Der DC Vegesack hat den in der Tabelle der Dart-Bundesliga Nord rot markierten Bereich der Abstiegsränge verlassen. Der nach einem Fehlstart mit 2:6 Punkten in Schieflage geratene amtierende deutsche Mannschaftsmeister holte beim Heimspieltag gegen Tabellenführer Bulldogs Wolfenbüttel ein Remis und legte gegen SC Diedersen einen souveränen 9:1-Erfolg nach. Mit diesen 3:1 Zählern kletterten die Nordbremer um ihren Teamchef Detlef Dolinski vom vorletzten auf den fünften Rang.
Diese graue Zone soll allerdings nur eine Zwischenstation sein, denn das Minimalziel des deutschen Rekordmeisters ist auch in dieser Spielzeit die Qualifikation für die Endrunde mit den besten vier Mannschaften aus der Nord- und Südstaffel. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der DC Vegesack in den verbleibenden fünf von den insgesamt acht Spieltagen noch weiter klettern. Der grüne Bereich ist nur noch einen Katzensprung (ein Punkt) entfernt. „Wir haben es wieder in eigener Hand, die Qualifikation zur Endrunde, um die deutsche Meisterschaft zu schaffen“, resümierte Dolinski, der die erreichten 3:1 Punkte als Mindestziel deklarierte.
DC Vegesack – Bulldogs Wolfenbüttel 6:6: Die Hoffnung der Nordbremer, beim Heimspiel in Blumenthal (Isem in der Mühlenstraße) in absoluter Topbesetzung antreten zu können, zerschlug sich am Spieltag doch noch. Tayfun Yerlikaya und Olaf Tupuschis mussten gänzlich passen, Alexander Patz schaffte es nicht rechtzeitig, um gegen den ungeschlagenen Tabellenführer im Einzel mitzumischen.
Die Partie sorgte beim DC Vegesack schließlich für ein Wechselbad der Gefühle, denn dem eher enttäuschend verlaufenen Start folgte ein furioser Mittelteil – und dann das einen Coup zerstörende Ende. Nach den ersten vier Einzeln musste der Gastgeber einen 1:3-Rückstand registrieren, lediglich Rene Windeler hatte gepunktet (4:1). Besonders ärgerlich war dabei die Niederlage von Torsten Wöhlk, der Nationalspieler Daniel Zygla, der unter anderem ein 110er-Highfinisch zeigte, nach zwei vergeben Matchdarts mit 3:4 unterlag. Die beiden weiteren Niederlagen mussten Maikel Venema und Oliver Lange einstecken.
Die Antwort der Vegesacker folgte aber prompt, denn die zweite Hälfte der Einzel verlief mit 3:1 zu ihren Gunsten. Dem 1:4 von Lars Erkelenz standen Siege von Andree Welge (4:2), Michael Klönhammer (4:3) und René Berndt (4:2) gegenüber. Dabei machte sich Klönhammer das Leben selber schwer und strapazierte die Nerven seiner Mannschaftskameraden. Nach einer 3:0-Führung und etlichen Matchdarts gewann er erst im Decider. Einen weniger aufreibenden, aber ebenfalls wertvollen Sieg landete René Berndt, der sich nach guter Vorstellung gegen Jens Ziegler, einen weiteren Wolfenbütteler Nationalspieler, durchsetzte.
Die Vegesacker nahmen den Schwung in die ersten beiden Doppel mit, Windeler/Klönhammer und Patz/Bober sorgten mit 4:3-Erfolgen für einen verheißungsvollen 6:4-Zwischenstand. Ein Punkt fehlte also noch, um den Spitzenreiter zu stürzen. Doch der fiel nicht. Welge/Venema überzeugten zwar gegen das Nationalmannschafts-Gespann Zygla/Ziegler, verloren aber mit 2:4. Und Wöhlk/Erkelenz gaben eine 3:1-Führung aus den Händen. "Ein leistungsgerechtes Unentschieden, auch wenn für uns mehr drin war", stellte Detlef Dolinski fest.
DC Vegesack – SC Diedersen 9:3: Der 1:1-Zwischenstand nach den ersten beiden Einzeln (Rene Windeler gewann, Torsten Wöhlk verlor) war kein Fingerzeig für den weiteren Verlauf. "Die Doppel und er wurden an diesem Nachmittag keine Freunde mehr", erklärte Dolinski Niederlage von Wöhlk, die nicht ins Gewicht fiel. Denn anschließend gingen in den Einzeln nur noch die Vegesacker als Sieger von den Boards: Alexander Patz (4:1), Andree Welge (4:1), Maikel Venema (4:0), Rückkehrer Andreas Klittmann (4:3), René Berndt (4:1) und Michael Klönhammer (4:3). Drei 180er, drei davon allein von Alexander Patz, und elf Shortgames schmückten diesen Durchmarsch des DC Vegesack zur bereits spielentscheidenden 7:1-Führung.
Die Doppel Länder/Welge und Patz/Bober verlängerten diesen Siegeszug bis auf 9:1, danach sei die Luft laut Detlef Dolinski raus gewesen. An den Boards stellte sich das mit Niederlagen von Patzel/Klönhammer und Lange/Venema zum 9:3-Endstand dar.
Die nächste Gelegenheit, um den Weg in die grüne Tabellenzone fortzusetzen, bietet sich den Spielern des DC Vegesack erst im Jahr 2023. Am Sonnabend, 7. Januar, laufen Welge und Co. dann in der Heimspielstätte des Schlusslichtes 1. DSC Goch auf, in der sie zudem auf den Tabellendritten Dart Team Steinfurt 1 treffen.