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Zugverkehr im Bremer Norden Bahn investiert in Stellwerke

Ab 2024 sollen auch die Stellwerke in Vegesack und in Burg elektronisch betrieben werden. Doch zunächst müssen die Anlagen neugebaut werden. Die vorbereitenden Arbeiten dafür haben bereits begonnen.
17.02.2022, 18:00 Uhr
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Bahn investiert in Stellwerke
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Insgesamt 13,6 Milliarden Euro investieren die Deutsche Bahn, Bund und Länder in diesem Jahr in das Schienensystem. Damit stehen etwa für neue Gleise, Weichen und Brücken rund 900 Millionen Euro mehr zur Verfügung als noch 2021. Die Bahn nennt das Investitionsprogramm "Neues Netz für Deutschland". Profitieren davon wird auch der Bremer Norden.

Derzeit wird das Stellwerk in Vegesack noch mechanisch betrieben, in Burg immerhin schon elektrisch. Doch bis 2024 sollen die Anlagen durch ein sogenanntes elektronisches Stellwerk ersetzt werden. Gleiches gilt für die Einrichtung in Osterholz-Scharmbeck. Seit der vergangenen Woche finden erste Vorbereitungen für die Bauarbeiten an den drei Standorten statt. „Dazu zählen die Einrichtung der Baustellenfläche sowie Kabeltiefbauarbeiten“, sagt eine Bahnsprecherin auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN.

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Nach der Umrüstung wird das Stellwerk in Burg als Unterzentrale fungieren. Die Zentrale mit der sogenannten Fernsteuerung wird im Bremer Hauptbahnhof untergebracht. Die Anlage in Burg soll den Plänen zufolge in der Straße Steindamm, in der Nähe des Bahnübergangs entstehen. Die Außenzentralen in Vegesack sowie in Osterholz-Scharmbeck werden auf dem Betriebsgelände der Bahn realisiert. Sobald die Arbeiten 2024 abgeschlossen sind, wird die alte Stellwerkstechnik an allen drei Standorten zurückgebaut. 

Mit dem Programm "Neues Netz für Deutschland" wolle die Bahn mehr Kapazität im Schienennetz schaffen und die vorhandene Infrastruktur leistungsfähiger machen. Dazu würden auch die neuen Stellwerke im Bremer Norden sowie in Osterholz-Scharmbeck beitragen. "Ziel des Neubaus ist die Verbesserung der Betriebsqualität, die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge wird deutlich gesteigert", so die Bahnsprecherin. 

Die Betriebsqualität wird unter anderem dadurch erhöht, dass Stellvorgänge schneller durchgeführt werden können und die Fehleranfälligkeit reduziert wird. Darüber hinaus kann der sogenannte Gleiswechselbetrieb zwischen Burg und Vegesack ausgeweitet werden. Muss ein Gleis etwa gesperrt werden, weil ein Baum auf die Oberleitung gekippt ist, kann der Zugverkehr künftig in beiden Richtungen über das andere Gleis abgewickelt werden.

Die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau der Stellwerke dauert noch bis in den April. Damit der Zugverkehr davon so wenig wie möglich beeinträchtigt wird, finden die Maßnahmen vorwiegend in der Nacht statt, wenn die Regio-S-Bahn pausiert. Dennoch kommt es nach den Worten von Steffen Högemann, Sprecher der Nordwestbahn, zu Einschränkungen auf der Regio-S-Bahn-Linie 2. So fallen vom 11. März bis zum 30. April einige Züge in den späten Abend- und Nachtstunden in beiden Richtungen zwischen Burg und Oldenbüttel beziehungsweise Lübberstedt aus und werden durch einen Busverkehr ersetzt. Damit Fahrgäste direkten Anschluss zu den Regio-S-Bahnen haben, sind die Züge außerdem zu geänderten Fahrtzeiten unterwegs. Detaillierte Informationen sind einem Ersatzfahrplan zu entnehmen, der im Internet unter www.nordwestbahn.de abrufbar ist. Zudem wurden die Fahrtzeiten etwa in der Fahrplaner-App des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) entsprechend aktualisiert. Auf den Verkehr der Regio-S-Bahn-Linie 1 wirkt sich die Maßnahme zunächst nicht aus.

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Damit Anwohner entlang der Strecke nicht allzu viel von den Arbeiten mitbekommen, setze die DB Netz AG lärmgedämpfte Arbeitsgeräte ein. Allerdings müsse das Unternehmen ein Warnsystem installieren, das das Personal vor Zügen auf benachbarten Gleisen warne. Die Sicherheitsvorschriften sähen vor, dass diese Warnung lauter sei als die Arbeitsgeräte.

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