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Gesundheitsversorgung "Am Klinikum Bremen-Nord wird nicht gerüttelt"

Die zentrale Aussage wurde gleich zu Beginn getroffen: Das Klinikum Bremen-Nord steht nicht zur Disposition. Worüber bei einer Veranstaltung von Bündnis 90 / Die Grünen im Kulturbahnhof diskutiert wurde.
20.03.2025, 17:26 Uhr
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Von Björn Josten

Als Birgit Krahe um kurz nach 19 Uhr die offene Tür des Kulturbahnhofes schloss, konnte Sie eine gewisse Enttäuschung kaum verbergen. Die Co-Sprecherin der Grünen im Bremer Norden hatte offensichtlich mehr Resonanz auf die jüngste Auflage des Formats "Grüne im Gespräch" erwartet. Rund zwei Dutzend Zuhörer, darunter viel Fachpublikum, folgten am Mittwochabend der Debatte unter dem Titel "Alles gesund in Bremen-Nord?".

Jörn Moock vom Leiter des Gesundheitsamtes kommentierte gleich in seinem Anfangsstatement eine in einschlägigen Kreisen Bremen-Nords viel diskutierte Sache. "An der strukturellen Versorgung des Klinikums Bremen-Nord wird nicht gerüttelt. Auch nicht an der Frühchenbetreuung." Ralph Saxe, Bürgerschaftsmitglied der Grünen ergänzte: "Das ist in den politischen Debatten überhaupt kein Thema."

Die Ärzteversorgung und die Auswirkungen auf die Patienten war ebenfalls Thema des Abends. "Wir steuern auf eine Unterversorgung in Bremen zu", sagte der Aumunder Hausarzt Michael Rudolph. In Bremen-Nord sei die Lage angespannter als in der Stadt, weil nicht viele Ärzte sich nördlich der Lesum niederlassen wollten. "Wir müssen über Arbeitsmodelle reden. Viele jüngere Ärzte wollen nicht 40 Stunden in der Woche arbeiten und auch nicht angestellt sein", sagte Saxe. Daher müsse Bremen als Stadt mehr Verantwortung übernehmen. Wie genau, das ließ er offen. Natalie Luke vom Hebammenzentrum Bremen-Nord brachte einen weiteren Aspekt in die Debatte ein. Gerade in der Selbstständigkeit schrecke der deutsche Hang zur Bürokratisierung viele ab. Eine These, der nicht widersprochen wurde.

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Im Laufe des Abends wurden einige Missstände und Schieflagen im Gesundheitssystem benannt. Es ging um Sprachbarrieren in Gesprächen zwischen Ärzten und Patienten, traumatisierte Kinder und deren Betreuung, aber auch um eine drohende Überlastung von Notaufnahmen durch den Mangel an niedergelassenen Ärzten.

Jugendmediziner Joachim Schlage betonte allerdings, dass es noch immer gelinge, den Patienten die aus medizinischer Sicht notwendige Versorgung zukommen zu lassen. Allerdings sei dies mitunter mit langen Wegen verbunden.

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