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Bremen-Liga Siegesserie der SAV ist beendet

Werder III kommt mit dem tiefen Geläuf besser zurecht und kontert den Bremen-Liga-Tabellenführer SG Aumund-Vegesack beim 4:2 aus.
03.10.2022, 17:47 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Mit der Ursachenforschung hielt sich SAV-Trainer Markus Werle nicht lange auf: „Es passte von vorne bis hinten nicht“, hakte er die erste Saisonniederlage seiner Mannschaft am siebten Spieltag der Fußball-Bremen-Liga ab. Mit 2:4 musste sich Klassenprimus SG Aumund-Vegesack dem bisherigen Tabellenvorletzten SV Werder Bremen III geschlagen geben. Weil das Team von Coach Andreas Ernst auf dem von wolkenbruchartigen Gewitterschauern aufgeweichten Rasen trotz Unterzahl seit der 31. Minute den besseren, da effektiveren Fußball spielte.

Die Begleitumstände waren für die 22 Protagonisten am Sonnabend im Vegesacker Stadion eine besondere Herausforderung. Nach nur sieben Spielminuten unterbrach Schiedsrichter Mirko Eggers die Partie, weil sich Blitze und Donner zu den massiven Regenschauern gesellten. Nach einer Prüfung des Spielfeldes pfiff er die Partie nach einer knappen Stunde wieder an. Und schnell offenbarte sich, dass Werder III die Zwangspause besser überstanden hatte und mit den widrigen Bodenverhältnissen weniger Probleme hatte als die ganz in Schwarz gekleideten Gastgeber. Zudem profitierte der Gast früh von einem Lapsus des Vegesacker Linksverteidigers Dean Hannawald im eigenen Halbfeld. Der spurtstarke Maximiliano Do Sacramento Castro schnappte sich den Ball und brachte den Gast in Führung (9.).

Die Vegesacker lagen erstmals in dieser Saison zurück und reagierten mit forciertem Offensivspiel. Zunächst mit Erfolg. Erst scheiterte Sturmspitze Bashkim Toski an Torwart Daniel Ionut Legel (11.), dann sah Werders Dominik Rittscher für sein hartes Einsteigen gegen Toski Gelb. Die Folge: Werders Abwehr geriet plötzlich ins Schwimmen und dem erstmals nach langer Verletzungspause von Beginn an aufgelaufenen Christian Böhmer gelang mit einem satten Schuss ins rechte Toreck der Ausgleich (14.). Nur sieben Minuten später musste der SAV-Mannschaftskapitän nach einem Zusammenprall mit einem Werderaner aber erneut die Segel streichen und mit Schmerzen den Platz verlassen (21.).

Ein schlechtes Omen für die Nordbremer, denn anschließend geriet ihr Spiel aus den Fugen, obwohl Werder, seit der 29. Minute, nur noch über zehn Feldspieler verfügte: Mike Sedat Czoch sah die Rote Karte des Schiedsrichters, weil er den Sturmlauf von Bashkim Toski mit einer Grätsche von hinten in dessen Beine gestoppt hatte. Nur zwei Minuten später fielen die Gastgeber am Mittelkreis allerdings in einen Tiefschlaf. Die Uneinigkeit darüber, wer den Ball denn nun spielen sollte, nutzte wiederum Werders Angreifer Castro und überwand den weit vor seinem Tor stehenden SAV-Keeper Jan Niklas Dähne mit einem Bogenschuss zur erneuten Werder-Führung. Markus Werle nahm seinen Keeper später in Schutz: „Ihn trifft keine Schuld.“

Die Nordbremer versuchten, nach dem erneuten Rückstand mit Mann und Maus die Wende einzuleiten, entblößten aber die Abwehr und fingen sich prompt einen Konter ein, den Bakary Lucas Grote-Lambers mit dem 3:1 für die Gäste abschloss (36.). Vorausgegangen war einmal mehr einer von vielen Fehlpässen, die sich an diesem Nachmittag wie ein roter Faden durch das Spiel der SAV zogen. Nicht zuletzt deshalb wurde Fahrudin Ramic für Abwehrchef Mario Vukoja eingewechselt, der auf dem tiefen Boden überhaupt nicht zurecht kam (57.).

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Nordbremer durch den dritten Treffer von Castro, abermals nach einem Konter erzielt, 1:4 zurück und waren endgültig geschlagen (52.). Sie kämpften zwar unverdrossen weiter und besaßen nun auch mehr Stabilität in der Abwehr, aber Werder III verteidigte vielbeinig und mit Glück die Führung. Die Bashkim Toski nur noch mit einem Elfmetertor auf 2:4 verkürzen konnte (90.+3), nachdem Nikolaus Doye, der in der 75. Minute den Pfosten des Werder-Tores getroffen hatte, im Strafraum von den Beinen geholt worden war.

Werder-Coach Andreas Ernst sprach nach dem Abpfiff zu Recht von einem verdienten Auswärtssieg: „Wir waren optimistisch nach Vegesack gefahren, weil wir wissen, was wir können.“ Markus Werle lobte zwar das nimmermüde  Engagement seiner Mannschaft, schränkte aber ein, dass sie zu keiner Zeit zu ihrem Spiel gefunden und gegen Werder viel zu offen agiert habe. Die Tabellenspitze behaupteten die Vegesacker dennoch. Dank der Schützenhilfe des FC Union 60, der den KSV Vatan Spor mit 2:1 besiegte.

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