Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Nordbremer Sportstätten Bäder in Vegesack und Blumenthal: Mehr Besucher – weniger Personal

Pandemiebedingt ist die Zahl der Besucher in den Nordbremer Schwimmbädern massiv gesunken. Mittlerweile steigt sie aber wieder. Dafür plagt die Bädergesellschaft aber ein anderes Problem.
13.05.2024, 14:43 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Bäder in Vegesack und Blumenthal: Mehr Besucher – weniger Personal
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Bremenweit gibt es zurzeit neun Hallen- und vier Freibäder. Mit dem Freizeitbad Vegesack sowie dem Freibad Blumenthal befinden sich zwei davon im Norden der Stadt. Doch wie werden die frequentiert? Und wie steht es um das Personal in den beiden Sportstätten? Mit diesen Fragen hat sich nun die Sportdeputation befasst.

"Die Bremer Bäder GmbH verzeichnete im Jahr 2018 mit 1.452.229 Gästen die bislang höchste Anzahl an Besucherinnen und Besucher", teilt das Sportressort auf Anfrage der CDU mit. "Allein in den Freibädern konnten aufgrund des überaus heißen Sommers 270.976 Gäste verzeichnet werden." So wie für die gesamte Stadt sieht auch die Statistik für den Bremer Norden aus: 2018 zählte das Freizeitbad Vegesack 166.767 Gäste, das Freibad Blumenthal 36.239. Damit gehörten beide Sportstätten aber nicht zu den besucherstärksten in dem Jahr. Das waren bei den Hallenbädern das Südbad (267.186) und bei den Freibädern das Stadionbad (90.615).

Aufschwung nach Pandemie

In den Folgejahren sank die Zahl der verkauften Eintrittskarten kontinuierlich. Für 2019 führen die Bremer Bäder das auf einen schlechten Sommer zurück; 2020 mussten die Einrichtungen teilweise pandemiebedingt geschlossen werden. Den tiefsten Wert erreichte das Freibad Blumenthal 2021 mit 9812 Besucherinnen und Besuchern, das Freizeitbad Vegesack ein Jahr später mit 52.948 Gästen. Seitdem werden zumindest in den Hallenbädern wieder mehr Eintrittskarten verkauft: Im vergangenen Jahr kamen 149.314 Menschen ins Freizeitbad Vegesack, im ersten Quartal dieses Jahres waren es 38.909. In den Freibädern schwanken die Besucherzahlen ohnehin von Jahr zu Jahr. Grund dafür sei das Wetter, so das Sportressort.

Darüber hinaus hat sich die Deputation auch mit der Personalsituation bei den Bremer Bädern befasst. Anfang des Jahres musste das Südbad temporär für die Öffentlichkeit geschlossen werden, weil nicht genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung standen. Aus diesem Grund hat sich die FDP nun erkundigt, wie die Lage aktuell ist. Hierzu teilt die Behörde mit, dass sich Vakanzen bei den Bremer Bädern vor allem aus dem Fachkräftemangel ergeben. Gesucht würden demnach Fachangestellte für Bäderbetriebe sowie Rettungsschwimmer. "Insbesondere die erforderliche Qualifikation für das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen trägt dazu bei, den Fachkräftemangel zu verstärken", heißt es. Dies betreffe nicht nur die Bremer Bäder, sondern alle Betriebe in der Bundesrepublik. "Während kurzfristige Vakanzen in den Bremer Bädern grundsätzlich durch eine sorgfältige Personaleinsatzplanung ausgeglichen werden können, bleibt die Bädergesellschaft – wie auch andere Unternehmen – bei plötzlichen Krankheitswellen machtlos", so das Sportressort.

Saisonkräfte helfen aus

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Freizeitbad Vegesack einer Statistik zufolge je Mitarbeiter 21,9 Krankheitstage. Mehr hatten nur die Beschäftigten im Südbad: Sie kamen 2023 auf 23,7 Fehltage. Die wenigsten gab es im Stadionbad mit sechs Krankheitstagen. Für das Freibad Blumenthal wurde keine Erhebung veröffentlicht.

Bremenweit seien aktuell zehn Stellen vakant. Hinzu kämen weitere 15, die aufgrund von Langzeiterkrankungen nicht besetzt sind. "Die Geschäftsführung der Bremer Bäder plant verschiedene Maßnahmen, um die Personalsituation zu verbessern und den Bäderbetrieb sicherzustellen", heißt es in der Deputationsvorlage. Dazu gehöre etwa, dass die Ausbildungskapazitäten im Unternehmen erhöht werden. Darüber hinaus sollen Saisonkräfte sowie Leiharbeiter eingestellt werden. Die Bremer Bäder hätten sich bereits an Polizei und Feuerwehr gewandt und die Beschäftigten dort, die das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber haben, über die Möglichkeiten einer Nebenbeschäftigung informiert. "Besonders die Einstellung von Saisonkräften soll den saisonalen Bedarf an Mitarbeitern abdecken. Jedoch können diese Maßnahmen allein keinen langfristigen Ersatz für dringend benötigte Fachkräfte bieten", betont das Sportressort. "Es bedarf eines konzeptionellen Ansatzes, um mittel- und langfristig die benötigten Fachkräfte sicherzustellen."

Lesen Sie auch

Zur Sache

Freibadbesuch wird teurer

Die Preise für einen Besuch im Freibad Blumenthal sind in dieser Saison – wie in allen anderen Bremer Freibädern auch – gestiegen. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet nun 5,30 Euro und damit 40 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Frühschwimm- und Spätschwimmtickets kosten jeweils 4,80 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren zahlen wie in den vergangenen Jahren auch einen Euro für den Freibadbesuch.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)