 2022/2023 etwa eine Gruppe für unter Dreijährige im Kinder- und Familienzentrum Ebenroder Straße in Lüssum-Bockhorn vorgesehen. Das geht aus einer Auflistung der Senatorin für Kinder und Bildung hervor. In Vegesack sollen unter anderem die Mobilbauten, in denen sich das Kinder- und Familienzentrum Fährer Flur zurzeit befindet, im Kindergartenjahr 2022/2023 durch einen Neubau ersetzt werden. Dadurch soll dem Papier zufolge die Zahl der Gruppen von vier auf sechs steigen. Das Kinder- und Familienzentrum Lesum soll von drei auf sechs Gruppen wachsen. Vorgesehen ist die Erweiterung für das Kindergartenjahr 2023/2024.
Doch nicht nur die Stadt sorgt für weitere Kita-Gruppen im Bremer Norden. Die Bremische Volksbank etwa lässt an der Hindenburgstraße eine Einrichtung bauen. Ende des Jahres soll die Kindertagesstätte eröffnen und Platz für 90 Kinder bieten. Eine weitere Kita entsteht in Burgdamm an der Straße Beckersweide. Hier baut der Projektentwickler M-Projekt ein Haus für sechs Gruppen. Eröffnen soll es zum Kindergartenjahr 2022/2023.