Die Möglichkeit für Kinder, sich draußen auszutoben und zu spielen, ist in der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Umso größer ist die Bedeutung öffentlicher Spielplätze. 56 gibt es insgesamt in Bremen-Nord: 15 in Burglesum, 23 in Vegesack und 18 in Blumenthal. Hinzu kommen sogenannte Spielstationen in Grünanlagen. Als „insgesamt gut“ bezeichnet Monika Hublitz, die im Fachdienst Spielraumförderung des Amts für Soziale Dienste für die Nordbremer Spielplätze zuständig ist, den Zustand der Plätze. Dazu beigetragen habe die erhebliche Aufstockung der Investitionsmittel in den vergangenen Jahren.
„Vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt, dass die Spielplätze in keinem guten Zustand sind“, so Hublitz, die die Nordbremer Spielplätze seit August 2013 betreut. „Inzwischen sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Derzeit erfasst sie den Zustand der 56 Plätze: Angefangen hat sie in Burglesum, aktuell besucht sie nach und nach alle Spielplätze in Vegesack. „Ich habe bei den Qualitätsprüfungen vor Ort mit vielen Eltern und auch Kindern gesprochen. Das Fazit bisher ist: Die Bürger sind ganz zufrieden.“ Vor allem das viele Grün sei ein riesiger Vorteil der Spielplätze in Bremen-Nord, findet Hublitz.
Nach Angaben von Bernd Schneider, Sprecher des Sozialressorts stehen für die 56 Spielplätze in Bremen-Nord rund 245.000 Euro für Investitionen zur Verfügung. Bremen habe das Budget seit 2016 verfünffacht. „Zusätzlich gelingt es dem Fachdienst Spielraumförderung immer wieder, weitere finanzielle Mittel einzuwerben, zum Beispiel Globalmittel aus dem Beirat, Geld aus dem Programm Soziale Stadt sowie aus dem Integrierten Entwicklungskonzept IEK und Spenden“, so Schneider.
Auch Mittel aus dem Programm Wohnen in Nachbarschaften (Win) kommen zum Einsatz. So stimmte das Quartiersforum in Marßel im Oktober vergangenen Jahres beispielsweise zu, Win-Gelder in Höhe von rund 2800 Euro für ein neues Kleinkind-Spielgerät auf dem Spielplatz hinter dem Marßeler Einkaufszentrum einzusetzen. Die Wohnungsgesellschaften Gewoba und Brebau beteiligen sich an der Anschaffung und Aufstellung.
Auch der Spielplatz Sanders Hagen, ebenfalls in Marßel, wird mit neuen Geräten bestückt. Dafür hatte das Marßeler Quartiersforum eine Summe von 30.000 Euro bewilligt. Derzeit befindet sich der 2006 eingerichtete und 2700 Quadratmeter große Spiel- und Bolzplatz noch in einem trostlosen Zustand. Wie er künftig aussehen soll, präsentierte Monika Hublitz kürzlich in der Sitzung des Burglesumer Beiratsausschusses für Soziales, Kultur und Gesundheit. Für Kinder unter drei Jahren wird ein eigener Bereich mit passendem Spielgerät geschaffen, für die etwas älteren ist eine Spielgerätekombination zum Balancieren und Klettern samt Rutsche und Baumhaus vorgesehen. Die alte Rutsche und die marode Hängebrücke werden entfernt.
Zug und Zug werden die Spielplätze verschönert. Voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen Neu- oder Teilneugestaltungen auf den Spielplätzen Sanders Hagen (Marßel), Frithjofstraße (Fähr-Lobbendorf), Johann-Jansen-Straße (Aumund-Hammersbeck) und Hermann-Wegener-Straße (Grohn) sowie auf dem Bolzplatz Friedrich-Klippert-Straße (ebenfalls in Grohn).
Jüngst neu gestaltet wurden die Spielplätze Grüne Oase gegenüber der Grohner Düne, der Spielplatz Friedrich-Klippert-Straße und der Spielplatz Lichtblickstraße in Rönnebeck. Noch in diesem Monat soll der Kleinkindbereich des Spielplatzes Vorberger Straße in Lüssum-Bockhorn fertig werden und bis Anfang Juni der Spielplatz samt Spielschiff am Vegesacker Hafen.
Bernd Schneider: „Auf einer Reihe von Spielplätzen sind zudem Reparaturen durchgeführt worden zur Wiederherstellung und Verkehrssicherung von Spielgeräten. Etliche Spielgeräte wurden ersetzt, Bänke und Sitzkombinationen ausgetauscht, Einfriedungen erneuert und Mülleimer ausgetauscht oder neu angebracht.“ Alle Spielplätze werden regelmäßig auf Sicherheit kontrolliert. Dafür gibt es wöchentliche Sichtkontrollen, vertiefte Kontrollen etwa alle vier bis acht Wochen sowie Jahreshauptkontrollen. Der Umweltbetrieb Bremen hat dafür in Bremen-Nord zwei Mitarbeiter im Einsatz.
Monika Hublitz weiß, dass Eltern manchmal verärgert sind oder sich wundern, wenn ein Spielgerät lange abgesperrt ist, der Ersatz oder die Reparatur auf sich warten lässt und scheinbar nichts passiert. „Das liegt dann zum Teil an Lieferschwierigkeiten der Firmen. Vor allem in den vergangenen Monaten hat außerdem die Corona-Pandemie zu Verzögerungen geführt“, wirbt sie um Verständnis.
„Wir haben in den vergangenen Jahren wirklich aufgeholt. Wenn die finanziellen Mittel in der jetzigen Höhe weiterhin zur Verfügung stehen oder bestenfalls noch etwas aufgestockt werden, dann werden wir noch viel machen können, um die Qualität der Spielplätze weiter zu steigern. Dann bekommen wir einen sehr guten Standard hin“, ist sich Hublitz sicher. Eine Aufstockung der Mittel erhofft sie sich, weil sie mit Sorge die Preissteigerungen, vor allem bei Holz, beobachtet. „Auch das kann jetzt wieder zu Verzögerungen führen.“
Spielflächen in Bremen-Nord
Eine Übersicht über öffentliche Spielflächen, darunter auch Spielplätze, gibt es auf der Seite www.bremer-familienstadtplan.de. Unter dem Reiter „Informationsebenen“ kann nach den Kriterien „Spielplatz“ (klassische Spielplätze mit Spielgeräten für Kinder verschiedener Altersstufen), „Hausnaher Spielplatz“ (private Spielplätze auf nicht-öffentlichem Grund in der Nähe von Mehrfamilienhäusern, die allen Kindern zugänglich sind), „Sonstiger Spielraum“ (Spiel- und Bewegungsräume, die im Rahmen der Gemeinschaftsaktion „Spiel-Räume schaffen“ gestaltet wurden, zum Beispiel Schulhöfe und Kita-Außenflächen) sowie „Naturnahe Spielgelände“ (naturnahe Grünflächen und Naturerlebnis-Gelände (fast) ohne Spielgeräte) gesucht werden.