Findet am Sonntag im Wettstreit der beiden nordbremischen Vertreter um die bessere Platzierung in der Bremen-Liga-Tabelle ein Überholmanöver statt? Auszuschließen ist es nicht, denn der Blumenthaler SV hat gegen den Tabellendritten OSC Bremerhaven Heimrecht, während die SG Aumund-Vegesack beim Tabellenzweiten SV Hemelingen antreten muss, der seine letzten sieben Spiele ausnahmslos gewonnen hat. Würde er auch die SAV leer ausgehen lassen, besäße die Burgwall-Elf bei einem Heimsieg einen Pluspunkt mehr als der Nordrivale.
SV Hemelingen – SG Aumund-Vegesack: Wären da nicht die Profis des SV Werder Bremen als unüberwindbare Hürde im Wege, besäße die SV Hemelingen blendende Titelchancen. So reist die SG Aumund-Vegesack an diesem Sonntag als klarer Außenseiter in den Bremer Osten. Schon im Hinspiel am 7. Oktober vergangenen Jahres mussten die Nordbremer die Überlegenheit der Hemelingen akzeptieren und sich deutlich mit 1:5 geschlagen geben.
SAV-Interimstrainer Issam El-Madhoun zollt dem Tabellenzweiten nach wie vor Respekt und spricht von einer „großen Herausforderung“ für seine Mannschaft. Der er dennoch am Sonntagmittag ab 13 Uhr eine Überraschung auf dem Rasenplatz an der Hemelinger Heerstraße zutraut. Vor allem dann, wenn sie ihr Leistungsvermögen optimal abrufen könne. Was im Lokalderby gegen den Blumenthaler SV am vergangenen Sonnabend nicht der Fall gewesen sei.
Der Vegesacker Coach führt die Punkteteilung beim 2:2 nach einer verdienten 2:0-Führung seiner Mannschaft nach wie vor darauf zurück, dass sie vor allem ihre Defensivaufgaben nicht optimal gelöst habe. Das könne nur gelingen, wenn sich auch die Offensivspieler uneingeschränkt an der Abwehrarbeit beteiligten.
In Hemelingen wird das denn auch wohl uneingeschränkt erforderlich sein. Schließlich hat die Mannschaft von Trainer Günter Tuncel in ihren bislang 18 Meisterschaftsspielen 91 Tore geschossen, also im Durchschnitt gut vier in jedem Match. Mit besseren Werten kann nur der konkurrenzlose SV Werder Bremen II aufwarten: 146 Treffern in 21 Spielen, durchschnittlich sieben pro Match.
Große personelle Sorgen haben die Vegesacker angesichts ihres großen Kaders nicht, zumal Mittelfelddirigent Mola Lamine Khan wieder mit von der Partie sein kann, der gegen den Blumenthaler SV berufsbedingt fehlte.
Sonntag, 13 Uhr, BSA Hemelingen
Blumenthaler SV – OSC Bremerhaven: Glatt mit 0:4 musste die Burgwall-Eelf am 7. Oktober vergangenen Jahres im Hinspiel die Segel streichen. Inzwischen aber hat die Handschrift von Trainer Denis Spitzer deutliche Spuren hinterlassen. Der Blumenthaler SV tritt kompakt und kampfstark auf und kann jedem Gegner das Leben schwer machen. Was sich auch in Zahlen belegen lässt: In den letzten fünf Begegnungen sackten die Nordbremer acht Punkte ein.
„Wir brauchen uns am Sonntag auch gegen den OSC Bremerhaven nicht zu verstecken“, zeigt sich der Blumenthaler Coach selbstbewusst. Zwar gehören die Seestädter neben dem SV Werder Bremen II und der SV Hemelingen als Tabellendritter zu dem Trio, das in der Tabelle weit vor dem ersten Verfolger SG Aumund-Vegesack rangiert. Doch sie leisten sich immer wieder mal unerklärliche Schwächephasen. So zum Beispiel bei der 2:3-Niederlage gegen Aufsteiger Tura Bremen am 24. Februar oder beim mageren 2:2 vor einer Woche gegen den Tabellenvorletzten und Nachbarschaftsrivalen Leher TS. Gleichwohl zählt das Team von Trainer Denis Ley, das 16 Punkte vor dem Tabellenvierten aus Vegesack rangiert, zu Recht zum Spitzentrio im Bremer Fußballoberhaus. Und vergleicht man die bisherige Gesamtbilanz von Punkten und Torverhältnis der beiden Teams, die auf dem Kunstrasenplatz am Burgwall aufeinandertreffen, dann laufen die Olympischen als Favorit auf.
Denis Spitzer stuft den OSC Bremerhaven denn auch in die Kategorie „starker Gegner“ ein, der zudem mit dem von der Leher TS ins Nordsee-Stadion abgewanderten Jan-Niklas Kersten über einen kombinationssicheren Goalgetter verfügt. Dennoch ist der BSV-Coach zuversichtlich, dass seine Mannschaft auch gegen die Seestädter in der Lage ist, das eigene Punktekonto aufzubessern. Zumal die U19 spielfrei ist und der eine oder andere Akteur die Herren verstärken dürfte.
Sonntag, 15 Uhr, Burgwall