Vegesack. Letztlich schrammten bei der U23-Ruder-Weltmeisterschaft in Florida im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier Luise Assmussen (vom Vegesacker Ruderverein) und Cosima Clotten (Neuss) im Finale nur ganz haarscharf an der Silbermedaille vorbei. Am Ende sprang bei Temperaturen um die 30 Grad und guten Bedingungen für das deutsche Duo der dritte Platz heraus.
Auf der sehr schmucken Anlage in Sarasota entwickelte sich um kurz nach 17 Uhr (deutscher Zeit) ein aus DRV-Sicht ganz spannendes Rennen um den zweiten Platz. Die Schweizerinnen, auch von Luise Asmussen als ein großer Favorit auf den Titel gehandelt, bestimmten wie im Vorlauf von Beginn an wieder die Szenerie und führten bereits bei der 500 Meter-Marke mit fast einer Bootslänge (1:42.250 Minuten).
Asmussen/Clotten kamen auch recht erfolgversprechend aus den Startlöchern und folgten auf Platz zwei (1:44.910), vor den überraschend gut gestarteten Däninnen (1:45.710). Die Niederlande, die nach der knappen Vorlauf-Entscheidung (Rang drei) gegen das deutsche Boot, noch in den Hoffnungslauf mussten – fielen zunächst auf den letzten Rang zurück (1:47.070).
Auch bei der 1000-Meter-Marke war fast alles beim Alten. Die Schweizerinnen kontrollierten das Renngeschehen (3:29.100), vor Asmussen/Clotten (3:33.090) und Dänemark (3:34.450). Doch es wurde immer spannender, weil sich das niederländische Duo inzwischen schon auf den vierten Platz vorgearbeitet hatte – mit Sichtkontakt zu Deutschland (3:35.010). Und Iris Hochstenbach und Femke van de Fliet erhöhten sichtbar die Schlagzahl und übten so Druck auf Asmussen/Clotten in Sachen WM-Vizetitel aus.
Und dann passierte es ... Die Niederlande zogen zuerst an Dänemark vorbei. 500 Meter vor dem Ziel sprang hinter dem souveränen Schweizer Duo (5:16.370) und Asmussen und Co. (5:22.200) somit bereits der dritte Rang heraus (5:22.900). Reichte die Kraft noch aus für Asmussen/Clotten, Platz zwei gegen die Holländerinnen zu halten?
Das war zu diesem Zeitpunkt die spannende Frage. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die anderen Teams waren schon weit abgeschlagen. 200 Meter vor dem Ziel übernahmen dann Hochstenbach/van de Fliet die zweite Position.
Doch Asmussen/Clotten gaben sich zum Glück noch nicht geschlagen, mobilisierten alle Kraftreserven und verkürzten wieder den Abstand. Die Niederlande waren dagegen mit den Kräften am Ende und wurden immer langsamer – aber das Ziel kam immer näher. Letztlich schoben sich die Niederlande hauchdünn über die Linie (7:09.450), ganz dicht gefolgt von dem deutschen Boot (7:09.560).
Wäre die Strecke drei Meter länger gewesen, hätten wohl Asmussen/Clotten die Silbermedaille mit nach Hause gebracht. Es siegten, wie erwartet, die Schweizerinnen Eline Rol/Sofia Meakin (7:03.830). Den vierten Platz erreichte Irland (7:15.400), vor Dänemark (7:16.480) und dem Gastgeberland USA (7:21.120).
„Es war ein sehr spannendes und anstrengendes Rennen. Nachdem die Schweiz von Beginn an die Führung übernahm, sind wir gut über die Strecke gekommen und konnten uns vor die anderen Nationen schieben. Am Ende wurde es enger und die Niederländerinnen konnten den Kampf um Silber ganz knapp für sich entscheiden“, äußerte sich die Vegesackerin Luise Asmussen, die trotzdem ein zufriedenstellendes Fazit zog.
„Wir haben alles gegeben und sind deswegen trotzdem glücklich, eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen zu dürfen, und sehr zufrieden mit unserer Leistung. Das ist wirklich ein toller Erfolg und ein guter Saisonabschluss“, meinte Asmussen.
Nach dem WM-Event hatte das deutsche Leichtgewicht-Duo noch Zeit, in Sarasota etwas zu unternehmen, bevor es dann schon am Montag wieder zurück in die Heimat ging. Da freute sich die frischgebackene Vegesacker Bronzemedaille-Gewinnerin Luise Asmussen übrigens auch schon sehr drauf.