Ein gewisser Druck ist bei den nordbremischen Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV bereits vor dem dritten Spieltag der neuen Saison unverkennbar. Daraus machen die Trainer Ugur Biricik (SAV) und Frank Dahlenberg (BSV) kein Hehl. Natürlich gelte es, nach bislang einem mageren Remis (Blumenthal) und zwei Niederlagen (Aumund-Vegesack) jetzt verstärkt, zu punkten, blicken sie voraus. Die Vegesacker müssen am Sonnabend um 14 Uhr beim ESC Geestemünde antreten, die Burgwallelf hat am Sonntag ab 16 Uhr den Aufsteiger SV Werder Bremen III zu Gast.
ESC Geestemünde – SG Aumund-Vegesack: Die Sportanlage im Bremerhavener Bürgerpark ist für die Gegner des Eisenbahn-Sport-Clubs seit jeher ein heißes Pflaster. Insbesondere dann, wenn die Seestädter zum Pflichtspiel am Sonntagvormittag ab 11 Uhr einladen. Diesen Termin muss die SG Aumund-Vegesack am dritten Spieltag der Bremen-Liga allerdings nicht wahrnehmen. Man habe die ESC-Verantwortlichen um eine Verlegung gebeten, weil Abwehrchef Mario Vukoja am Sonntag bereits um 13 Uhr als Trainer der A-Junioren des Jugend-Fördervereins (JFV) an der Seitenlinie stehen müsse, erläutert Ugur Biricik. Die Seestädter, so der SAV-Coach, hätten Verständnis und Fairness gezeigt und einer Spielverlegung auf Sonnabend (14 Uhr) zugestimmt.
Eine Dankesgabe in Form von Punktgeschenken will Biricik allerdings auf gar keinen Fall in der Seestadt lassen. Vielmehr sei es nun an der Zeit, nach den zwei Niederlagen zum Saisonauftakt etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Der 5:1-Erfolg im Pokalspiel beim FC Huchting dürfte denn auch dem Selbstbewusstsein seiner Spieler gutgetan haben. Der ESC Geestemünde ist allerdings eine andere Hausnummer als der Bremer Landesligist. Ugur Biricik stuft die Eisenbahner als sehr ausgeglichen besetztes Team ein, das in der Bremen-Liga jeden Gegner bezwingen könne. Seiner Mannschaft steht demnach ein schwerer Gang bevor. Schließlich hat auch die 1:3-Heimniederlage gegen den SV Hemelingen am vergangenen Wochenende gezeigt, dass es bisweilen noch nicht rund läuft im Mannschaftsgefüge der Vegesacker und individuelle Fehler entscheidend für Niederlagen sein können. „Unser Anspruch muss es trotzdem sein, sie unbedingt zu vermeiden und stattdessen Punkte zu sammeln“, sagt Ugur Biricik.
Dazu muss die SAV an diesem Sonnabend einen Gegner auf Distanz halten, den man in der vergangenen Saison zuhause 5:3 besiegt hatte, in der Seestadt allerdings als Gönner auftrat und mit 1:4 die Segel strich. Ugur Biricik hofft, dass insbesondere seine routinierten Akteure dazu beitragen, im Bremerhavener Bürgerpark zumindest einen Teilerfolg zu erringen. Sein Mannschaftskapitän und Defensivspezialist Christian Böhmer wird höchstwahrscheinlich nicht auflaufen können. Er hat sich im Pokalspiel beim FC Huchting eine Zerrung zugezogen und kurz vor der Halbzeit auswechseln lassen müssen.
Blumenthaler SV – SV Werder Bremen III: Zuversicht tanken für das Heimspiel gegen Aufsteiger SV Werder Bremen III konnte der Blumenthaler SV im Pokalspiel gegen den Regionalligisten Bremer SV nicht. Im Gegenteil, die 0:7-Abfuhr im eigenen Stadion zeigt, dass die Bäume für die Mannschaft von Trainer Frank Dahlenberg nicht so schnell in den Himmel wachsen. „Der Bremer SV war zwei Nummern zu groß für uns“, resümiert der Coach ungeschminkt. Allerdings hätten seine jungen Spieler auch einmal mehr erfahren, was sie gut oder nicht so gut gemacht hätten. Dieser Lernprozess ist aus Dahlenbergs Sicht wichtig, um allmählich als schlagkräftiges Team zusammenzuwachsen.
In dem Pokalspiel fiel vor allem auf, dass die Blumenthaler den Westbremern zu viel Raum boten und in der Defensive oft konfus agierten. „Wir sind in der Entwicklung noch nicht so weit, um gegen ein klassenhöheres Team wie den Bremer SV mithalten zu können“, sagt Dahlenberg und fügt an: „Für viele Spieler gilt noch, sich endgültig von der Spielplatz-Mentalität zu verabschieden.“
An diesem Sonntag (16 Uhr) trifft die Burgwallelf auf eine Mannschaft, deren Altersdurchschnitt nur unwesentlich höher ist als die eigene. Nur der Trainer der grün-weißen Jünglinge ist ebenso wie Dahlenberg ein Routinier in der Bremen-Liga. Andreas Ernst stieg mit der Dritten des SV Werder in der vergangenen Saison ab und hat sie umgehend zurück ins Oberhaus des Bremer Amateurfußballs gelotst. Seine bisherige Bilanz: Zwei Spiele, zwei Unentschieden.
Mit einem Heimsieg würden die Nordbremer an den Grün-Weißen vorbeiziehen. Dazu aber sei es erforderlich, die Räume enger zu machen und die Zweikämpfe erfolgreicher zu gestalten. Ob das gelinge, sei eben auch eine Frage der Mentalität, meint der Coach des Blumenthaler SV, der an seinem Spielsystem festhalten will und auf einen schnellen Lernprozess bei seiner Mannschaft hofft. Die trotz der deutlichen Überlegenheit des Bremer SV im Pokalspiel vor allem in der zweiten Halbzeit Moral gezeigt habe. Möglicherweise muss Frank Dahlenberg aber auf seinen Mannschaftskapitän und Goalgetter Kilian Lammers verzichten, der sich gegen den Bremer SV eine Sprunggelenkverletzung zuzog und in der 58. Minute auswechseln ließ.