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Beschluss in Vegesack Beirat fordert tägliche Corona-Zahlen

Der Vegesacker Beirat fordert von der Gesundheitssenatorin, dass für den Stadtteil Vegesack die täglichen Corona-Infektionszahlen gesondert ausgewiesen werden.
28.10.2020, 06:16 Uhr
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Von Gabriela Keller

Vegesack. Der Vegesacker Beirat fordert von der Gesundheitssenatorin, dass für den Stadtteil Vegesack die täglichen Corona-Infektionszahlen gesondert ausgewiesen werden. Und zwar nach Postleitzahlen unterteilt. Sollte das aus datenschutzrechtlichen oder anderen Gründen nicht möglich sein, erwartet der Beirat eine tägliche Auflistung der Zahlen für den gesamten Bremer Norden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Beirat in seiner Sitzung am Montag mehrheitlich gefasst. Auch die Zahlen für Genesene, Todesfälle und aktuell Infizierte sollen gesondert ausgewiesen werden.

Zugrunde lag ein Antrag der SPD. Die rund 35 000 Einwohner von Vegesack müssten wissen, wie das Risiko vor Ort und damit für ihre eigene Gesundheit aussieht, führte Heike Sprehe zur Begründung für ihre Fraktion aus. Torsten Bullmahn (CDU) schlug ergänzend vor, die täglichen Infektionszahlen für Vegesack nach Postleitzahlen gegliedert auszuweisen. „Die Bürger interessieren sich schon dafür, aus welcher Ecke die Infektionszahlen kommen“, so Bullmahn.

Im Beirat gab es Stimmen für und gegen eine gesonderte Erhebung für Vegesack oder den Bremer-Norden. „Die Bürger sind verunsichert. Eine Übersicht mit Zahlen für den Stadtteil könnte da hilfreich sein“, meinte Andreas Kruse (CDU). „Die Bürger wollen wissen, wie es im Bremer Norden aussieht“, sagte Kirsten Löffelholz (SPD). Separate Zahlen für Bremen-Nord würden einen „groben Eindruck“ geben, die Gefahr einer Identifizierung und Stigmatisierung besonders betroffener Straßenzüge sehe sie nicht.

Karl Brönnle (Die Linke) machte datenschutzrechtliche Bedenken gegen eine gesonderte Erhebung von Zahlen für Vegesack oder Bremen-Nord geltend. Er bezweifelte auch den Sinn. Hans-Stephan Schlenker (Die Grünen) wies darauf hin, dass die Gesundheitsämter mit der Pandemie schon jetzt genug zu tun hätten. Infektionszahlen für einzelne Beiratsgebiete in Bremen einzufordern, würde den Bogen überspannen. Heike Sprehe hielt dagegen: Die Datenauswertung erfordere keinen besonderen Arbeitsaufwand. Torsten Bullmahn wies darauf hin, dass auch die Beiräte in Burglesum und Blumenthal Zahlen für ihren Stadtteil fordern, der Vegesacker Beirat sollte sich anschließen. „Der gesamte Norden sollte mit einer Zunge sprechen.“

Der Antrag wurde schließlich mit sechs gegen vier Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.

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