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Hans-Wendt-Stiftung Hünertshagen: Kinder sorgen für Blumenpracht

Wie könnte ein Quartiersmanagement in Hünertshagen aussehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Annette Feldkamp von der Hans-Wendt-Stiftung zurzeit.
06.12.2022, 12:50 Uhr
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Hünertshagen: Kinder sorgen für Blumenpracht
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Schon von Weitem sind die Kinder mit ihren gelben Warnwesten zu sehen. Während die Grundschüler noch bei Annette Feldkamp stehen, sind die Kindergartenkinder bereits bei der Arbeit. "Damit die Blumenzwiebeln nicht erfrieren, müssen sie richtig in die Erde gedrückt werden", erklärt die Mitarbeiterin der Hans-Wendt-Stiftung den Mädchen und Jungen. "Dann kann die Zwiebel ruhen, bis die Erde im Frühjahr wieder warm wird." Anschließend teilt sie noch Pflanzspartel, Handschuhe und andere Utensilien aus. Direkt danach buddeln die Kinder die ersten Löcher in den Boden.

Feldkamp kümmert sich im Rahmen des Projektes „fünf Quartiere“ um die Straße Hünertshagen sowie begleitend um die Kaspar-Ohm-Straße und die angrenzenden Bereiche. In dieser Funktion initiiert sie regelmäßig Aktivitäten wie nun die Pflanzaktion. Tatkräftige Unterstützung bekommt sie dabei sowohl von Kitagruppen des Kinder- und Familienzentrums Flintacker als auch von Schulklassen der Grundschule Borchshöhe. Darüber hinaus haben sich auch der Siedlerbund sowie mehrere Mieter beteiligt. Gemeinsam pflanzen sie neben Osterglocken auch Tulpen, Krokusse und Narzissen. "Die Zwiebeln stellt die Vonovia zur Verfügung", erzählt Feldkamp.

Die jetzige Pflanzaktion ist nicht die erste Aktivität im Quartier. So fand im Sommer etwa ein Fest für die Bewohner auf der Schulwiese statt, das sie gemeinsam mit der Schule und dem Kinder- und Familienzentrum organisiert hat. "Das Fest war sehr gut besucht", erinnert sich Feldkamp. "Selbst der Musiker, der an diesem Tag gespielt hat, war von der Atmosphäre im Quartier begeistert." Im Oktober hat sie gemeinsam mit der Verkehrswacht Bremen, den Kontaktpolizisten vor Ort und der Gewoba einen Aktionstag organisiert, bei dem Kinder lernen konnten, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen. "Unter dem Motto 'Aufholen nach Corona' steht eine Spieleaktion, die wir erstmals im November angeboten haben", erzählt sie. Rund 40 Kinder und 20 Erwachsene haben die Möglichkeit wahrgenommen, gemeinsam zu spielen und sich auszutauschen. "Diese Veranstaltung werden wir im kommenden Jahr einmal pro Quartal wiederholen", berichtet Feldkamp. Darüber hinaus will sie in 2023 verschiedene spontane Aktivitäten organisieren.

Der Fokus ihrer Arbeit wird ab Januar allerdings darauf liegen, ein Konzept für das Quartier zu erarbeiten. Die Hans-Wendt-Stiftung hat den Auftrag bekommen, eine Sozialraumanalyse durchzuführen und ein Konzept für das Quartiersmanagement zu entwickeln. "Dabei geht es um die Frage, wie die Arbeit ab 2024 fortgesetzt werden könnte beziehungsweise welche Angebote im Quartier nötig sind", schildert Feldkamp. Einen ersten Entwurf wird sie der Öffentlichkeit am 19. Januar ab 17 Uhr vorstellen. "Dabei werde ich die Themen, die sich mir als die wichtigsten und dringlichsten in meiner Arbeit dargestellt haben, kurz vorstellen und die damit verbundenen Ziele und Risiken erläutern", sagt die Stiftungsmitarbeiterin. Anschließend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die Vorschläge mittels eines Punktesystems selbst einzuschätzen. Sollten die Anwohner zu dem Ergebnis kommen, dass ein Thema gänzlich fehlt, haben sie während der Veranstaltung die Möglichkeit, es zu ergänzen.

Die Kinder haben zwischenzeitlich einen Großteil der Zwiebeln in die Erde gebracht. Damit sie und die anderen Helfer auch sehen können, was ihr Einsatz gebracht hat, plant Annette Feldkamp pünktlich zur Blütezeit eine Zusammenkunft im Quartier. Sinnvoll sind diese und andere Aktionen gleich aus zwei Gründen, sagt sie. "Zum einen gibt es den direkten Nutzen, etwa wenn Kinder sich nach einem Aktionstag sicherer im Straßenverkehr bewegen. Zum anderen kann ich durch solche Projekte sehen, wie man die Menschen im Quartier erreicht." Denn das sei nicht so einfach. Doch unter anderem mit diesem Wissen will sie den Weg für ein mögliches Quartiersmanagement ebnen, das ab 2024 in Hünertshagen etabliert werden könnte.

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