Die Bremen-Liga-Saison ist zwar noch jung und Prognosen über den weiteren Verlauf wären verfrüht. Aber mit Blick auf die beiden nordbremischen Vertreter lässt sich ein kleines ein Zwischenfazit ziehen. Danach haben die Fußballer der SG Aumund-Vegesack mit drei Siegen in drei Spielen einen optimalen Start hingelegt, während sich die junge Mannschaft des Blumenthaler SV bei einem Sieg und zwei Niederlagen noch in der Findungsphase befindet. Am Sonnabend um 14 Uhr erwartet die SAV den starken Aufsteiger TS Woltmershausen, am Sonntag um 13 muss die Burgwallelf im Kellerduell beim TuS Schwachhausen Farbe bekennen.
SG Aumund-Vegesack – TS Woltmershausen: „Wir können Historisches leisten“, sagt SAV-Trainer Markus Werle. Und damit meint er den vierten Drei-Punkte-Erfolg nach dem 2:1 bei der Leher TS, dem 2:1 gegen FC Union 60 und dem 3:1 bei BTS Neustadt in Serie. Rückblickend bis ins Jahr 2000 hat er die Fußball-Statistik studiert und festgestellt: „Noch nie hat seitdem eine Verbandsliga-Mannschaft der SG Aumund-Vegesack zum Saisonauftakt vier Mal in Folge gewonnen.“
Der neue SAV-Coach zeigt sich nach dem rundum gelungenen Saisonstart nun auch zuversichtlich, dass sein Team nachlegen kann, um etwas zu erreichen, was den Vegesackern in den vergangenen 22 Jahren nicht gelungen ist. Personell kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen und spricht sogar von einem „Luxusproblem“, das sich auch durch starken Konkurrenzkampf im Training beobachten lasse. Markus Werle hat die Qual der Wahl, um den Kader für das nächste Saisonspiel zu bestimmen.
Er bekommt es auf alle Fälle mit einem starken Kontrahenten zu tun. Ebenso wie die SAV ist der Turn- und Sportverein Woltmershausen bislang ungeschlagen geblieben und rangiert mit fünf Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. Woltmershausen hat sich nach Werles Worten punktuell gezielt verstärkt. Unter anderem übrigens mit dem ehemaligen Grohner Keisuke Morikami. Der 30-jährige hat sich sofort einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erobert und zeichnet sich durch Übersicht und großes Spielverständnis aus.
Unterschätzen werde man Woltmershausen auf keinen Fall, kündigt Werle an und zeigt Respekt vor den Gästen, die als souveräner Meister der Landesliga aufgestiegen sind und am vergangenen Wochenende den zu Saisonbeginn hoch gehandelten TuS Schwachhausen mit 3:1 bezwungen haben. Um den Pusdorfern die erste Saisonniederlage zu bescheren, muss nach Werles Worten aber taktisch und spielerisch wieder alles stimmen, müssen Chancen konsequent genutzt werden und das schnelle Umschaltspiel funktionieren. Das hat bislang vor allem Vegesacks Sturmspitze Bashkim Toski beherzigt und drei Treffer erzielt. Seine Torgefährlichkeit bewiesen hat aber auch der von der U19 des SC Borgfeld zu den Vegesackern gestoßene Joris Atayi. Ihm gelangen bislang zwei Treffer in drei Spielen.
Sonnabend 14 Uhr Stadion Vegesack
TuS Schwachhausen – Blumenthaler SV: Wenn der Tabellenzwölfte beim Fünfzehnten und damit Vorletzten zu Gast ist, darf mit Fug und Recht von einem Kellerduell die Rede sein. Wobei die Nordbremer aufgrund ihres Sieges über den OSC Bremerhaven zum Saisonstart mit drei Punkten auf dem Konto besser dastehen. Die folgenden Niederlagen beim KSV Vatan Sport und gegen TuS Komet Arsten aber haben gezeigt, dass die sehr junge Mannschaft von Trainer Peter Moussalli noch auf der Suche nach Kompaktheit und Effektivität vor dem Tor des Gegners ist. Geduld sei gefragt, weil sich vor allem die A-Jugend-Spieler im Team an die raue Herren-Luft der Bremen-Liga gewöhnten müssten, sagt Moussalli. Wegen der Verletzungen von Bremen-Liga erfahrenen Akteuren wie den offensivem Mittelfeldspieler Hakan Yavus hat der BSV-Coach allerdings keine große personelle Auswahl. Von den drei Blumenthaler Torhütern zum Beispiel steht ihm momentan mit dem erst 17-jährigen Nico Jan Kuchta nur einer zur Verfügung. Der seine Sache aber bislang gut gemacht hat.
Als zusätzliche Hypothek könnte es sich erweisen, wenn Mannschaftskapitän Kilian Lammers oder Malte Tietze ausfallen würden, der sich eigentlich auf seine Rolle als Co-Trainer konzentrieren will. Hinter dem Einsatz von Lammers steht ein Fragezeichen, weil der Goalgetter wegen seiner Bandscheibenbeschwerden in der Begegnung gegen den TuS Komet Asten nach 45 Minuten passen musste. Und der etatmäßige Innenverteidiger Ben Starke hat seine Sprunggelenkverletzung noch nicht auskuriert.
Keine sonderlich frohen Botschaften, die allerdings bislang auch der TuS Schwachhausen nicht verkünden konnte. Dessen Coach Denis Spitzer, der einst für den Blumenthaler SV kickte und ihn trainierte, verfügt zwar über einen großen Kader, muss allerdings gleich 18 Neuzugänge integrieren, von denen gleich sieben von den Absteigern BSC Hastedt und SC Borgfeld kommen. „Auch der TuS Schwachhausen muss sich wohl ebenso wie wir erst einmal finden“, sagt Moussalli, der von seiner Mannschaft bedingungslosen Einsatzwillen erwartet.
Sonntag, 13 Uhr, Konrad-Adenauer-Allee