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Basketball-Landesliga Erfolgsformel der BSG Blumenthal/Schwanewede lautet "sieben aus neun"

Die Rückkehr von Daniel Bremer hatte bei den Basketballern der BSG Blumenthal/Schwanewede Erwartungen geweckt. Doch nach der Hinrunde steht das Team am Tabellenende. Bremer hofft dennoch auf den Klassenerhalt.
05.01.2025, 16:44 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Hinterher ist man immer schlauer – das gilt auch für Daniel Bremer und sein Intermezzo im Team von Basketball Lesum/Vegesack. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der 34-Jährige die BSG Blumenthaler/TV Schwanewede verlassen, um beim damals noch Landesliga-Staffelgefährten und Ortsnachbarn den Aufstieg in die Oberliga anzuvisieren. Das große Ziel wurde dann auch erreicht, die persönlichen Erwartungen von Daniel Bremer allerdings nicht. "Im Nachhinein wäre es sicher besser gewesen, bei der BSG zu bleiben", gibt er offen zu. Mittlerweile hat sich sein Blickwinkel geändert und er hat erkannt, was er an seinen früheren Mitspielern hatte. "Ich habe echt gemerkt, dass sie mir fehlen. Das sind alles feine Jungs, wenn einige auch schon speziell sind", beteuert Bremer. Letztlich habe er bei der BSG einfach viel mehr Spaß am Basketball gehabt.

So war der Weg zurück nach dem Aufstieg mit dem BLV schon vorgezeichnet. Die Sache mit dem Spaß hat sich bei objektiver Betrachtung allerdings durchaus relativiert. Denn mit Blumenthal/Schwanewede überwintert der Rückkehrer auf dem ernüchternden letzten Tabellenplatz. Aus neun Partien gab es lediglich zwei magere Zähler, die der 76:59-Sieg über den punktgleichen Tabellenvorletzten BG 89' Rotenburg/Scheeßel aufs Konto brachte.

Dabei war das Team mit großen Erwartungen in ihre zweite Landesliga-Saison gestartet. Mit Daniel Bremer war der vermisste Führungsspieler wieder zurück. Zudem hatte sich Michael Schäfer, der früher gemeinsam mit Daniel Bremer bei OT Bremen auflief, ebenfalls der BSG BTV/TVS angeschlossen. Damit schienen die BSG-Herren deutlich konkurrenzfähiger geworden zu sein. Doch die Hoffnungen erhielten gleich zu Beginn einen herben Dämpfer, denn gerade die beiden Verstärkungen waren durch einen Bandscheibenvorfall lange nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. "Ich hatte phasenweise höllische Schmerzen und konnte nicht einmal joggen", sagte Bremer, der dennoch in einigen Spielen auflief, weil die BSG immer häufiger unter personellen Problemen litt.

Und die zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Hinserie, worunter auch das Training litt. Das leitete inzwischen auch Daniel Bremer, da der langjährige Headcoach Rolf Jacob das Team nur noch an den Spieltagen betreut und das auch nicht durchgängig. Das war vor der Saison so abgesprochen worden, scheint sich aber trotzdem auf die Mannschaft ausgewirkt zu haben. "Unser Training war schon stark eingeschränkt, immer wieder gab es diverse Gründe für die Absagen, die alle auch irgendwie plausibel waren, dennoch vermisse ich da eine klare Ausrichtung einiger Spieler. Für mich sind die Trainingszeiten am Montag und Mittwoch feste Termine", sagt Daniel Bremer. In der Winterpause war die Trainingsbeteiligung nahezu auf den Nullpunkt gesunken. "Da stand ich dann auch schon mal mit Pascal Tusin alleine in der Halle", so Bremer.

Motivation scheint also eines der zentralen Probleme zu sein, denn für Bremer steht fest: "Das Potential für den Klassenerhalt haben wir." Auch jetzt in dieser nicht gerade hoffnungsvollen Situation als Tabellenschlusslicht versprüht Bremer Optimismus. "Mit Michael Schäfer, Jonas Barg, Tilman Jacob und Pascal Tusin, der zwar weiterhin auch beim Fußball-Landesligisten Burg spielt, aber dennoch wieder zur Verfügung steht, haben wir ein Gerüst, mit dem wir dagegen halten können. Ich bin auch soweit wieder hergestellt und mit Marten Timmermann aus Bremerhaven haben wir einen Neuzugang, der über großes Spielverständnis verfügt, vielleicht aber noch etwas an seiner Fitness arbeiten müsste. Kurz – noch ist alles möglich", erklärt Bremer.

Seine Zauberformel für die "Mission Nichtabstieg" lautet sieben aus neun, also sieben Spiele aus neun Partien sollen gewonnen werden. Dieses Ziel erscheint angesichts der momentanen Situation vielleicht etwas zu ambitioniert, doch Daniel Bremer glaubt daran. Entscheidend ist aus seiner Sicht das Engagement jedes Einzelnen. "Wir müssen uns vor allem fragen, was wir wollen. Wollen in dieser Liga bleiben? Ist die Landesliga für uns die richtige Klasse? Wenn wir diese Fragen für uns positiv klären, dann könnten uns zwei, drei Siege wieder in die Spur bringen", lautet seine These.

Positive Ansätze gab es auch schon in der Hinserie. Zum Beispiel Anfang Dezember beim 70:81 gegen die BTS Neustadt II, als die BSG nach dem ersten Viertel und der Halbzeitpause noch führte. "Da haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten auch gewinnen können", sagt der 34-Jährige.

So hätte der Rückrunden-Auftakt beim SC Weyhe am 11. Januareigentlich der Startschuss für die erhoffte Aufholjagd sein sollen, doch da die Weyher große Schwierigkeiten haben, eine Halle zu finden, wurde diese Begegnung verschoben. Somit heißt der Auftaktgegner Bremerhaven United und stellt so etwas wie den "Worst Case" in dieser Liga dar. Gespickt mit ehemaligen Regionalligaspielern stehen die Seestädter auf Rang drei der Tabelle und fügten der BSG im Hinspiel eine überaus schmerzhafte 40:100-Niederlage zu. Doch Bangemachen gilt für Daniel Bremer nicht. "Natürlich sind wir krasser Außenseiter und würden schon den berühmten Lucky Punch für eine Überraschung benötigen. Doch wenn wir in diesem Spiel gut aussehen, könnten wir auch daraus Motivation schöpfen."

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