Die Traditionsfirma „Bäckermeister Haferkamp“ aus Delmenhorst hat die Filiale der Bäckereikette Garde in der Fußgängerzone Breite Straße in Vegesack übernommen. Das Achimer Unternehmen hatte, wie berichtet, im Juli den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für seine 32 Filialen im norddeutschen Raum angemeldet, den Geschäftsbetrieb aber fortführen können.
Die Bäckerei und Konditorei Haferkamp, die über gut 50 Filialen zwischen der Hansestadt und der Nordseeküste verfügt, blickt auf eine 150-jährige Tradition als Familienunternehmen zurück. Das in Vegesack bislang nur ein Standbein in der Straße zum Alten Speicher besaß. Tradition und handwerkliche Arbeit würden seit nunmehr sechs Generationen großgeschrieben, heißt es auf der Homepage der Delmenhorster. Und besonders beim Brotbacken biete man mit alten, aber neu interpretierten Rezepten den Industrie- und Convenience-Produkten die Stirn. Die Delmenhorster sind auch offizieller Lieferant des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen geworden.
Rund 100.000 Euro müssen investiert werden
Um die Räumlichkeiten und die Ausstattung der neuen Filiale in der Vegesacker Fußgängerzone Breite Straße dem Image der Firma anzupassen, muss allerdings noch kräftig investiert werden. Daraus jedenfalls macht Malte Thiele aus der Verwaltung von Bäckermeister Haferkamp kein Hehl. Er schätzt, dass rund 100.000 Euro investiert werden müssen, um die neue Vegesacker Niederlassung auf Vordermann zu bringen und etliche Reparaturmaßnahmen vornehmen zu können. Allein ein neuer Backofen koste etwa 25.000 Euro, sagt Thiele. Der Ofen müsse angeschafft werden, weil der alte häufig versagte, wie ehemalige Kunden von Garde bestätigen. Auf alle Fälle sollen sie sich auch künftig neben dem Einkauf in der Filiale aufhalten können, um sich Kaffee, Kuchen oder Snacks servieren zu lassen.
Das war auch schon bei Garde sowie dem vorherigen Besitzer Martin Hellweg möglich. Die Traditionsbäckerei Hellweg, 1908 von Gustav-Adolf Hellweg gegründet, musste 2018 Insolvenz anmelden. Ursprünglich war geplant, das Martin Hellwegs Sohn Joona das Familienunternehmen in fünfter Generation weiterführen sollte. Doch dieses Vorhaben scheiterte und Garde stieg ein.