Setzt die SG Aumund-Vegesack ihren Siegeszug in der Fußball-Bremen-Liga fort, und kann der Blumenthaler SV seine Niederlagenserie beenden? Diese Fragen stehen aus Sicht der Nordbremer Fußballfans im Mittelpunkt des siebten Spieltages. Der Tabellenführer aus der alten Hafenstadt hat an diesem Sonnabend um 14 Uhr den SV Werder Bremen III zu Gast, während die Burgwall-Elf zwei Stunden später in Bremerhaven beim Aufsteiger Tuspo Surheide antreten muss.
SG Aumund-Vegesack – SV Werder Bremen III: Die Ungewissheit war groß, als Markus Werle seine Arbeit als Cheftrainer der SG Aumund-Vegesack aufnahm. Dass seine Mannschaft nach sechs Spielen mit sechs Siegen und damit blütenreiner West die Bremen-Liga-Tabelle anführt, hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht gehofft. Schließlich gingen die Vegesacker zum Beispiel gegen Teams wie den FC Union 60 oder den FC Oberneuland als klare Außenseiter ins Rennen. Jetzt aber, sagt Markus Werle, sei die Lage anders. „Jetzt müssen wir mit der Rolle des Favoriten klarkommen.“ Das bedeute, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen und das möglichst Spiel nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Das gilt schon an diesem Sonnabend, wenn der Tabellenführer den Tabellenvorletzten SV Werder Bremen III empfängt. Die Grün-Weißen aus der Pauliner Marsch werden seit einer gefühlten Ewigkeit von Andreas Ernst trainiert. Der zu Beginn einer jeden Saison ein personell nahezu komplett neues Bremen-Liga-Team formen muss.
„Gästemannschaft hat Qualität“
Aber auch das dürfe zu diesem Zeitpunkt nicht unterschätzt werden, warnt Markus Merle seine Mannschaft und verweist darauf, wie schwer sich zum Beispiel der FC Union 60 bei seinem 3:1-Sieg gegen die Dritte des SV Werder Bremen getan habe. „Die Gästemannschaft hat Qualität und wir müssen auch gegen sie 100 Prozent geben, um erfolgreich zu bleiben“, sagt der SAV-Coach. Seine Mannschaft habe zudem mit einer neuen Erfahrung klarzukommen, nämlich mit der Rolle des Favoriten.
Personell kann Werle am Sonnabend aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den am Knie operierten Spielmacher Abdullah Basdas stehen ihm alle Spieler zur Verfügung. Auch Sturmtalent Marin Vukoja, der nach überstandener Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist. Hoch zufrieden ist der SAV-Coach im Übrigen über die hervorragende Stimmung in seiner Truppe. Es sei gut anzusehen, dass alle im Training voll mitmischten. Auch diejenigen, die nicht regelmäßig zum Einsatz kämen. Sie helfen immer mal wieder in der zweiten Herren aus, um Spielpraxis zu bekommen.
Sonnabend, 14 Uhr, Stadion Vegesack
Tuspo Surheide – Blumenthaler SV: Die 2:3-Heimniederlage des Blumenthaler SV gegen den SV Hemelingen war zwar ebenso unglücklich wie unnötig. Aber die Leistung der mit sechs A-Jugendlichen angetretenen Burgwall-Elf weckte dennoch Hoffnungen auf bessere Zeiten. Die sollen nach nunmehr fünf Niederlagen am Stück möglichst schon im Gastspiel beim Liga-Neuling Tuspo Surheide anbrechen, der in den letzten vier Punktspielen leer ausging.
Der Blumenthaler Vereinsvorsitzende und Cheftrainer Peter Moussalli wähnt sich denn auch mit seiner jungen Mannschaft insgesamt auf einem guten Weg. Er kennt die meisten Spieler von ihrer Kindheit an und bezeichnet sie als „Langzeit-Blumenthaler“. Die ein großes Potenzial mitbringen und trotz ihrer Jugend gestandenen Herrenspielern Paroli bieten können. Wie zum Beispiel der erst 16 Jahre alte Jasper Look, der auf der linken Abwehrseite gegen den offensivstarken SV Hemelingen mit einer abgeklärten Vorstellung überzeugte.
Erneut A-Junioren im Kader
Auch beim Turn- und Sportverein Surheide will Moussalli angesichts der langen Verletztenliste von gestandenen Stammspielern wie Hakan Yavus oder Ben Starke wieder A-Jugendliche einsetzen, die mit einer Sondergenehmigung im Bremer Fußball-Oberhaus spielen. Die man aber nicht zu sehr belasten dürfe, weil sie ja auch noch für die A-Jugend-Mannschaft auflaufen müssen, betont der BSV-Coach.
Auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage Surheide treffen an diesem Sonnabend zwei Teams aufeinander, die als Tabellendreizehnter (Surheide) und -Vierzehnter nur hauchdünn vor den Abstiegsrängen platziert und bitternötig auf jeden Punkt angewiesen sind. Wobei Peter Moussalli hofft, dass sich die „unglaublichen Momente“ für seine Mannschaft im Spiel gegen Hemelingen, als klarste Chancen nicht genutzt wurden, in Bremerhaven nicht wiederholen. Ein Wiedersehen feiern die Blumenthaler übrigens mit ihrem ehemaligen Mittelfeldspieler Berkay Isik, der jetzt für die Surheider das Trikot anzieht.
Sonnabend, 16 Uhr, Sportanlage Wulsbergen