Aumund. Bereits im Jahr 2012 ist das Straßenverkehrsamt von seinem ursprünglichen Domizil in der Johann-Lange-Straße 25 in das Stadthaus am Sedanplatz umgezogen. Seither steht das große Gebäude in Aumund leer. Fünf Jahre später, 2017, zogen die letzten Bewohner aus dem benachbarten Wohnheim aus. Das Gebäude war zuletzt als Unterkunft für Asylbewerber genutzt und vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betrieben worden. Seither sind das ehemalige Amtshaus und das daneben liegende viergeschossige Unterkunftsgebäude ungenutzt. Das könnte sich jedoch bald ändern. Nach Angaben von Peter Schulz, Sprecher der Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen (IB), hat ein Ressort Interesse an der Immobilie angemeldet.
Um welche Behörde es sich handelt, will Schulz nicht verraten. Nur so viel: „Es gab bereits Besichtigungstermine. Spruchreif wird die Sache noch in diesem Frühjahr.“ Derzeit laufen nach Worten des IB-Sprechers Verhandlungen und Gespräche. Unter anderem müsse überprüft werden, welche Umbauten für eine neue Nutzung erforderlich wären.
Nach Worten des IB-Sprechers haben beide Gebäude zusammen eine Bruttogrundfläche von etwa 2200 Quadratmetern. Das Haus Johann-Lange-Straße 25 war bis zur Eingemeindung in die Stadt Bremen im Jahr 1939 Rathaus des Ortes Aumund. Auch danach wurde das Gebäude, das 1860 gebaut wurde und laut Schulz nicht unter Denkmalschutz steht, stets für behördliche Zwecke genutzt. Bis Anfang der 1990er-Jahre war in dem gut 950 Quadratmeter großen Altbau das Bauamt Bremen-Nord beheimatet, ehe es in das frühere Hartmannstift an der Gerhard-Rohlfs-Straße umzog. Später waren die Zulassungsstelle und das Straßenverkehrsamt dort angesiedelt.
Der jüngere Nebentrakt ist 1250 Quadratmeter groß und hängt an der Heizungsanlage des Vorderhauses. „Die Heizungsanlage war defekt und zusätzlich gab es einen Wasserrohrbruch“, erläutert Schulz einige der Gründe, die mit zu der Entscheidung geführt hatten, das Wohnheim im November 2017 zu schließen.
Wie immer wenn eine Liegenschaft der Stadt leer steht, fragt Immobilien Bremen bei allen senatorischen Dienststellen ab, ob Bedarf an dem Gebäude besteht. „Das dauert immer eine Weile“, so Schulz. Tatsächlich hat ein Ressort schließlich Interesse an dem Haus angemeldet. Ob es tatsächlich zu einer neuen Nutzung durch die Stadt kommt, ist derzeit noch offen. „Würde es kein Ergebnis geben, käme eine externe Vermietung oder die Vergabe in Erbbaurecht infrage“, erläutert Peter Schulz.