Das Nordbremer Unternehmen M-Projekt wurde mit dem Unternehmenspreis 2021 des Wirtschafts- und Strukturrates Bremen-Nord (WIR) ausgezeichnet. Nach einem Jahr pandemiebedingter Pause fand die Verleihung am Dienstagabend im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus statt.
"Olaf Mosel hat das Unternehmen von der Pike aufgebaut und es in der Branche zu einem der führenden in Bremen-Nord gemacht", sagt Rainer Küchen, Vorsitzender des WIR. Das Unternehmen könne etliche Erfolge vorweisen und sei damit ein würdiger Träger des Unternehmenspreises. Das gelte auch für die Projekte, die für die Zukunft geplant sind. "Ich hoffe, dass all das, was Olaf Mosel und Philipp Romeiser in der Pipeline haben, in einer engen Zeitschiene realisiert werden kann – und nicht erst innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre", so Küchen. So dürfe es etwa nicht durch langwierige politische Entscheidungsprozesse zu Verzögerungen bei den Vorhaben kommen.
Der Unternehmenspreis des Wirtschafts- und Strukturrates Bremen-Nord wird seit 2002 jährlich verliehen. Doch im vergangenen Jahr hat der Vorstand pandemiebedingt auf die Ehrung verzichtet. "Deshalb war der Start in diesem Jahr etwas schwierig", sagt Christoph Jendrek, Mitglied im Vorstand des WIR und zuständig für den Unternehmenspreis. Einem Aufruf, sich für den Preis zu bewerben, seien weniger als fünf Unternehmen gefolgt. "Damit war die Resonanz nicht so groß, wie ich es mir gewünscht hätte", so Jendrek.
Bei der Wahl des Preisträgers schaue der WIR unter anderem auf die wirtschaftlichen Erfolge. "Das sind bei M-Projekt eine ganze Menge – und die resultieren nicht nur aus der aktuellen Situation. Da gibt es schon eine gewisse Unternehmensgeschichte", sagt Bernhard Wies, Sprecher des Rates. Darüber hinaus gebe es eine berechtigte Erfolgsaussicht für die kommenden Jahre. Außerdem bilde das Unternehmen auch aus. "All diese Faktoren werden bewertet", schildert Wies. "Das hat dazu geführt, dass wir uns mit voller Überzeugung für M-Projekt als Preisträger entschieden haben."
Gegründet wurde das Unternehmen 2008. "In den ersten Jahren haben wir mehr als Beteiligungsgesellschaft agiert", sagt Olaf Mosel, geschäftsführender Gesellschafter bei M-Projekt. "Mit dem Lindenquartier in Grohn haben wir 2013 erstmals ein eigenes Projekt realisiert." Seitdem sei das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Aktuell beschäftige M-Projekt 35 Mitarbeiter, überwiegend Architekten und Ingenieure. "In den vergangenen Jahren haben wir 555 Wohneinheiten in Bremen-Nord gebaut und rund 200 Millionen Euro investiert", berichtet Mosel. "Wir versuchen, möglichst viel Geld in Bremen-Nord zu halten. Deshalb geht ein Großteil der Aufträge an Nordbremer Firmen."
Auch wenn es immer wieder Kritik an den Bauvorhaben von M-Projekt gibt, ist sich Olaf Mosel sicher, dass sein Unternehmen viele städtebauliche Missstände beseitigt hat. "Wir haben für viele attraktive Angebote gesorgt, sei es auf dem lange brachliegenden Gelände der Kleinen Wolke, des Schlachthofs in Aumund oder des ehemaligen Betriebshofs in Vegesack. Das sind alles Grundstücke, die einer neuen Nutzung geharrt haben", so Mosel.
Erst kürzlich habe der Bau des Seeland-Quartiers begonnen. "Dort entstehen 81 Reihenhäuser auf dem Gelände des ehemaligen Aumunder Angelzentrums, das vor einigen Jahren Insolvenz anmelden musste, sowie auf diversen Gewerbegrundstücken, die nie vermarktet werden konnten", erzählt er. Außerdem entwickelt M-Projekt gemeinsam mit der Bremer Procon-Gruppe das Steingut-Quartier in Grohn. "Da haben wir ein sehr großes Projekt vor der Brust, das eine Fläche von mehr als 100.000 Quadratmetern umfasst. Damit wird dort schon fast ein eigener Ortsteil entwickelt", schildert der Geschäftsführer.
Das unternehmerische Handeln von M-Projekt zeichne sich durch Neugierde und die Angstfreiheit aus, sagt Olaf Mosel. Das mache auch das Tauwerk-Quartier deutlich, Bremens erste Klimaschutzsiedlung. "Als uns das angetragen wurde, haben wir – im Gegensatz zu vielen anderen – sofort zugesagt, weil wir das Thema einfach spannend fanden", erinnert er sich. "Allerdings haben wir mit der ersten Klimaschutzsiedlung auch relativ viel Lehrgeld bezahlt. Inzwischen ist das aber geübte Praxis bei uns." Mittlerweile habe M-Projekt das vierte Quartier geplant.
Auch wenn das Unternehmen vorwiegend im Bremer Norden aktiv ist, gibt es auch Projekte außerhalb der Stadt. "Wir bauen zurzeit in Hamburg-Altona 55 Mietwohnungen. In Schwanewede haben wir eine Seniorenwohnanlage gebaut", so Mosel. Weitere Einrichtungen dieser Art plant M-Projekt zurzeit in Wolfsburg und in Gifhorn.
Dass diese Arbeit nun mit dem Unternehmenspreis ausgezeichnet wurde, "ist eine schöne Anerkennung", sagt Olaf Mosel. "Das bestätigt uns darin, was wir glauben, nämlich dass wir etwas Gutes für Bremen-Nord tun."