Gestern zur besten Mittagszeit war es amtlich: Nach der 2:7-Niederlage von Tura Bremen beim ESC Bremerhaven hatten die Bremen-Liga-Fußballer der SG Aumund-Vegesack den Klassenerhalt ohne Wenn und Aber sicher. Ein Erfolg, der einen Namen trägt: Björn Krämer, der nach der Trennung von Ugur Biricik auf Bitte von SAV-Fußball-Boss Bernd Siems an seine langjährige Wirkungsstätte zurückgekehrt war, schenkte einem verunsicherten Team neues Leben und Stärke. Und auch nachdem die Mannschaft vom feststehenden Klassenerhalt erfahren hatte, trat sie weiterhin gierig auf und besiegte den Brinkumer SAV im Vegesacker Stadion mit 3:0 (1:0).
Die Bilanz von Retter Björn Krämer: Sechs Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage. „Danach sah es im Februar nicht aus“, erklärte Bernd Siems, der zwar angesichts des Klassenerhaltes durchatmen, sich aber keine Verschnaufpause erlauben kann. Denn Björn Krämer machte deutlich, dass seine Tätigkeit bei der SAV am Freitag mit der Partie bei Tura Bremen endet. Eine Partie, bei der die SAV nochmals in den Kampf um den Klassenerhalt eingreift – allerdings nicht in eigener Sache.
„Wir befanden uns mit Björn schon einmal in so einer Situation. Als er zurückkam, wusste ich, dass es klappen kann“, sagte SAV-Schlussmann Jan Dähne, der gegen Brinkum einige schwierige Bälle abwehrte, die Null hielt und zudem mit einem langen Abwurf den Treffer zum Endstand einleitete. „Wenn man sich einmal überlegt, aus welcher Situation wir gestartet sind, dann sieht das jeder als großen Erfolg. Wir sind alle total happy“, erinnerte sich Björn Krämer an einen Montag Mitte März, an dem er Bernd Siems die Zusage gegeben hatte. Eine Verlängerung lehnte der 43-Jährige aus beruflichen und privaten Gründen ab. Happy machte Björn Krämer schließlich auch noch Co-Trainer Issam El-Madoun, der in der Vorsaison nach dem Werle-Rücktritt über Monate die alleinige Verantwortung getragen hatte, mit einer Einwechslung kurz vor Schluss. „Sinnbildlich dafür, dass wir zu null gespielt haben, ist Christian Böhmer“, sprach Björn Krämer das in den vergangenen Wochen schon fast übliche Extralob aus. Denn einmal mehr war der Mannschaftskapitän als kämpferisches Beispiel in seiner Rolle vor der Abwehr vorangegangen.
Doppelpack von Mücahit Özkul
Besonders im Fokus stand gestern Nachmittag auch SAV-Torjäger Mücahit Özkul, dessen Wechsel zum Brinkumer SV in dieser Woche öffentlich gemacht worden war. Auch wenn es für die Brinkumer gestern schmerzlich war, weil Özkul die Treffer zum 1:0 und 3:0 erzielte, dürften sie sich daran bestätigt gesehen haben, einen guten Deal gemacht zu haben. Der Stürmer schoss aus allen Lagen, kam mal über die Flügel, mal aus der Tiefe und war ein ständiger Unruheherd. Beim 1:0 (9.) überlistete er Torhüter Maximilian Hentrich mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck, beim 3:0 (83.) veredelte er einen Konter aus dem Lehrbuch. Über einen Abwurf von Jan Dähne bis fast zur Mittellinie, Innenverteidiger Philip Glombik sowie Sebastian Kurkiewicz landete der Ball in wenigen Sekunden beim Vollstrecker. Das 2:0 hatte wenige Sekunden zuvor Sebastian Kurkiewicz nach schöner Kombination über Mussa Tasmin und Fabian Wapsas erzielt.
Dieser zweite Treffer war hinein in eine Drangphase der Brinkumer gefallen, bei der das SAV-Tor mehrmals in höchster Gefahr war, jedoch leidenschaftlich verteidigt wurde. Die Brinkumer waren erst nach starken 30 Minuten der SAV, in der sie glücklich um weitere Gegentreffer herumkamen, in der Partie angekommen. Dann aber hatten sie gute Ballbesitzphasen und waren dem Ausgleich lange näher als die SAV dem 2:0. Doch mit zwei blitzsauberen Schnellangriffen sorgte die SAV am Tag des Bremen-Liga-Klassenerhaltes für klare Verhältnisse.
