Der DC Vegesack ist einen Schritt, genauer gesagt einen Punkt, davon entfernt, dass erste Etappenziel in der Saison 2022/23 der 1. Dart-Bundesliga zu erreichen. Nach den 2:2 Punkten am siebten und damit vorletzten Spieltag der Nordstaffel fehlt den Nordbremern in den ausstehenden Partien gegen Goch und Steinfurt nur noch ein Remis, um sich für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Aber nicht nur in der Tabelle kündigen sich Entscheidungen an. Entschieden ist nämlich mittlerweile auch, dass die Endrunde am 20. und 21. Mai in Walldorf (Baden-Württemberg) stattfinden wird. Und dort wird der amtierende deutsche Meister DC Vegesack, sollte beim Heimspieltag am Sonnabend, 6. Mai nicht alles schiefgehen, einerseits als Gejagter der Konkurrenz und andererseits als Jäger des neunten Titels auftreten.
Beim Spieltag in Diedersen hat es sich für den DC Vegesack einmal mehr ausgezahlt, dass der Kader nicht nur breit, sondern auch qualitativ gut aufgestellt ist. So gab es zwar gegen die in der Spitzengruppe beheimateten Bulldogs Wolfenbüttel eine 4:8-Niederlage und den Verlust der Tabellenführung, aber die Pflichtaufgabe gegen den Gastgeber wurde souverän mit 10:2 gelöst. "Wir haben unser Minimalziel erreicht", erklärte Vegesacks Teammanager Detlef Dolinski und verwies darauf, dass der DC Vegesack ohne Torsten Wöhlk, Alexander Patz, Olaf Tupuschis, Andree Welge und Tayfun Yerlikaya, die allesamt in der Startformation hätten stehen können, in den Kreis Hameln-Pyrmont gereist war. "Alle Spieler, die vor Ort waren, brachten eine sehr gute Leistung", sprach Detlef Dolinski ein Pauschallob aus.
Bulldogs Wolfenbüttel - DC Vegesack 8:4: "Das Spiel wurde in den Einzeln verloren", stellte Detlef Dolinski fest: "Es hätte auch 5:3 für uns stehen können." Eine Einschätzung, die auf den verlorenen Partien von Volker Kampmann, der beim 3:4 Matchdarts hatte, und Andreas Klittmann sowie Tomas Seyler (152er-Highfinish) beruhte. Gerd Patzel und Ralf Krießmann waren indes weit davon entfernt, gegen die Bulldogs etwas zu reißen. Ihre gute Form bestätigten der auf Platz 20 in der DDV-Rangliste platzierte Rene Windeler mit dem 4:2 gegen Ex-Nationalspieler Jens Ziegler sowie Michael Klönhammer beim 4:0 gegen Jakob Hahn. Steil nach oben zeigt zudem die Formkurve des Niederländers Maikel Venema, der gegen Jens Ziegler (wie Rene Windeler auf Platz 20 der DDV-Rangliste) glatt mit 4:0 gewann.
Drei Siege und fünf Niederlagen sorgten dafür, dass der DC Vegesack in den Doppeln gehörig unter Druck stand. Druck, dem diese stark ersatzgeschwächte Mannschaft nicht standhalten konnte. Windeler/Venema nahmen in der ersten Doppelrunde ihren Schwung, ihre Sicherheit und ihr Selbstvertrauen aus den guten Vorstellungen im Einzel mit und siegten mit 4:3. Doch Andreas Klittmann und Volker Kampmann, die stark spielten und in jedem Leg dran waren, mussten sich Merk/Helmecke, dessen Leistung Dolinski als "überragend" einstufte, mit 0:4 beugen. Von einer Wende zum 6:6 in den verbleibenden beiden Doppeln war der DC Vegesack weit entfernt.
DC Vegesack - SC Diedersen TB 10:2: Beide Teams mussten punkten. Vegesack wollte nach dem Verlust des ersten Tabellenplatzes nicht weiter Richtung Mittelfeld abrutschen, Diedersen nicht auf einen Abstiegsplatz durchgereicht werden. Und wieder einmal zeigte sich, dass der deutsche Rekordmeister aus dem Bremen Norden mit derartigen Herausforderungen umgehen kann. "Wir haben uns gegenüber dem ersten Spiel gesteigert", resümierte Detlef Dolinski, der die Doppel nach einer 6:2-Führung relativ entspannt verfolgen konnte: "Das war nur noch Formsache." Dass Patzel/Krießmann und Windeler/Venema sich jeweils mit 4:3 behaupteten, zeigte aber, dass die Vegesacker nichts verschenken und sich von der Fokussierung her schon den schweren Aufgaben in der Endrunde nähern.
In den Einzeln kehrte Tomas Seyler (136er-Highfinish) in die Erfolgsspur zurück, Andreas Klittmann (zweimal 180) spielte groß auf und besiegte seinen 30 Jahre jüngeren Gegner mit 4:0, Michael Klönhammer (unter anderem 11er-Shortgame) ließ sich von 0:2- und 1:3-Rückständen nicht beeindrucken, Volker Kampmann (zweimal 180, 110er-Highfinish) nutzte seine Matchdarts und auch Maikel Venema sowie Rene Windeler ließen bei ihren 4:1-Erfolgen absolut nichts anbrennen – und so hieß es 6:2 für Vegesack.