Sie boten keine Glanzleistungen, aber letztlich zogen die beiden höchstspielenden Nordbremer A-Junioren-Mannschaften erwartungsgemäß ins Halbfinale des Fußball-Landespokalwettbewerbs ein. Bundesligist Blumenthaler SV reichte ein 2:0 beim zwei Klassen tiefer spielenden TV Eiche Horn, dem Regionalligisten JFV Bremen ein 3:1 beim FC Oberneuland aus der Verbandsliga. Während sich der JFV im Halbfinale am 7. Mai mit dem SC Borgfeld messen wird, treffen die Blumenthaler auf den Sieger der noch ausstehenden Viertelfinalbegegnung zwischen dem FC Union 60 und dem SV Werder Bremen.
FC Oberneuland – JFV Bremen 1:3 (0:1): Es war der vorausgesagte Favoritensieg des Regionalliga-Vierten, der sich zwar verdient, aber auch mühevoller als erwartet durchsetzte. Das lag zum einen an der extrem defensiven Grundausrichtung des gastgebenden Tabellensiebten aus der Verbandsliga, zum anderen aber auch an den Problemen im Spielaufbau, mit der sich die Mannschaft um Mete Doener herumplagte. „Der Rasen war für uns ein wenig holprig, sodass sich bei uns viele kleine Fehler einschlichen“, erklärte der JFV-Trainer. Die verhinderten allerdings nicht, dass die Nordbremer mit rund 80 Prozent Ballbesitz dominierten, auch wenn sich der FCO nahezu komplett mit elf Mann hinter den Ball versammelte und dem JFV wenig Räume ließ. Vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn Mamoud Kone bei der ersten Großchance nicht nur den Innenpfosten getroffen hätte, von dem der Ball wieder ins Feld gesprungen war (13.). Allerdings hatten auch die Gäste Glück, als ein Oberneulander Stürmer einen missglückten Rückpass erlief, den Ball aber knapp neben das Tor setzte.
Das sollte es aber erst einmal mit den Chancen des FCO gewesen sein. Stattdessen ging der JFV Bremen verdient in Führung, als sich Mamoud Kone nach einem Angriff über die linke Seite den Ball mit zwei Kontakten zurecht legte und mit seinem starken linken Fuß zum 1:0 vollendete (30.). In der Halbzeitpause mahnte Mete Doener seine Spieler „noch einmal eine Schippe draufzulegen“, was sich in der 71. Minute auch auszahlen sollte. Wieder war es Mamoud Kone, der den Ball aus zentraler Position mit links am FCO-Torwart vorbeischlenzte. Nur kurz darauf verkürzten die Gastgeber aber mit ihrer einzigen echten Offensivaktion. Nach einem aus Doeners Sicht „völlig unnötigen“ Eckball konnte Dominik Bormann den Ball zum 1:2 einköpfen (78.). Die Schlussphase gehörte dann aber wieder komplett den JFV, der allerdings etliche Chancen zum Ausbau der Führung vergab, so auch Fernando Nicke, der den Ball nach einem Kone-Freistoß aus rund eineinhalb Metern Torentfernung über das Gehäuser drosch. So dauerte es bis zur Schlussminute, bis die Gäste durch Absulai Barrie nach einem Gestochere im FCO-Strafraum heraus doch noch auf 3:1 erhöhten.
Bis zum spielfreien Wochenende hat Mete Doener seinen Schützlingen jetzt erst einmal trainingsfrei gegeben. Am Sonnabend geht es dann ins zu einem Testspiel ins Nachwuchsleistungszentrum nach Braunschweig. Dort trifft sein Team dann auf die U19, die in der Meisterschaft gemeinsam mit dem Blumenthaler SV in der Nachwuchsliga, Hauptrunde Liga B, Gruppe A antritt.
TV Eiche Horn – Blumenthaler SV 0:2 (0:1): Die Vorgehensweise der Platzherren war ganz auf Standards ausgelegt. "Wo auch immer der Ball lag, die haben ihn in den Strafraum geschlagen", erklärte Adrian Chwiendacz, der in Abwesenheit von Denis Spitzer die Verantwortung an der Seitenlinie trug. Seine Mannschaft hätte Ball und Gegner laufen lassen, sich aber im letzten Drittel Ungenauigkeiten und technische Unsauberkeiten erlaubt, sodass es lange bei der von Innenverteidiger Jeremy Spies erzielten Führung aus der 14. Minute blieb. Angreifer Radin Mamadou machte erst in der Nachspielzeit den Deckel drauf. Zu diesem Zeitpunkt waren die Horner wegen einer Ampelkarte bereits in Unterzahl. Nach Meinung von Adrian Chwiendacz hätte es bereits früher Rot nach einem Foul an Oleksandr Chuzhykov geben müssen, der nach der Attacke mit einer Knöchelverletzung vom Feld getragen werden musste.
Dass es am Ende ein mühsam klingendes 2:0 gab, hatte für den Coach diesen Grund: "Egoismus war ein Thema. Jeder wollte ein Tor machen." Unter dem Strich bezeichnete Adrian Chwiendacz das Weiterkommen als ungefährdet und setzte einen Haken hinter das Viertelfinale.
Nächster Programmpunkt in der englischen Woche ist nun an diesem Sonntag um 12 Uhr das Heimspiel in der DFB-Nachwuchsrunde B gegen Holstein Kiel. Gegen die "Störche" hatte sich der BSV im Hinspiel mit 1:0 (Tor Moritz Hüneke) durchgesetzt und kann nach zuletzt drei Unentschieden in Folge einen Dreier im Kampf um einen der vier begehrten ersten Plätze natürlich bestens gebrauchen. Dementsprechend spricht Denis Spitzer von einem "super wichtigen Spiel", das man angesichts des Tabellenstandes gewinnen müsse, um in der Liga zu bleiben. Den größeren Druck sieht er bei seinen Spielern, denn Kiel wird die Spielklasse als Leistungszentrumsstandort auch als Letzter nicht verlassen müssen. "Die Kopfgeschichte wird ein Faktor sein", vermutet der BSV-Trainer. Eine leichte Beute werden die Kieler nicht sein, das Torverhältnis von 4:8 lässt enge Partien erkennen.