Schönebeck. Gegensätze ziehen sich an und finden zuweilen auch „Berührungspunkte“. Unter diesem Titel findet im Kunstkeller des Heimatmuseums Schloss Schönebeck eine Duo-Ausstellung mit Werken von Elke Paul und Martin Koroscha statt.
Florale Ornamentik auf der einen Seite, lineare Landschaften mit geometrischen Elementen auf der anderen. Trotz dieser scheinbaren Gegensätze gibt es Gemeinsamkeiten in den Arbeiten des Künstler-Duos, wie etwa die starke, leuchtende Farbigkeit, die abstrakten Motive und der spielerische Umgang mit wiederkehrenden Bildelementen aus ihrem ganz eigenen Formen-Fundus. Auch in den Lebensläufen von Elke Paul und Martin Koroscha gibt es Berührungspunkte: 1991 lernten sie sich beim Studium der bildenden Künste an der Fachhochschule Ottersberg kennen und sind seitdem befreundet. Seit einigen Jahren teilen sie sich ein Atelier in Hemelingen. In der Ausstellung „Berührungspunkte“ zeigen sie zum dritten Mal gemeinsam ihre Malerei. Für den Kunstkeller im Schönebecker Schloss hat Kuratorin Marianne Bartsch-Gundertofte das Duo „entdeckt“. Die Ausstellung zeigt insgesamt 29 Werke, die auch käuflich erworben werden können.
Acryl in mehreren Schichten
Martin Koroscha geht eher konzeptionell vor und entwirft seine Landschaftsräume mit dem Lineal. Mit Acrylfarbe in mehreren Farbschichten entstehen perspektivische Bildräume mit surrealem Charakter. Er konstruiert die menschenleeren Räume und Landschaften in einer reduzierten Bildsprache. Dazu benutzt er eine Art Baukastensystem mit verschiedenen Modulen. Es gibt durchaus klassisch ausgeführte Landschaftselemente, zum Beispiel Tannen – mal sommerlich grün, mal weiß in winterlicher Schneelandschaft. Sie teilen sich das Bild mit geometrischen Elementen wie schwebenden Quadern, Kreisen oder signalroten Pyramiden. Ein surrealer Dialog zwischen Natur und Konstrukt.
Ganz anders der Schaffensprozess bei Elke Paul. Sie beschreibt ihre Herangehensweise als „intuitiv, spielerisch, meditativ und wild zugleich.“ Ihre Bilder zeigen florale Ornamentik in lichten, lebendigen Farben. „Ich mag es, mit den Augen im Bild spazieren zu gehen, von Element zu Element, von Punkt zu Punkt. Während des Malens bin ich im Dialog mit dem Bild und versuche herauszufinden, was es mir sagen will.“ Oft arbeitet sie gleichzeitig an mehreren Bildern mit ganz unterschiedlichen Materialien, wie etwa Tuschen, Acryl- oder Aquarellfarben, Buntstiften und Ölkreiden. Manche Bilder werden mehrere Male übermalt und überspachtelt und „am Ende bin ich manchmal selbst erstaunt, was daraus geworden ist.“