Yunus Akdag setzte den Ball in der sechsten Minute der Nachspielzeit drüber. Damit vergab dieser auch die letzte Chance zum 3:3-Ausgleich für den Blumenthaler SV in der Partie der Fußball-Bremen-Liga beim SV Werder Bremen III, der durchaus verdient gewesen wäre. „Es lief sehr viel gegen uns in diesem Spiel“, fand Blumenthals Trainer Malte Tietze nach der 2:3 (0:0)-Niederlage seiner Mannschaft zum Wiederauftakt.
Die Gäste hätten das Match bereits in der ersten Halbzeit in ihre Richtung lenken können. Die Hausherren besaßen zwar nach vier sieglosen Begegnungen in Folge mehr Ballbesitz. Doch die größere Torgefahr strahlten die Blau-Roten aus. Nach 20 Minuten hätten sich die Nordbremer dafür auch belohnen können. Nach einem Foul von Waleed Khan an Dario Sultan zeigte Referee Bastian Norden auf den Elfmeterpunkt. Doch der Schuss von Dennis Brendow geriet zu unplatziert, sodass Werders Keeper Kwassi-Vivien Adabadji keine Mühe hatte, den Strafstoß zu parieren.
Zehn Minuten hiernach lenkte Adabadji einen Kopfball von Kilian Lammers nach einem der langen Einwürfe von Denis Chinaka noch an den Innenpfosten. Gerade bei den Standards suchten die Blumenthaler immer wieder ihren „Turm“ im Angriffszentrum. Auch Dennis Brendow fand mit seinem Eckball nach 35 Minuten den Kopf von „Kili“ Lammers, der jedoch wiederum seinen Meister in Kwassi-Vivien Adabadji fand. Auf der Gegenseite klärte Lammers bei einem Freistoß der Platzherren in der letzten Szene der ersten Hälfte zur Ecke.
Kilian Lammers sorgte auch für das erste Highlight des zweiten Durchgangs. Der Angreifer setzte die Kugel fast von der Mittellinie aufs Tornetz. Adabadji wäre hier wohl geschlagen gewesen (50.). Lammers holte die Führung aber kurz darauf nach einer Brendow-Ecke mit dem Kopf nach. Ein Werderaner wollte zwar noch auf der Linie retten, verlängerte das Spielgerät dabei aber nur ins eigene Netz. Kwassi-Vivien Adabadji verhinderte mit einer Parade bei einem erneuten Kopfball von Lammers die Vorentscheidung (63.). Dann drehte das Heimteam den Spieß innerhalb von nur 30 Sekunden um. Zunächst durfte Bob-Ignatius Adeh unbedrängt zum 1:1 in die lange Ecke abschließen. Direkt nach dem Anstoß vertändelte Dennis Brendow den Ball gegen Süleyman Bilgi, der Blumenthals Tormann Eric Walter ebenfalls freistehend keine Abwehrchance beim 2:1 ließ. „Da haben wir zweimal nicht aufgepasst“, stellte Tietze fest.
Doch die Blau-Roten berappelten sich wieder und drängten auf den Ausgleich. Blumenthals Tristan Schaper zog sich bei einem Schussversuch vermutlich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und blieb am Boden liegen. Die Gastgeber spielten aber weiter und erhöhten durch Mikael Bura Akarsu auf 3:1. Damit brachten die Grün-Weißen ihren Kontrahenten auf die Palme. „Wir waren von der Gegenseite vorher in einer ähnlichen Situation dazu aufgefordert worden, den Ball ins Aus zu spielen. Und dann haben sich die Werderaner selbst nicht daran gehalten. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack“, erklärte Malte Tietze.
Im Zuge der verbalen Auseinandersetzungen kassierte Werders Barzan Demli die Ampelkarte, weil er sich gegenüber dem bereits ausgewechselten Denis Chinaka im Ton vergriffen hatte. In Überzahl verkürzte der Gast sofort auf 2:3. Lammers stellte nach einem Pass von Florian Brahtz unter Beweis, dass er es auch mit dem Fuß kann. Dennis Brendow setzte seinen Schuss danach zu hoch an (85.). Auf der anderen Seite verlor Luis Seidel das Leder an Rezan Demli, der aber das Tor verfehlte. Glück hatte Luis Seidel zudem, dass Schiedsrichter Bastian Norden nach einer Attacke gegen Yunus Bakirci keinen Elfmeter gab.